FAQs in der Badplanung: Teil 2 Produkte

09/23
Beispiel einer Badezimmergestaltung von Villeroy & Boch

Freistehende Badewanne oder nicht? Doppelwaschtisch oder Aufsatzwaschbecken? Die Produktauswahl spielt bei der ganzheitlichen Badezimmergestaltung eine bedeutende Rolle.

Was das Vokabeln-Lernen in einer Fremdsprache ist, ist in der Badplanung die Kenntnis der neuesten Sanitärprodukte. Hier gilt es, stets auf dem Laufenden zu sein. Denn dieses Wissen ist der Fundus, aus dem das neue Badezimmer der Bauleute seine Ausstattung bezieht – und zwar gezielt nach deren individuellen Bedürfnissen. Badplaner und Badplanerinnen agieren dabei wie Kuratoren, die aus einer Unmenge von Produkten diejenigen auswählen, die für das jeweilige Badezimmer am geeignetsten sind. Dabei hilft ein strukturiertes Vorgehen, um die künftigen Badbesitzer „mitzunehmen“. Die Redaktion von Pop up my Bathroom stellt in diesem Beitrag die acht wichtigsten Produktkategorien vor.

Natürlich ist ein konkretes, attraktives Produkt ein gutes Einstiegsthema für ein erstes Beratungsgespräch mit den Bauleuten. Gleichwohl sollte vor der weiteren Produktauswahl noch ein umfängliches Briefing stehen. Eine Besichtigung vor Ort zeigt zudem mögliche Herausforderungen bei der Badplanung auf und gibt Einsicht in den Einrichtungsstil der Bauleute.

Zusammenfassung: 8 Produkte für eine ganzheitliche Badplanung

Eine ganzheitliche Badplanung berücksichtigt viele ästhetische, architektonische und funktionale Aspekte. Soll eine freistehende Badewanne der architektonische Blickfang im neuen Badezimmer werden? Oder ist die Wand mit dem Waschtisch das bestimmende Element für das Interior Design? Armaturen und Accessoires sind für die Architektur des Bades ähnlich wichtig wie die Wahl der Türklinken für den Charakter des Hauses. Viele Produkte für das Badezimmer werden immer smarter. Vom Dusch-WC bis zum Spiegelschrank gibt es mittlerweile komfortable Bedienoptionen über Apps. Badplaner und Badplanerinnen fungieren daher nicht nur als Kuratoren des neuen Badezimmers, sondern müssen auch komplexe Produkte erklären und in Sachen optimaler Alltagsorganisation beraten. Sie analysieren, wie der tägliche Ablauf funktioniert, wie die Familienmitglieder das Bad nutzen oder ihre Apps einrichten und erstellen regelrechte Profile zur Badnutzung. Außerdem klären sie, welche Beleuchtungssituationen gebraucht und gewünscht werden und integrieren entsprechende Systeme. Die folgende Zusammenstellung der acht wichtigsten Produktkategorien dient der Orientierung bei der Auswahl von Sanitärprodukten.

1. Badmöbel: Stauraum und wohnliches Element zugleich

Kubisches Design der Serie Xevolos von Hansgrohe

Vornehm reduziertes Design für eine kubische Badezimmereinrichtung: die Badmöbel der Serie Xevolos von Hansgrohe.

Dezent und intelligent verpackter Stauraum für ein Plus an Komfort im Bad: die neue Serie Accura von Burgbad.

Die Badmöbel deutscher Markenhersteller sind nicht nur schick, sondern auch überaus funktional. Der wertvolle Stauraum im Badezimmer wird durch praktische Schubladenorganisation und Zubehör wie Wäschekippe, Innenregale, Innenspiegel oder Fönhalter optimal genutzt. Innovative Technik wie etwa trickreiche Beschläge oder platzsparende Abflüsse sparen zusätzlich Stauraum. Das schafft nicht nur viel Platz zum Einräumen und Ordnung halten, sondern auch genügend Freiraum zum Dekorieren – die Grundvoraussetzung für ein wohnliches Badezimmer. Der Waschtisch wird zum Blickfang. Und vom minimalistischen Badmöbel über eine clevere Gästebad-Lösung bis hin zum stylischen Möbelprogramm aus Echtholz ist heute Vielfalt im Badezimmer angesagt.

