Living Bathroom: Wie wohnt es sich im Badezimmer?

04/21

Das Pop up my Bathroom Magazin beschäftigte sich am letzen Tag der ISH digital 2021 mit dem Thema Living Bathroom. Als Live-Gäste hatte VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann hierzu Andrea Wirges-Klein, Jennis Jäger (SBZ) und Frank A. Reinhardt (FAR.consulting) eingeladen.

„Heute sprechen wir über das Wohnzimmer … Nein: Wir sprechen über das Badezimmer“, so die einleitenden Worte von ISH-Moderatorin Carina Bastuck zum wohnlichsten Beitrag des Pop up my Bathroom Magazins. Am letzten Tag der ISH digital 2021 stand der Themenschwerpunkt Living Bathroom auf dem Programm. Der schon seit einigen Jahren auf der ISH zu beobachtende Trend geht in die entscheidende Runde und verändert auf der ganzen Welt die Badplanung von privaten Bädern.

Torsten Müller, Geschäftsführer Bad-, Spa- und Interior Design, forderte in einem Video-Statement die konsequente Ausrichtung der Badplanung auf den Menschen: „Wir haben solch schnelllebige Zeiten, dass das Badezimmer ein Ort des Rückzugs ist, in dem wir mit allen fünf Sinnen das Bad erleben sollen.“


Christian Wadsack, Innenarchitekt, Planer und Referent von ho.w Innenarchitektur, betonte, dass bei einem Living Bathroom nicht nur die Ausstattung entsprechend gestaltet werden sollte, sondern im Idealfall auch der Zuschnitt des Badezimmers und die Verteilung der Räume. „Wir beobachten eigentlich schon seit Jahren in der Entwicklung des Living Bathrooms, dass die Badezimmer in den Standard-Bauten immer noch einen viel zu kleinen Raum einnehmen.“

Pop up my Bathroom Magazin | Living Bathroom: Wie wohnt es sich im Badezimmer? Was macht das Bade­zimmer zum Wohl­fühl­bad? Wel­che Möbel wer­den künf­tig das Bad berei­chern? Und was bedeu­tet ganz­heit­li­che Bad­pla­nung? Zum Abschluss der Reihe Pop up my Bathroom Maga­zin wid­men wir uns gemein­sam mit unseren Gästen dem Top-Trend Wohn­lich­keit im Bad

Dass die Badplanung eines wohnlichen Badezimmers auch in einem kleinen Badezimmer umgesetzt werden kann, bewies die Innenarchitektin Andrea Wirges-Klein mit der Vorstellung eines Referenzobjektes in einem Gründerzeit-Haus, in dem eine Vergrößerung der Fläche aus Denkmalschutzgründen nicht möglich war. „Bei einem Living Bathroom ist der Wohlfühlfaktor entscheidend. Das richtige Zusammenspiel zwischen Funktionalität, Materialität und Emotionalität zu finden ist dabei die große Herausforderung und macht die Planung eines modernen Lifestyle-Bades so unglaublich spannend.“


Gastgeber und VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann äußerte sich von der Komplexität und dem Zusammenspiel verschiedener Gewerke beeindruckt: „Das Living Bathroom basiert auf einer ganzheitlichen Planung. Für ein Private Spa bedarf es wegen der vielen unterschiedlichen Anforderungen an den Planer auch entsprechend vieler Talente.“


Auch Denis Jäger, Chefredakteur der Fachzeitschrift SBZ, wies auf die Zunahme der Anforderung an das SHK-Handwerk hin: „Der Universalgenie-Charakter, der souveräne Badplaner, ist ein kleiner Leonardo Da Vinci – er kennt sich mit Materialien und Werkstoffen aus, er kennt sich mit Farben aus und mit der Technik, und er muss in der Lage sein, Kunden vernünftig abzuholen. Unsere Badplaner in der SHK-Branche müssen in der Lage sein, diese Anforderungen zu erfüllen – sonst gibt es einfach nur ein Bad von der Stange.“



Pop up my Bathroom Magazin zum Thema Living Bathroom

Für einen Exkurs zum Thema Trendfarben im Bad wurde Farbexpertin Dr. Hildegard Kalthegener extra ins Studio eingeladen.


Trendforscher und Design-Journalist Frank A. Reinhardt (FAR.consulting) zeigte sich von der Themenvielfalt bei der Badplanung begeistert: „Ein Badplaner kann ganz viele Geschichten erzählen – von der nachhaltigen Badplanung über smarte Themen bis hin zu einem individuellen Interior Design. Der gemeinsame Nenner ist die zunehmende Wohnlichkeit im Badezimmer.“


Farbexpertin Dr. Hildegard Kalthegener in ihrem Exkurs über Trendfarben: „Die Naturgewalt des Wassers, die tolle Farbe Blau, ist in den meisten Badausstellungen nicht zu sehen. Schwarz wird in Küchen und in Bädern als Trendfarbe propagiert, scheint mir aber fast mehr Marketing-Gag zu sein als wirklicher Umsatz-Bringer. Mit Farbe könnte man so viel mehr Stimmung machen und Emotionen wecken“, lautet ihr Appell an Badplaner, die Farbe aktiver in der Badplanung einzusetzen. Auf die Frage von Jens J. Wischmann, wie man Sicherheit in Farbfragen erreichen könne, entgegnete die Farbexpertin: „Jedem Badplaner, Handwerker oder Architekten kann ich nur Mut machen: Farbe lässt sich lernen. Man muss nicht experimentieren, sondern sich im Vorfeld mit dem Thema Farbe auseinandersetzen.“


Bilanziert man die letzte Sendung des mPop up my Bathroom Magazins lässt sich folgendes feststellen: Es geht um mehr Sinnlichkeit im Bad, und es gilt die Bedürfnisse der Nutzer zu ermitteln und im Rahmen einer ganzheitlichen Badplanung umzusetzen. Das Bad muss zu den Nutzern passen, und das Living Bathroom ist aktuell das Planungsmodell mit dem größten gemeinsamen Nenner.


Die kompletten Sendungen können Sie sich auf unserem neuen YouTube-Kanal anschauen.