Corporate Design fürs Badezimmer: Das Bad als Marke auffassen

Ein
einheitliches, visuelles Erscheinungsbild im Badezimmer unterstützt die
Persönlichkeit der Bauleute und erhöht die Gestaltungsqualität deutlich.
Foto: Kermi
Eine professionelle
Badplanung ist die Grundlage für ein Badezimmer, das zu den Bauleuten passt. Dabei
sind es weniger die „Extras“, die zum Erfolg führen, sondern die Reduktion der
Gestaltungselemente und eine konsequente Anwendung von Gesetzmäßigkeiten. Ein
einheitliches, visuelles Erscheinungsbild im Badzimmer macht das Styling – vor
allem in kleinen Bädern – perfekt.
„Weniger ist mehr“ lautet eines der meistzitierten Mantras
im Design. Doch das alleine hilft nicht immer – entscheidend ist das „Wie“.
Dabei lohnt sich ein Seitenblick auf andere Designdisziplinen. Tatsächlich
lassen sich Erfahrungen und wichtige Gestaltungsprinzipien etwa aus dem Grafikdesign
auf die Badplanung übertragen. Bestes Beispiel sind erfolgreiche
Marken, die häufig ein einheitliches Erscheinungsbild aufweisen: Ihre
Zielgruppen finden an allen Schnittpunkten der Marke identische Gestaltungselemente
vor. So ergibt sich ein einheitliches Erscheinungsbild, und die
Gestaltungsqualität erhöht sich wie von selbst. Wie nun lässt sich dieses
Prinzip auf die Gestaltung von Badezimmern übertragen?
Farben reduzieren

Farben
reduzieren: Eine Reduktion der Anzahl an Farben sowie an Farbvarianten
harmonisiert die Gesamtgestaltung des Badezimmer
Foto: burgbad
Das Logo einer Marke hat oft eine bestimmte Farbe. Diese
Farbe ist stilbildend und wird auf viele Gestaltungselemente übertragen. Auch
bei der Badplanung ist die Beschränkung auf eine stilbildende Farbe oder Oberfläche
sinnvoll. Die Definition von harmonisierenden Tönen erweitert die Planungsoptionen,
fokussiert aber gleichzeitig die Planung auf einen abgegrenzten Farbraum. Für
die Definition von harmonischen Farbräumen sind im Netz zahlreiche Tools zu
finden. Grundsätzlich gilt: Eine Reduktion der Anzahl an Farben und deren Varianten
(z.B. werden im Bad oft unterschiedliche Weißtöne angeboten) harmonisiert die
Gesamtgestaltung.
Eine dominierende Farbe oder Oberfläche, wie sie etwa durch Badmöbel
oder Armaturen vorgegeben wird, sollte nicht in Konkurrenz mit anderen
dominierenden Farben stehen und sich an anderer Stelle wiederholen. Fußboden
und Wände sollten neutral gestaltet sein – lediglich die Wand mit dem
Waschtisch kann thematisch oder gestalterisch hervorgehoben werden. Nirgends
lässt sich das „Weniger ist mehr“-Prinzip einfacher und wirkungsvoller anwenden
als in der Farbgebung. Es lohnt sich, hier streng zu argumentieren.
Wiederholungen und Varianten

Wiederholungen
und Varianten: Die Umsetzung von Gesetzmäßigkeiten bei der Badplanung ist der
Schlüssel zum Erfolg für ein einheitliches Erscheinungsbild im Badezimmer.
Foto: Axor/hansgrohe
Neben dem stringenten Einsatz eines bestimmten Stils ist bei
der Auswahl der Sanitärobjekte Detailverliebtheit angesagt: Ein kantiges
Badmöbel oder eine Armatur sollte nicht mit Produkten kombiniert werden, die
große Radien aufweisen oder auf einer eher organischen Formsprache basieren.
Wenn bei den Armaturen beispielsweise die Oberfläche Matt Schwarz ausgewählt wurde,
sollte das Profil der Duschabtrennung auch Matt Schwarz sein. Die Festlegung
von einfachen Gestaltungsparametern erleichtert zudem die Auswahl aus der von
den Sanitärherstellern angebotenen Variantenvielfalt. Die Umsetzung von Gesetzmäßigkeiten
bei der Badplanung ist der Schlüssel zum Erfolg für ein einheitliches
Erscheinungsbild im Badezimmer.
Aufräumen ist angesagt

Aufräumen
ist angesagt: Die Zahl der verwendeten persönlichen Utensilien von Frauen und
Männern variiert zwischen 30 und 200 Gegenständen.
Foto: Villeroy & Boch
Ein perfektes Styling ist im Bad eine Herausforderung: Die Zahl
der verwendeten persönlichen Utensilien von Frauen und Männern variiert
zwischen 30 und 200 Gegenständen. Die Palette reicht von Zahnpasta und
Zahnbürsten über Creme-Tuben, Schminkartikel und Haarbürsten bis zum
Luffa-Schwamm. Ein einheitliches Erscheinungsbild ist hier schwerlich
umzusetzen. Also ist Stauraum gefragt: komfortable Schubladen mit intelligenten
Einteilungen, Behälter, Hochschränke, Vitrinen oder Spiegelschränke nehmen die
unzähligen Kleinigkeiten im Badezimmer auf. Duschgel, Shampoo & Co. können
in einheitlichen Flaschen umgefüllt oder in Nischen versteckt werden.
Freiflächen sind nicht nur Wellness für die Augen, sie
unterstützen den hohen Gestaltungsanspruch an ein Badezimmer. Genügend Freifläche
kombiniert mit ausreichend durchdachtem Stauraum ermöglicht Platz für
Dekoration und das Herausbilden einer persönlichen Note. Eine professionelle Badplanung definiert
Nutzungszonen, strukturiert Tages-Abläufe im Badezimmer und kreiert einen
individuellen Look. Ein einheitliches, visuelles Erscheinungsbild im Badezimmer
unterstützt die Persönlichkeit der Bauleute und erhöht die Gestaltungsqualität deutlich.