Harmonie vor und hinter der Wand

03/23

Die Türen des Spiegelschranks schließen bündig mit der Wand ab. Der Einbau des Schranks in die Vorwand ermöglicht neben Stauraum auch noch viel Freiraum am Waschplatz.

Design und Funktionalität mit viel Stauraum bei gleichzeitigem Wellness-Feeling –Architekten und Innenarchitekten werden bei der Planung von Badezimmern nicht selten mit hohen Ansprüchen von Bauherren konfrontiert. Hier können Vorwand-Installationssysteme helfen, die dank ihrer vielfältigen Möglichkeiten zur Gestaltung und optimalen Raumnutzung beitragen, insbesondere bei kleinen Badezimmern.

So nutzte bei der Badgestaltung eines Hamburger Wohnhauses der Architekt Leifpeter Reichwald die Vorteile des Vorwand-Installationssystems Geberit GIS in Kombination mehreren Produkten des baden-württembergischen Herstellers, um ein ästhetisches, fugenfreies Tiny Bathroom zu kreieren.

Viel Stauraum in minimalistischem Gewand

Sichtbares und Unsichtbares bilden eine Einheit. Bei den ONE-Waschtischen ist der Ablauf entweder in die Vorwand integriert oder mit einer platzsparenden Ablauftechnik ausgestattet. Damit ist kein Siphonausschnitt im Unterschrank notwendig und es entsteht mehr Stauraum.

Da die Bauleute ein Faible für minimalistisches *Design haben, war der Einrichtungsstil vorgegeben. Gleichzeitig war aber auch die Frage des Stauraums ein wichtiger Aspekt: Denn auch in kleinen Badezimmern muss schließlich einiges verstaut werden. „Um das reduzierte Baddesign beizubehalten“, erklärt Reichwald seinen Lösungsansatz, „haben wir die flexiblen Möglichkeiten der Vorwand ausgenutzt, um den cleanen Eindruck alltagstauglich zu machen.“ So entschied sich der Architekt etwa dafür, den beleuchteten Spiegelschrank in die Vorwand zu integrieren. Die Türen schließen dabei bündig mit der Wand ab. Dadurch bietet sich am Waschplatz viel Freiraum und das Bad gewinnt optisch an Größe. Auch der Siphon des Waschtisches wurde komplett in die Vorwand verlegt. So können neben dem Spiegelschrank auch die Schubladen des Waschtischunterschranks komplett als Stauraum genutzt werden.


„Der Spiegelschrank nutzt die Installationsvorwand als Stauraum“, erklärt Reichwald die Technik hinter dem System. In Kombination mit dem Badkonzept Geberit ONE und weiteren Produkten bilden Sichtbares und Unsichtbares eine Einheit: „Notwendige, aber weniger attraktive Bestandteile wie der Waschtischsiphon oder Befestigungssysteme von Duschabtrennungen liegen verdeckt hinter der Wand. Zu sehen ist nur das, was auch ansehnlich ist.“

Hinter und vor der Wand – eine funktionale Einheit

Die Befestigung von Duschtrennwänden ohne sichtbare Beschläge ermöglicht die einfache Reinigung der Glasfläche. Clevere Installationselemente sorgen für eine sichere Verankerung der Trennwand in der Vorwand.

In Bädern sind häufig vor allem schwer zugängliche Ecken und Kanten oder die Beschläge zur Befestigung von Duschtrennwänden schmutzanfällig. Hier bietet der installierte bodenebene Duschbereich den Bewohnern neben viel Bewegungsfreiheit ohne Stolperschwellen auch noch eine einfache Reinigung. Hier kommen die Vorzüge der Vorwand-Installation ebenfalls ins Spiel, denn sie ermöglichen es, dass die Flächen der Abtrennung ohne sichtbare Befestigungen auskommen und dadurch leichter zu reinigen sind. Zudem fügen sie sich nahtlos in das minimalistische Design des Badezimmers ein.


Besonders praktisch ist dabei die in die Vorwand integrierte Ablagenischenbox für Shampoo und Duschgel. Hierdurch lässt sich Stauraum schaffen und gleichzeitig die minimalistische Formensprache* fortführen. „Im Zusammenspiel des Vorwand-Installationssystems und Geberit ONE entsteht ein Badkonzept, das die Bereiche hinter und vor der Wand als funktionale Einheit neu definiert. Alle Produkte sind perfekt aufeinander abgestimmt“, erklärt Leifpeter Reichwald und lobt die Technik: „Ich bin begeistert, wie sauber die Rohre und Anschlüsse beim GIS System hinter der Wand verlegt sind und wie gut durchdacht und strukturiert alles ist. Alles liegt genau dort, wo es liegen muss.“


Auch das WC komplettiert die durchgängig aufeinander abgestimmte Einrichtung. Getreu der minimalistischen Gestaltungslinie kommt die WC-Keramik der Serie Geberit ONE ebenfalls ohne sichtbare Befestigungsschrauben aus. Zudem kann das WC nachträglich in unterschiedlichen Höhen mit einem Spielraum von -1 bis +3 Zentimetern installiert werden. „In Verbindung mit dem Vorwand-Installationssystem GIS hat sich die Badserie Geberit ONE als optimale Lösung erwiesen, die störende Elemente aus dem Blickfeld hinter die Wand verlegt und im sichtbaren Bereich alles auf das Wesentliche reduziert“, resümiert Reichwald.

