Wasserfest, bunt und stylish – Outdoor-Produkte machen sich auch im Bad gut

Styling-Offensive: Viele
Einrichtungsideen aus dem Outdoor-Bereich kann man in das Badezimmer
übertragen, denn was Wind und Wetter trotzt, kann für die klimatischen
Herausforderungen im Badezimmer nicht schlecht sein.
Foto: Han Nooijen, Villeroy & Boch
So langsam verabschiedet sich der Sommer, Garten und Terrasse werden
aufgeräumt und winterfest gemacht. Seit ein paar Jahren bekommt das zweite
Wohnzimmer eine zunehmende Bedeutung in unserer Wohnkultur, und
Outdoor-Einrichtungsobjekte werden immer vielseitiger und hochwertiger. Viele
Einrichtungsideen für das Outdoor Living lassen sich in das Bad übertragen,
denn was Wind und Wetter trotzt, kann für die klimatischen Herausforderungen im
Badezimmer nicht schlecht sein. Eine kleine Materialkunde, und schon klappt’s
mit dem Top-Einrichtungstrend fürs Bad …
Für
das adäquate Styling im Badezimmer eignen sich eine ganze Reihe von
Outdoor-Möbeln wie Sessel, Bänke, Sitzsäcke, wasserfeste Lampen und Hängematten
sowie weitere Ausstattungssortimente wie Teppiche, Kissen, Pflanzen und
Accessoires, die es in den unterschiedlichsten Designs, Materialien und Farben
gibt. Outdoor-Möbel müssen von ihrer Materialität und Konstruktion her in
puncto Wasser-, Feuchtigkeits- und Wärmeresistenz ähnlichen Anforderungen genügen
wie Badmöbel. Je nach Größe und Möbeltyp sind sie daher geradezu prädestiniert,
dem Badezimmer den letzten Schliff zu geben. Auch wassergeschützte Lampen sorgen
als Solitäre im Bad nicht nur für ein gutes Licht, sondern eignen sich auch als
besonderer Blickfang.
Wetterfestes Badezimmer: Kunststoff und -faser at its best
Vorbei sind die Zeiten, in denen Outdoor-Möbel fast ausschließlich von
einem einheitlichen Kunststoffgrau oder -weiß oder einem dem natürlichen Rattan-Material
nachempfundenen Polyrattan geprägt wurden. Die heutige Outdoor-Möbelwelt ist
bunt, stylisch, multikulturell oder natürlich, ressourcenschonend und dabei ziemlich
wetterbeständig. Möglich macht das ein Mix aus neuen und alten synthetischen
Textilfasern und Kunststoffmaterialien, die sowohl wasser- als auch
schmutzabweisend sind. Materialien für Outdoor-Möbel sind Harthölzer wie
Eukalyptus, Teak und Douglasie oder auch Vollkunststoffe, die sowohl leicht im
Gewicht als auch einfach in der Pflege sind. Polywood dagegen ist eine Mischung
aus Holz und Kunststoff, die resistenter als Harthölzer gegen Feuchtigkeit ist
und eine holzähnliche Oberfläche besitzt.
Die Trendwende für den Einsatz im Badezimmer kommt durch den zunehmenden
Qualitätssprung im Bereich Verarbeitung und Design. „Viele Designlabels im
Einrichtungsbereich haben den Wachstumsmarkt Outdoor für sich entdeckt und veröffentlichen
eine Outdoor-Kollektion. Die Verwendung im Badezimmer liegt geradezu auf der
Hand. Das werden auch immer mehr Konsumenten entdecken“, so Designjournalist
und Trendforscher Frank A. Reinhardt.
Bei den Materialien für Outdoor-Möbel gibt es heute eine breite
Angebotspalette. Bei den Textilien nimmt Rope, eine Synthetikfaser, die aus Nylon,
Polyethylen, Polyester oder Polypropylen besteht, eine wichtige Rolle ein. Die Synthetikfaser
gibt es in diversen Designs und Formaten. Mal ist der Strick, der aus ihr
hergestellt wird, mehrere Zentimeter dick, mal besteht er aus einem gestrickten
Muster oder erinnert an Kordeln. Allen Designs gemein ist das „seilartige“
Aussehen, das für Leichtigkeit und Gemütlichkeit steht.
