Das Runde im Eckigen: Der Kreis erobert die Badgestaltung
Der streng
geometrische Kreis erobert das Badezimmer: kein Gestaltungselement hat das
Design des Badezimmers in den letzten Jahren so geprägt wie der Kreisbogen.
Dabei ist von 45 bis 360 Grad alles erlaubt: Hauptsache minimalistisch.
Der Erfinder der Badzimmer-Kollektionen Luigi Colani hat es
auf den Punkt gebracht: „Warum sind im Badezimmer so viele Ecken und Kanten? Im
Badezimmer bewegt man sich oft nackt und ist verletzbar. Müsste das Badezimmer
nicht warm, weich und abgerundet sein?“
Diese Frage stellen sich fortan immer mehr Badplaner und
setzen zunehmend „weiche“ Formen in der Sanierung oder Neugestaltung von Bädern
ein. Aber auch optisch macht die runde Form aus dem Badezimmer etwas Neues.
Abgerundete Formen, wie etwa an Badmöbeln oder Wannen, lassen den Raum
insgesamt größer wirken, und runde Flächen, wie etwa Spiegel oder Waschbecken,
eröffnen optische Freiflächen.
Der Viertelkreis: die Antwort auf das Diktat des rechten Winkels
Die neue Lust auf Viertelkreise kann man aktuell an Badmöbeln
besonders gut ablesen. Badmöbel mit prägnanten, abgerundeten senkrechten Kanten
und klassisch gewölbten Fronten machen das Badezimmer zum Salon: Ein Waschtisch
wie eine Kommode, elegante Konsolen und Sideboards, große erleuchtete
Vitrinenschränke und repräsentative Highboards sind die Highlights der neuen
Badmöbel-Kollektion Lavo 2.0 von Burgbad. Sanft gerundete Möbelfronten
harmonieren mit dem Oval der Mineralgusswaschtische und der Leuchtspiegel und
geben dem Badezimmer einen wohnlichen Charakter. Was so einfach daherkommt ist
das Ergebnis einer imposanten Fertigungskompetenz: Die abgerundeten Kanten der Thermoformfronten
müssen für den Einsatz im Bad besonders aufwändig produziert, lackiert und
beschichtet werden.
Die Formensprache des Kreisbogens zeigt sich derzeit aber
nicht nur beim Badmöbel, das in der Gesamtgestaltung ein sehr dominierendes Element
ist. Auch bei Spiegeln, Accessoires, Armaturen, Badewannen und WCs findet sich
der abgerundete Look des Soft-Edge-Designs.
Vollkommen, endlos, rund: Spiegel im Badezimmer
Runde Spiegel und das Badezimmer ̶ das
ist die neue Love-Story in der Badgestaltung. Waschtisch, Badmöbel und Spiegel
gehen eine perfekte Form-Symbiose ein. Allerdings muss der kreative Nutzer, der
die Harmonie gegenüber der Funktionalität priorisiert, die geometrische
Ästhetik mit Abstrichen im Bereich Stauraum, Beleuchtung und smarter Technik
bezahlen. Wem das egal ist, wird belohnt mit einem runden Ausblick und einer
ästhetisch ansprechenden Kombination an der so wichtigen Wand im Badezimmer. Da
die Wand vom Waschtisch in der Badplanung oft auch die „Blickrichtung“ der
Badnutzer markiert, ist hier sozusagen die Hauptbühne des Badezimmers zu
finden. In Kombination mit dekorativen Fliesen oder sogar der gerade angesagten
Muster-Tapete entsteht mit runden Spiegeln ein geschmackvoller Hingucker. Durch
die Kombination gleich mehrerer runder Spiegel, die sogar in kleinen Gruppen
von der Decke hängen können, entsteht der Eindruck einer so genannten „Petersburger
Hängung“ – mit dem Effekt der optischen Vergrößerung des Raums durch die
Spiegel.
Optische Highlights im Badezimmer: runde Wanne und runder Waschtisch
Eine kreisrunde Badewanne ist das vielleicht spektakulärste
Statement in der Badgestaltung. Die Form bringt die Funktion auf den Punkt und
ist die perfekte Ausgangsbasis für ein Private Spa. Denn in die Ecke geschoben
werden will die kreisrunde, freistehende Badewanne nicht – die runde Wanne muss
im Mittelpunkt stehen. Der Kreis ist die vollkommenste und ausgewogenste Figur
in der Geometrie. Sie steht für Harmonie, für Unendlichkeit und für das Eins-Sein.
Genau diese Form greift Dominik Tesseraux bei der BettePond auf – als
Reminiszenz an die Ursprungsform des Wannenbades, den Badezuber.
Auch bei Aufsatzbecken, Waschtischen oder -säulen ist die
kreisrunde Form momentan sehr beliebt. Wie kleine Kunstwerke stehen die Objekte
auf Waschtischkonsolen oder Säulen und erhöhen das Badezimmer zu einem
kulturellen und inspirativen Ort des Rückzugs.
Visuelles Storytelling: Accessoires und Deko-Artikel nehmen das Thema „rund“ auf
Badplaner
und Architekten finden in der Idee der „Rundheit“ eine Inspiration für das
optische Storytelling und können aus einem Fundus von Dekorationselemente und
Motiven wählen. Seifenablagen, Handtuchhalter, Leuchten, Pendelablagen,
gerahmte Wandregale, Toilettenpapierhalter, Ablagen, Container, Tabletts,
Kosmetikspiegel oder Behälter greifen das Thema „rund“ auf und können die fest
installierten Sanitärprodukte als weitere Funktionsträger und dekorative
Accessoires ergänzen.
Das Runde ins Eckige – das Traditionelle ins Moderne
Die streng geometrische Form des Kreises passt in die
Geschmackswelt des minimalistischen Bades und bietet eine Spur mehr Emotion als
die übliche kastige Geometrie. Und schon wirkt das minimalistische Ambiente im
Sinne des Trends zum „warmen Minimalismus“ wieder höchst aktuell – egal, ob im
hölzernen Scandi Chic, im eher puristischen Industrial Style oder in der Kombi
mit einem schlichten Sideboard in Dunkelblau Matt oder Hochglanz Schwarz. Angesagt
sind derzeit auch betont traditionelle Stilzitate, allerdings in modern-reduziertem
Design. Dabei spielt die Vereinfachung verspielter Formen auf ihre schlichte
Geometrie eine große Rolle – allen voran die Kreisform. Messing oder Marmor
verleihen dem Bad einen klassischen Look, wirken in Form schlichter, kreisrunder
Pendel-Handtuchhalter, Aufsatzbecken oder Beistelltische aber auch
ausgesprochen modern. Auch der in Soft-Edge-Kantenführung, Oval-Formen, asymmetrischen
Wölbungen und weichen Frontverläufen zitierte Mid-Century-Stil bringt viel
Lifestyle ins Bad, ohne dabei altbacken zu wirken. Im Gegenteil: Zeitgemäß
interpretiert mit klaren Kreis-Geometrien wirken traditionelle Formen und Stile
im Baddesign ausgesprochen trendy.