Flexible Gestaltung und optimale Raumausnutzung

Mit dem Vorwandinstallationssystem GIS werden notwendige, aber nicht unbedingt ansehnliche Funktionskomponenten einfach hinter die Wand verlegt.

Vorwand-Installationssysteme ermöglichen eine hohe Planungsfreiheit für die Badeinrichtung. Mit den Installationselementen sind raum- oder teilhohe, mit Ablagen oder Nischen versehene Vorwände sowie Raumteiler und Trennwände mit den entsprechenden Anschlüssen realisierbar. Sanitärobjekte können nahezu frei im Raum platziert werden. Das ermöglicht zum Beispiel eine weitgehend flexible Anordnung von WC, Wanne oder Waschtisch. Bäder können auf diese Weise großzügiger und vielseitiger gestaltet werden. Selbst bei kleinen Grundrissen ist die verfügbare Fläche optimal nutzbar. Dafür werden in der ersten Bauphase die Installationssysteme, die Unterputz-Spülkästen sowie die Versorgungs- und Entwässerungssysteme angebracht. In der nächsten Phase verschwindet das Installationssystem hinter den GIS-Paneels. Danach ist das Bad bereit für die Produkte vor der Wand.


Bäder lassen sich durch die konsequente Verzahnung von Sanitärtechnik und Badausstattung vielseitig und komfortabel planen. So können Architekten und Badplaner ihren privaten und gewerblichen Kunden echte Mehrwerte bei Komfort, Raumausnutzung und Reinigungsfreundlichkeit bieten. Diese Vorteile lassen sich sowohl im individuellen Badbau als auch in der Vorfertigung von größeren Objekteinrichtungen optimal ausspielen.

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Minimalismus, der

[minimaˈlɪsmʊs]

Gestaltungsgrundsatz, der in unterschiedlichen Stilen Verwendung finden kann. Ästhetisches Ziel im Minimalismus ist es, durch eine Reduzierung der Mittel auf das Wesentliche, durch Beschränkung auf den Kern einer Sache ein funktionales und visuelles Ergebnis zu erzielen, das durch Eleganz, geringen Materialeinsatz und formale Konzentration charakterisiert ist. Das Motto „Weniger ist mehr“ geht von der auch im asiatischen Kulturkreis bekannten ästhetischen Regel aus, dass durch Weglassen häufig ein stärkerer Ausdruck erzielt wird, weil nichts Überflüssiges von der „Idee“ ablenkt. Das entsprechende Adjektiv „minimalistisch“ wird oft gleichbedeutend mit „klar“, „einfach“, „reduziert“ verwendet.

 

Typisch für die minimalistische Gestaltung in Architektur und Design ist die Vermeidung jeglicher Überfrachtung, der Einsatz von Primärfarben (Rot, Gelb, Grün, Blau) bzw. geometrischen Primärformen (z. B. Kreis, Quadrat, Dreieck) und kleinen Dimensionierungen bei großflächiger Formensprache. Glatte Oberflächen dominieren. Damit ist oft auch eine kühle, rationale Ausrichtung verbunden, häufig mit funktionalistischer Tendenz. Doch auch bei organischer oder klassischer Formensprache kann minimalistisch gearbeitet werden. Im Design verbindet man mit dem Begriff Minimalismus eine elementare, puristische Tendenz, die sich in den 1980er-Jahren bewusst vom Studio Alchimia und Memphis absetzte. Das Ideal des Minimalismus ist die Einfachheit. Einfachheit bedeutet, dass nur wenige Faktoren zum Entstehen einer Form beitragen. Häufig verbirgt gerade eine minimalistische Produktgestaltung ein sehr komplexes Innenleben bzw. eine komplexe Materialverarbeitung.

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Formensprache, die

[ˈfɔʁmənˌʃpʁaːxə]

Die Art und Weise, wie ein Gegenstand bzw. Raum mithilfe von formalen Elementen einen bestimmten Ausdruck erzielt. Räume und Gegenstände kommunizieren hier nicht mithilfe von Wörtern, sondern durch die Art ihrer Anordnung und durch bildliche Verweise − etwa, wenn ein Griff geformt ist wie ein Blatt. Der Begriff „Formensprache“ nimmt das Bild auf, das die einzelnen Elemente (Grundkörper, Linien, Farben etc.) durch die Art ihres Arrangements erzielen können –  wie die Wörter einer Sprache einen bestimmten Ausdruck: Ein Gegenstand kann daher weich oder hart, dezent oder laut, minimalistisch oder skulptural wirken.