Dünne Fliesen wurden bereits Anfang der 1970er Jahre produziert. Damals sorgten die KerAion-Platten der damaligen BUCHTAL GmbH für Furore mit Formaten bis zu 160 x 125 cm, d.h. eine Fliese hatte bei nur 8 mm Dicke eine Fläche von stolzen 2 m2.  

Alle Fotos: AGROB BUCHTAL 

Man könnte meinen, dass es sich bei dünnen Keramikfliesen um eine neuzeitliche Entwicklung handelt. Doch großformatige dünne Fliesen gibt es bereits seit den 1970er Jahren. Zu dieser Zeit sorgten die „KerAion“-Platten der damaligen Buchtal GmbH für Furore: Formate wie z.B. 60 x 60 cm oder sogar 160 x 125 cm (also Quadratmeter) bei nur 8 mm Dicke galten damals als keramische Sensation, die rund zwei Jahrzehnte lang das Maß aller Dinge bleiben sollte. 

 

Ein weiterer bemerkenswerter Vertreter früherer Phasen war MegaCeram, eine wenige Millimeter dünne Fliese in verschiedenen Variationen bis hin zu flexiblen „keramischen Paneelen“ in Zimmer- bzw. Geschosshöhe. Das Produkt wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Herstellern wie Agrob oder Steuler angeboten und war technologisch gesehen herausragend. Allerdings war die Zeit offensichtlich noch nicht reif für diese Innovation. Die Produktion wurde aus verschiedenen Gründen (z.B. spezielle Verarbeitung erforderlich, Limitierung auf Sonderanwendungen, aufwändige Verpackung/Logistik etc.) eingestellt. 

 

Bei der Substitution anderer Belagsarten steckt jedoch der Teufel in anwendungstechnischen Details wie z.B. existierender Unterbau, zur Verfügung stehende Bauhöhe oder Art der Nutzungsumstände. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich daher, relevante Produkteigenschaften vom Hersteller explizit bestätigen zu lassen. 

Im weitesten Sinne ähnliche keramische Paneele mit beispielsweise 3 x 1 m sind seit einigen Jahren wieder auf dem Markt. Sie werden mit moderner Technik produziert, der Einsatz fokussiert sich aber immer noch weitgehend auf Sonderanwendungen wie Laden-, Schiffs- oder Möbelbau oder die Auskleidung von Liften, sprich Situationen, bei denen der Vorzug – große Fläche bei geringem Gewicht – im wahrsten Sinne des Wortes positiv zum Tragen kommt. 

 

Der Auslöser für die Fertigung dünner Fliesen ist heute ähnlich wie damals: Lösungen dieser Art zielen auf die staub- und schmutzarme Sanierung vorhandener Beläge ab, sprich für das Bauen im Bestand. Dieser Sektor ist in etlichen Ländern mittlerweile mindestens genauso bedeutsam oder sogar größer als der Neubau. In diesem Zusammenhang wird natürlich häufig die bekannte Verlege-Methode „Fliese auf Fliese“ genannt. Noch interessanter wird das Ganze, wenn andere Belagsarten wie Teppich, Laminat, PVC, Linoleum etc. durch eine hochwertige keramische Lösung ersetzt werden sollen. Gestalterische, funktionale und ökologische Gründe für die Fliese gibt es genügend. 

 

Eine im wahrsten Sinne des Wortes saubere Sache: Badezimmersanierungen mit nur 5mm dünnen Flatile-Fliesen von Agrob Buchtal. Ein breites Spektrum an Farben und Formaten erlaubt die Betonung von Teilflächen z.B. durch feingliedrige Mosaikformate und Lösungen, die auch im Detail überzeugen. 

Aus den genannten Gründen hat Agrob Buchtal erst einmal den Markt und die Praxiserfahrungen der letzten Jahre aufmerksam beobachtet und analysiert, um nun eine Palette nur 5 mm dünner Fliesenserien zu offerieren, die unter dem Begriff Flatile zusammengefasst sind. Aus Gründen der Seriosität werden diese Lösungen nur für Wände und Böden im Wohnungsbau oder wohnähnlichen Bereichen wie Hotelzimmer, Nasszellen in Altersheimen etc. propagiert. Dabei verdient das Badezimmer sicherlich eine besondere Beachtung, denn die optisch und technisch zeitgemäße Gestaltung des Raums, in dem jeder Tag beginnt und endet, steht auf der Wunschliste vieler Menschen ganz weit oben. Dennoch wird die Modernisierung häufig immer wieder aufgeschoben, weil man Staub, Schmutz und andere Unannehmlichkeiten fürchtet. Dünne Fliesen können hier den entscheidenden Anstoß für die Umsetzung längst überfälliger Maßnahmen geben. Folgende Aspekte sprechen generell für dünne Fliesen im Badezimmer: 