Meist handelt es sich bei den Outdoor-Textilstoffen um Kunstfasern wie
Polyester oder Vinyl. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Stoff Sunbrella zu. Der
besteht nämlich aus Acrylgewebe – ein Stoff also, der tatsächlich das ganze
Jahr über draußen bleiben kann. Außerdem umschmeichelt das atmungsaktive und
hautsympathische Acrylgewebe die Haut und bietet einen hohen Komfort.
New Metallic
Auch Metall ist ein traditionell wichtiger Werkstoff
für Outdoor-Möbeln – in erster Linie Aluminium, Stahl und Eisen. Dabei vereint
Aluminium alle positiven Eigenschaften von Metallen in sich, indem es nicht nur
besonders leicht, sondern auch langlebig, zeitlos und robust ist, dabei gut
formbar und stabil. Das macht Outdoor-Möbel aus Aluminium zu alltagstauglichen
Begleitern im Garten. Über die Qualität entscheidet auch die Oberfläche des
Aluminiums. Mit einer hochwertigen Pulverbeschichtung hält Aluminium 20 Jahre
lang und ist pflegeleicht, recycelbar und absolut rostfrei bzw.
witterungsbeständig gegen Feuchtigkeit, Kälte oder UV-Strahlung. Aber auch Edelstahl
wird gerne für Outdoor-Möbel verwendet. Es ist witterungsbeständig wie
Aluminium, wenn auch nicht ganz so leicht. Dafür wirken Möbel aus Edelstahl, ähnlich
wie bei Aluminium, immer elegant und modern – und halten eine ganze Weile. Grund
dafür sind die verwendeten Chrom-Nickel-Legierungen, die auch als V2A-Standard
bezeichnet werden. So haben Feuchtigkeit und auch schwache Säuren keinen
Einfluss auf Edelstahl. Besonders robuste Gartenmöbel bestehen sogar aus
V4A-Edelstahl, das schließt den Widerstand gegen salz- oder chlorhaltiges
Wasser mit ein.
Schmiedeeiserne Möbel wiederum wirken besonders
nostalgisch oder rustikal und versprühen Vintage-Flair. Auch Möbel aus Eisen punkten
heute durch die moderne Pulverbeschichtung. Dadurch sind diese Möbel gut zehn Jahre
haltbar und fast pflegefrei. Rost hat keine Chance – Eisen widersetzt sich fast
jeder Wetterlage. Im Sommer werden die Möbel nicht so heiß – ein Pluspunkt
gegenüber Aluminium –, und selbst im Winter können die beschichteten
Möbelstücke problemlos draußen stehen gelassen werden.
Outdoor wie indoor
Die neuen Materialien und Fertigungsmethoden im
Outdoormöbel-Bereich ermöglichen seit ein paar Jahren schon außergewöhnliche
Designs und Farben, die sich kaum noch von den Innenraummöbeln unterscheiden.
So kann man sich getrost an der reichhaltigen und diversen Auswahl von
Outdoor-Möbeln bedienen, um seinem Bad das gewisse Extra zu verleihen.
Insbesondere das Spiel mit unterschiedlichen Materialien und Farben kann dabei
zu schönen Arrangements inspirieren. Outdoor-Möbel stellen also einen echten Zugewinn
von Einrichtungsmöglichkeiten im Badezimmer dar.
Mehr Wohnlichkeit mit Pflanzen
Auch Pflanzen tragen dazu bei, dass es
im Bad wohnlicher wird. Bei ausreichend Helligkeit gedeihen sie im
feuchtwarmen Badezimmerklima sogar besonders gut und schmücken je nach
Pflanzenart leere Ecken mit grüner Blätterpracht. Wenn ihnen ein guter
Fensterplatz geboten wird, fühlen sich sogar Palmen im Badezimmer wohl und
verbreiten ein tropisches Ambiente, in dem das Baden und Sich-Eincremen gleich
viel relaxter ist. Gummibäume und Fensterblätter sorgen zudem noch für ein
verbessertes Raumklima, da sie mit ihren großen, robusten Blättern gute
Feinstaubfänger sind.
Ein
Stuhl, eine Bank, ein Outdoor-Teppich oder eine Lampe (die normalerweise aus
Sicherheitsgründen nicht in der Nähe der Dusche stehen darf): das
Styling für neue Bäder wird durch den Einsatz von Outdoor-Möbeln und
-Accessoires interessanter und vielfältiger. Gute Badplaner und Architekten
werden die neuen Gestaltungstools aufgreifen und einen neuen Look für
Lifestyle-Bäder kreieren.