Living Bathroom: Wie wohnt es sich im Badezimmer?

„Heute sprechen wir über das Wohnzimmer … Nein: Wir sprechen
über das Badezimmer“, so die einleitenden Worte von ISH-Moderatorin Carina
Bastuck zum wohnlichsten Beitrag des Pop up my Bathroom Magazins. Am letzten
Tag der ISH digital 2021 stand der Themenschwerpunkt Living Bathroom auf dem
Programm. Der schon seit einigen Jahren auf der ISH zu beobachtende Trend geht
in die entscheidende Runde und verändert auf der ganzen Welt die Badplanung von
privaten Bädern.
Torsten Müller, Geschäftsführer Bad-, Spa- und Interior
Design, forderte in einem Video-Statement die konsequente Ausrichtung der
Badplanung auf den Menschen: „Wir haben solch schnelllebige Zeiten, dass das
Badezimmer ein Ort des Rückzugs ist, in dem wir mit allen fünf Sinnen das Bad
erleben sollen.“
Christian Wadsack, Innenarchitekt, Planer und Referent von ho.w
Innenarchitektur, betonte, dass bei einem Living Bathroom nicht nur die
Ausstattung entsprechend gestaltet werden sollte, sondern im Idealfall auch der
Zuschnitt des Badezimmers und die Verteilung der Räume. „Wir beobachten
eigentlich schon seit Jahren in der Entwicklung des Living Bathrooms, dass die
Badezimmer in den Standard-Bauten immer noch einen viel zu kleinen Raum
einnehmen.“
Pop up my Bathroom Magazin | Living Bathroom: Wie wohnt es sich im Badezimmer? Was macht das Badezimmer zum Wohlfühlbad? Welche Möbel werden künftig das Bad bereichern? Und was bedeutet ganzheitliche Badplanung? Zum Abschluss der Reihe Pop up my Bathroom Magazin widmen wir uns gemeinsam mit unseren Gästen dem Top-Trend Wohnlichkeit im Bad
Dass die Badplanung eines wohnlichen Badezimmers auch in
einem kleinen Badezimmer umgesetzt werden kann, bewies die Innenarchitektin
Andrea Wirges-Klein mit der Vorstellung eines Referenzobjektes in einem
Gründerzeit-Haus, in dem eine Vergrößerung der Fläche aus Denkmalschutzgründen
nicht möglich war. „Bei einem Living Bathroom ist der Wohlfühlfaktor
entscheidend. Das richtige Zusammenspiel zwischen Funktionalität, Materialität
und Emotionalität zu finden ist dabei die große Herausforderung und macht die
Planung eines modernen Lifestyle-Bades so unglaublich spannend.“
Gastgeber und VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann äußerte
sich von der Komplexität und dem Zusammenspiel verschiedener Gewerke
beeindruckt: „Das Living Bathroom basiert auf einer ganzheitlichen Planung. Für
ein Private Spa bedarf es wegen der vielen unterschiedlichen Anforderungen an
den Planer auch entsprechend vieler Talente.“
Auch Denis Jäger, Chefredakteur der Fachzeitschrift SBZ, wies
auf die Zunahme der Anforderung an das SHK-Handwerk hin: „Der Universalgenie-Charakter,
der souveräne Badplaner, ist ein kleiner Leonardo Da Vinci – er kennt sich mit
Materialien und Werkstoffen aus, er kennt sich mit Farben aus und mit der Technik,
und er muss in der Lage sein, Kunden vernünftig abzuholen. Unsere Badplaner in
der SHK-Branche müssen in der Lage sein, diese Anforderungen zu erfüllen –
sonst gibt es einfach nur ein Bad von der Stange.“

Für einen Exkurs zum Thema Trendfarben im Bad wurde Farbexpertin Dr. Hildegard Kalthegener extra ins Studio eingeladen.
Foto: FAR.consulting, Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.
Trendforscher und Design-Journalist Frank A. Reinhardt
(FAR.consulting) zeigte sich von der Themenvielfalt bei der Badplanung
begeistert: „Ein Badplaner kann ganz viele Geschichten erzählen – von der
nachhaltigen Badplanung über smarte Themen bis hin zu einem individuellen
Interior Design. Der gemeinsame Nenner ist die zunehmende Wohnlichkeit im
Badezimmer.“
Farbexpertin Dr. Hildegard Kalthegener in ihrem Exkurs über
Trendfarben: „Die Naturgewalt des Wassers, die tolle Farbe Blau, ist in den
meisten Badausstellungen nicht zu sehen. Schwarz wird in Küchen und in Bädern
als Trendfarbe propagiert, scheint mir aber fast mehr Marketing-Gag zu sein als
wirklicher Umsatz-Bringer. Mit Farbe könnte man so viel mehr Stimmung machen
und Emotionen wecken“, lautet ihr Appell an Badplaner, die Farbe aktiver in der
Badplanung einzusetzen. Auf die Frage von Jens J. Wischmann, wie man Sicherheit
in Farbfragen erreichen könne, entgegnete die Farbexpertin: „Jedem Badplaner,
Handwerker oder Architekten kann ich nur Mut machen: Farbe lässt sich lernen. Man
muss nicht experimentieren, sondern sich im Vorfeld mit dem Thema Farbe
auseinandersetzen.“
Bilanziert man die letzte Sendung des mPop up my Bathroom
Magazins lässt sich folgendes feststellen: Es geht um mehr Sinnlichkeit im Bad,
und es gilt die Bedürfnisse der Nutzer zu ermitteln und im Rahmen einer ganzheitlichen
Badplanung umzusetzen. Das Bad muss zu den Nutzern passen, und das Living
Bathroom ist aktuell das Planungsmodell mit dem größten gemeinsamen Nenner.
Die kompletten Sendungen können Sie sich auf unserem neuen YouTube-Kanal anschauen.