2. Armaturen: Stilbildend und innovativ

Serie Louva von Kludi mit klaren, abgerundeten Linien

Besonders in Mattschwarz kann die Armaturenserie Louva von Kludi mit ihren klaren, abgerundeten Linien Akzente setzen.

Rebris von Hansgrohe mit CoolStart-Funktion

Bei der CoolStart-Funktion der Rebris von Hansgrohe läuft bei mittiger Hebelstellung ausschließlich kaltes Wasser.

Tara von Dornbracht als Wandauslauf

Klassiker unter den Armaturen: die Tara von Dornbracht, hier als Wandauslauf.

Im Badezimmer ist die Armatur eines der entwicklungsintensivsten Produkte. Jeder Armaturen-Markenhersteller experimentiert im Strahlenlabor an der idealen Armatur – immer auf der Suche nach dem perfekten und effizientesten Strahl. Den formschönen, ja oftmals minimalistisch gestalteten Armaturen sieht man dabei gar nicht an, wie viel Technik in ihrem Inneren steckt. Selbst eine berührungslose Bedienung kommt in schlanken Gehäusen daher. Wasser- und Energiesparen ist in diesen Tagen ein zentrales Thema der Badplanung geworden – und das geht mit innovativen Hand-, Kopf- oder Seitenbrausen auch ohne Komfortverlust. Neue Oberflächenverfahren erlauben viele Farbvarianten, und derzeit setzen metallische Oberflächen und die Trendfarbe Schwarz beim Interior Design moderner Bäder ein Ausrufezeichen.

3. Badewannen: integrativ oder freistehend

BetteMono Silhouette mit Ab- und Überlaufgarnitur aus glasiertem Titan-Stahl

Ab- und Überlaufgarnitur der BetteMono Silhouette sind, wie die Wanne selbst, aus glasiertem Titan-Stahl gefertigt.

Kaldewei Meisterstück Oyo Duo in Egg Shape Formgebung

Die Kaldewei Meisterstück Oyo Duo in Egg Shape Formgebung stammt aus der Feder des Designers Stefan Diez.

Duschen ist „in“, aber Badewannen bleiben beliebt. Moderne Badewannen bilden zudem einen skulpturalen Blickfang im Badezimmer. Der immer wieder gern gewählte Klassiker ist die Standard-Rechteckwanne in verschiedenen Abmessungen und Varianten, mit und ohne angeformte Schürze. Als Shooting-Star unter den Badewannen gilt hingegen die freistehende Badewanne, die den Raum maßgeblich prägt. Auch bei der Materialwahl ist Vielfalt angesagt. Es gibt Badewannen aus Stahlemail, Sanitär-Acryl, Holz oder Mineralguss. Moderne, im Überlauf integrierte Armaturen helfen bei der Befüllung der Badewanne mit gradgenau eingestellten Wassertemperaturen. Eine Mittelablaufwanne kann sogar zwei Badenden einen bequemen Sitzplatz bieten. Auch eine ausgesparte Zone zum Duschen kann für Badewannen-Fans praktisch sein. Griffe helfen beim Ein- und Ausstieg.

4. Duschen: bodeneben, transparent und sicher

Duschkabine Liga von Kermi

Gradlinig, aber variabel einsetzbar: die Duschkabine Liga von Kermi.

CeraFloor Select Duo von Dallmer

Die CeraFloor Select Duo von Dallmer ist die erste schwarze Edelstahl-Duschrinne in bis zu zwei Metern Länge. Für ein ein akzentuiertes bzw. ein Ton-in-Ton-Design selbst bei großen Duschflächen.

Flache Oberfläche, ultraschlankes Profil: die Axor Shower Composition

Flache, elegante Oberfläche und ultraschlankes Profil für eine architektonische Komposition: die Axor ShowerComposition wurde designt von Philippe Starck.

Als die beste Erfindung im modernen Badzimmer gilt vielen die bodenebene Dusche. Als geflieste Lösung mit innovativen Ablaufrinnen oder als vorgefertigte Duschfläche aus Stahlemail, Mineralguss oder Keramik: die bodenebene Dusche erleichtert allen, Jung und Alt, einen bequemen Zugang ohne Barrieren. Eine Walk-in Dusche mit großer, transparenter Abtrennung aus Sicherheitsglas ist ein architektonisches Highlight im modernen Badezimmer. Für platzsparende Duschen sind faltbare Duschabtrennungen eine praktikable und dauerhaft gute Lösung.

