Wolfgang John: „Badplanung muss Emotionen wecken.“

Wolfgang John
Wolfgang
John ist gelernter Installateurmeister, Heizungsbaumeister und
Versorgungstechniker. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung als Designer.
Die Passion für anspruchsvolle Badezimmergestaltung mündete in der gründung des Badstudios Port 1. Im Folgenden spricht John darüber, wie Badezimmer Emotionen und ein Lebensgefühl wecken können.
- Was muss die Badplanung heute können?
Badplanung muss Emotionen wecken. Man verkauft kein Bad für 100.00,00 Euro durch rationales Denken. Das Bad ist wie die Küche zu einem Aufenthaltsraum geworden. Hier geht es um die Privatsphäre des Kunden. Die perfekte Planung ist 85 % des Auftrags.
- Was macht für Sie ein gutes, privat genutztes Badezimmer aus?
Lebensgefühl: morgens in perfekter ausgeleuchteter Atmosphäre aktiv werden, abends zur Ruhe kommen. Immer in bester Umgebung, in perfekter Stimmung, mit der richtigen Musik.
- Wie wichtig ist das Thema Licht in der Badplanung?
Licht spielt eine sehr große Rolle. Aktives Licht am Morgen, sowie Entspannung am Abend. Man braucht Leuchten, die alles können, die wie etwa Occhio warmes und aktives Licht erzeugen. Und natürlich sollte alles dimmbar sein. Zudem muss man ganze Szenen einstellen können.
- Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihren Konzepten? Verändert sich aktuell das Bewusstsein bzw. das Nachfrageverhalten?
Ja, aber darauf haben sich die Hersteller bereits eingestellt. Wir verarbeiten sehr viel Naturstein, Mineralwerkstoffe, Tapeten, etc
- Smarte Technologien, Nachhaltigkeit, Wellbeing und emotionale Inszenierungen: Welche Faktoren werden bei der Badplanung künftig eine entscheidende Rolle spielen und warum?
Aufgrund er aktuellen politischen Lage national und international wird der komplette Mittelstand wegbrechen. Es wird nur noch im High-Endbereich investiert werden. Da spielen Emotionen, Schönheit und Ansehen die größte Rolle.
- Wo lassen Sie sich inspirieren? Wie wichtig ist die Weltleitmesse ISH in Frankfurt in Bezug auf Badplanung und Badarchitektur? Kommen Sie im März 2023 nach Frankfurt?
Ja, ich komme nach Frankfurt. Und ich bin sehr gespannt, wie es wird. Ich glaube allerdings, dass sich die Messe zunehmend mehr zur Heizungs- und Lüftungsmesse entwickelt. Die Messe ist einfach zu teuer für exklusive, teure Sanitärgegenstände. Diese Hersteller werden zunehmend ihre Kunden zu sich einladen, um den direkten Kontakt nicht zu verlieren. Es macht keinen Sinn, dass der typische Deutsche immer nur nach dem Preis fragt und nicht nach Schönheit oder Funktion.
- Fliesen oder Holzbohlen, Tapete oder Tadelakt – was liegt bei Wand und Boden im Trend?
Alles was Spaß macht, Farbe und Beschichtung sind ein großes Thema. Tapeten in der Dusche, Parkett im Bad. Wir hatten lange genug langweilige Bäder.
- Wie sieht das Badezimmer in 20-30 Jahren aus?
Das möchte ich auch gerne wissen. Ich bin da auf jeden Fall nicht mehr da.