• ideal für Verlegung von Fliese auf Fliese, da schneller und schmutzärmer als Abschlagen alter Fliesen 

• leichteres Handling, da deutlich geringeres Gewicht: eine Fliese 40x60cm wiegt gerade mal 2,7 kg 

• nahezu höhengleicher Austausch von anderen Belagsarten (PVC, Linoleum) möglich 

• ideal in Verbindung mit Fußbodenheizung, da die Strahlungswärme noch schneller wirkt 

• leichtere Anpassung bei Höhenunterschieden (Türschwellen) 

• filigrane Abdeckprofile verwendbar 

 

Im Gegensatz zu anderen Alternativen bestehen Flatile-Fliesen aus strang gezogenem („extrudierten“) Steinzeug. Diese Materialart verbindet hohe Bruchlast mit leichter Bearbeitbarkeit, ob beim Schneiden, Bohren oder Lochen. Ermöglicht wird dies durch eine spezielle Masse-Rezeptur und exakt darauf abgestimmter Brandführung. 

Hinzu kommen die folgenden spezifischen Eigenschaften von Flatile, die nicht nur im Bad, sondern auch in Küchen, Fluren, Schlaf- oder Wohnzimmern vorteilhaft sind: 

• für Wand und Boden einsetzbar  

• umfassende Auswahl an Serien, Farben, Dekoren und Formaten: von Mosaik bis hin zu 40x80cm 

• große Formate lassen kleine Räume bzw. Flächen weitläufiger wirken 

• Bodenfliesen mit Trittsicherheits-Klassifizierung R9 

• werkseitige Veredelung „HT“ verleiht der Faltile besondere  

 

Eigenschaften: Sie sind extrem pflegeleicht, wirken antibakteriell und bauen störende Gerüche bzw. Luftschadstoffe ab 

Als Materialart wurde bewusst nicht trocken gepresstes Feinsteinzeug gewählt, da diese Fliesensorte außergewöhnlich hart bzw. spröde und dadurch insbesondere in dünner Ausführung schwer zu bearbeiten ist. Stattdessen wird Strang gezogenes (extrudiertes) Steinzeug verwendet, das hohe Bruchlasten (1.100 N = nahezu doppelt so hoch wie in der Norm gefordert) mit leichter Bearbeitbarkeit verbindet. Erreicht wird dies durch eine spezielle Masse-Rezeptur und exakte Brandführung. 

 

Der letzte Aspekt verdeutlicht, dass es bei dünnen Fliesen Besonderheiten gibt. Bei der … 

• Herstellung sind äußerst enge Toleranzen bei Länge, Breite und Höhe (Dicke) einzuhalten. Dies erfordert hohe keramische Kompetenz über die gesamte Prozesskette. 

• Beratung sind die Umstände des Einzelfalls bzw. Möglichkeiten und Grenzen des Materials zu berücksichtigen 

• Verlegung ist der sorgfältig agierende Fachmann gefragt, dessen Arbeit durch die bewusste Verwendung von Strang gezogenem Steinzeug maßgeblich erleichtert wird. 

 

Ansonsten gelten die bekannten Regeln der Technik: Wichtig ist, dass eine weitgehend hohlraumfreie Bettung erzielt wird, insbesondere bei Bodenflächen. Hierzu sollten flexibilisierte Dünnbettmörtel nach DIN EN 12004 im kombinierten Verfahren („buttering-floating“) verwendet werden. Im Bodenbereich können auch Fließbettmörtel eingesetzt werden. Dabei empfiehlt sich der Einsatz schnell abbindender Produkte, um eine gleichmäßige Durchhärtung des Kleberbettes auch unter dem „Zentrum“ der Fliese zu erreichen. 

 

So wie der überwiegende Teil des Sortiments ist auch diese Serie soweit technisch möglich mit HT versehen. Diese Veredelung verleiht keramischen Fliesen spezielle Eigenschaften: Sie sind sehr reinigungsfreundlich, wirken antibakteriell ohne Chemie und bauen störende Gerüche bzw. Luftschadstoffe ab. HT hilft also Zeit und Geld zu sparen und leistet wertvolle Beiträge zum Umweltschutz. 

 

Für weitere Informationen über Flatile können Sie hier die Broschüre herunterladen oder gehen Sie auf www.flatile.de