5. Accessoires: farbig, ergonomisch und vor allem hilfreich

Accessoire-Serie Cue von Emoc Bad

Die Accessoire-Serie Glue von Emco Bad bietet eine klaren Formgebung. Mit dem Emco Glue System lassen sich die Accessoires wahlweise kleben oder schrauben.

Ein raffinierter Brückenschlag zwischen Dusch- und Waschtischarmatur kann durch die Design-Beschläge der Serie Augustina von Glassdouche gesetzt werden.

Ein raffinierter Brückenschlag zwischen Dusch- und Waschtischarmatur kann durch die Design-Beschläge der Serie Augustina von Glassdouche gesetzt werden.

Neben Armaturen definieren auch die Accessoires den architektonischen Charakter des Badezimmers: Vom Toilettenpapier -, Handtuch- und Fönhalter über Klobürste, Seifenspender und Zahnputzglas bis hin zum beleuchteten Kosmetikspiegel reicht die vielfältige Produktpalette der Accessoires. Das Design von Armaturen und Accessoires wird oft aufeinander abgestimmt und ist die Basis einer harmonischen Badgestaltung. Der gemeinsame Nenner ist neben der Farbgebung auch die identische Oberfläche. Hierbei ist aktuell Schwarz eine tonangebende Variante, aber auch metallische Oberflächen wie Kupfer, Edelstahl oder Platin sind angesagte Looks im Bad. Farbige Accessoires setzen nicht nur wohnliche Akzente, sondern sorgen im barrierefreien Bad auch für starke Kontraste und beste Orientierung.

6. Waschtische: stilbildender Blickfang im Badezimmer

Antao von Villeroy & Boch

Bei Antao von Villeroy & Boch wurde für jede Waschtischgröße eine eigene Form entwickelt.

Vitrium von Duravit

Auffälligstes Gestaltungsmerkmal von Vitrium von Duravit ist die geringe Möbeltiefe mit dem überstehenden Aufsatzbecken, weshalb der Entwurf auch für kompakte Badezimmer geeignet ist.

Was die Arbeitsplatte mit Spüle für die Küche, ist der Waschplatz für das Badezimmer: Arbeitsplatz, Deko-Fläche, Wasserstelle. Aber er ist noch mehr. Er ist der Ort, an dem man sich selbst begegnet, sich in die Augen sieht, sich wäscht, pflegt, stylt. Der Waschplatz kann als Arrangement mit Einbaumöbel, auf einer Konsolplatte oder als pures, wandhängendes Keramikwaschbecken gestaltet werden. Meistens jedoch wird der Waschtisch – traditionell als „Waschbecken“ bezeichnet – in Kombination mit einem Unterschrank realisiert, etwa mit Aufsatzwaschtisch, Flächenwaschtisch oder Aufsatzschale.


Der Waschtisch selbst kann aus vielen Materialien bestehen: Sanitär-Keramik, Mineralguss, Glas oder Stahl-Email sind die zweckmäßigsten Materialien für den tagtäglichen Gebrauch im Badezimmer. Der passende Waschtischunterschrank ist Arbeitsfläche und Stauraum zugleich. Dabei gibt es auch Waschtische aus Mineralguss oder Keramik, die in Maßanfertigung auf eine individuell gewünschte Breite geschnitten werden. Eine Waschtischkonsole ist lediglich eine Basis für einen Aufsatzwaschtisch, den es in vielen rechteckigen oder schalenförmigen Varianten gibt. Ein Doppelwaschtisch kann komfortabel von zwei Leuten gleichzeitig genutzt werden. Meist wird die Armatur direkt auf dem Waschtisch installiert (mit ausgeschnittenem Hahnloch), je nach Ausführung kann sie aber auch auf dem Unterschrank beziehungsweise auf der Konsole angebracht werden – dann meist in einer erhöhten Ausführung. Der Waschtisch bildet oft die Ausgangsbasis für die Badplanung, denn er ist der Blickfang im Badezimmer und damit ein stilbildendes Element im Interior Design.

7. Toiletten: hygienisch, sparsam und innovativ

Dusch-WC mit vielen Funktionen: SensoWash von Duravit

Viele Funktionen in einem Dusch-WC vereint: Mittels Bluetooth können alle Funktionen des SensoWash von Duravit bequem mit einer Fernbedienung oder der App gesteuert werden.

Acanto Wand-WC mit TurboFlush

Acanto Wand-WC mit hydraulisch optimierter Geometrie von TurboFlush. Diese leitet das Spülwasser wie einen kraftvollen Strudel durch die Keramik. Die Wasserführung ist genau auf die Unterputzspülkästen von Geberit abgestimmt.

Rund um das WC ist in den letzten Jahren einiges passiert. So machen die spülrandlose Toilette und neue Innen-Geometrien das WC reinigungsfreundlich und wassersparend. Das Dusch-WC wiederum ist zwar vorrangig ein Komfortgewinn in Sachen Hygiene – aber durch die ermöglichte Reduzierung des Toilettenpapierverbrauchs (vor allem des feuchten Toilettenpapiers) ist mit dem Dusch-WC auch ein Nachhaltigkeitseffekt verbunden. Passende Toilettensitze mit Hebe- und Absenkmechanik runden den Komfortvorsprung bei Toiletten ab. Berührungslos funktionierende Betätigungsplatten erhöhen den Bedienkomfort und die Hygiene. Tipp: Für eine mögliche Nachrüstung mit einem Dusch-WC oder Komfortfunktionen sollte immer ein Stromanschluss in Toilettennähe vorgesehen werden.

8. Licht im Badezimmer: funktional und emotional

Offene Fächer der Qatego-Serie von Duravit mit Beleuchtung

Die Beleuchtung der offenen Fächer der Qatego-Serie von Duravit bringt eine wohnliche Atmosphäre und Transparenz ins Badezimmer.

Leuchtende Spiegelumrandung von Hansgrohe

Eine leuchtende Spiegelumrandung, wie hier bei Hansgrohe, sorgt für ein stimmungvolles Licht über den Waschplatz hinaus. Die Lichtfarbe kann dabei häufig der Situation angepasst werden. 

Accura-Spiegel von Burgbad mit umlaufender LED-Beleuchtung und Heizung

Die umlaufende LED-Beleuchtung sowie die Beheizung des Accura-Spiegels von Burgbad kann direkt über die Spiegeloberfläche bedient werden.

Im Badezimmer wird eine professionelle Lichtplanung immer wichtiger. Das Badezimmer erhält durch emotionales Licht einen Wohlführcharakter. Funktionales Licht ist eine wichtige Voraussetzung für den alltäglichen Nutzungskomfort. Dank moderner LED-Leuchten ist der Einsatz von stromführenden Lichtquellen im Bad heute weitgehend unproblematisch. Beleuchtete Regale oder illuminierte Möbel sind daher zum festen Bestandteil des Interior Designs geworden. Spiegelschränke können zur Ausgangsbasis einer effektiven Lichtplanung im Bad werden – mit anpassbaren Farbtemperaturen oder innovativen Lichtkonzepten für den gesamten Raum.

Das Wissen um Neuheiten im Badezimmer: ISH-Neuheiten & mehr

Spätestens wenn das Bad zum Lifestyle-Badezimmer werden soll, spielen die Produkte „vor der Wand“ eine zentrale Rolle bei der Badausstattung. Die Grundelemente einer modernen Badplanung sind technische Innovationen wie zum Beispiel ein Dusch-WC, aber auch stylische Badmöbel, Armaturen oder Accessoires. Das Badezimmer wird immer modischer und das Interior Design spielt bei der Badplanung eine zunehmende Rolle. Neben stilprägenden Aspekten werden zunehmend auch nachhaltige Auswahlkriterien wichtiger. Für die richtige Entscheidung ist es gut, die Produktneuheiten rund um das Badezimmer zu kennen. Im Online-Magazin von Pop up my Bathroom werden kontinuierlich die wichtigsten Neuheiten für das Bad gezeigt – digital und live zu erleben wieder auf der ISH 2025 in der Erlebniswelt Bad in Frankfurt.


Hier geht es zu Teil 1 der FAQs in der Badplanung: Das Briefing.