Sanierung von Geschosswohnungen

Schnelle Badsanierung auf engstem Raum

07/22
Musterbad von Viega mit Vorwandsystem Prevista Dry Plus

Die typische Badgröße im Bestand liegt zwischen knapp sechs und neun Quadratmetern. Doch mit kreativen Ideen und dem flexiblen Vorwandsystem „Prevista Dry Plus“ lassen sich auch daraus funktionale und barrierearme Bäder gestalten.

Viele Geschosswohnungen in Deutschland sind in die Jahre gekommen. Das hat nicht nur energetische Nachteile. Besonders unzufrieden sind die meisten Bewohner unsanierten Wohnbestands mit ihren Badezimmern – sowohl optisch als auch größentechnisch. Auch wenn sich an der Badgröße bei der Renovierung meist nichts ändern lasst; mit einer kreativen Badgestaltung lässt sich jedoch sogar auf engstem Raum eine hohe Funktionalität erzielen. Das Vorwandsystem „Prevista Dry Plus“ von Viega beispielsweise wurde unter anderem für solche Aufgaben­stellungen im Wohnungsbau entwickelt. Dazu gehört auch die einfache Montage für einen besonders schnellen Badumbau. So wird die Zeit, in der die Bewohner das Bad nicht nutzen können, auf ein Minimum reduziert.

Die Qualität des Badezimmers wird zunehmend zu einem K.O.-Kriterium bei der Wohnungssuche – nicht zuletzt mit Blick auf eine altersgerechte Gestaltung. Denn gerade hier sind ausreichender Bewegungsfreiraum sowie eine barrierefreie Einrichtung nötig, damit bei der Körperpflege eine zweite Person unterstützen kann, der Waschtisch mit einem Rollstuhl unterfahrbar oder die Dusche schwellenfrei erreichbar ist. Doch genauso wünschen sich Familien mit Kindern mehr Platz im Bad. Die Realität sieht in deutschen Wohnungen jedoch oft anders aus. Rund neun Millionen Bäder sind kleiner als sechs Quadratmeter, die Durchschnittsgröße liegt bei etwa neun Quadratmetern, wie eine forsa-Erhebung im Auftrag der VDS ergab.


Mit dem Vorwandsystem „Prevista“ von Viega lassen sich jedoch kreative Grundrisse gestalten, um die kleinen Räume optimal zu nutzen. So ermöglichen etwa Montageschienen die passgenaue Konstruktion halbhoher und raumhoher Vorwände – vor dem Mauerwerk, als Raumteiler oder freistehend. Vor der Wand montiert beansprucht „Prevista Dry Plus“ nur minimalen Bauraum. Bei einer Entwässerungsleitung DN 90 (ohne Dämmung) sind es ca. 14,5 cm. Die Installation von Ver- und Entsorgungsleitungen in der Vorwand erlaubt die freie Platzierung der Sanitärelemente im Bad, ohne die Rohrleitungen ins Mauerwerk einzuschlitzen. Ein klarer Vorteil, da dies aufgrund der Statik in vielen Fällen nicht zulässig ist.

Barrierearmes Modellbad auf acht Quadratmetern

Musterbad von Viega mit Vorwandsystem Prevista Dry Plus

Von den 7,97 Quadratmeter Brutto-Grundfläche stehen abzüglich der Vorwände effektiv 6,44 Quadratmeter zur Verfügung – zuzüglich der Ablageflächen auf den halbhohen und in den raumhohen Vorwänden.

Wie diese konstruktive Variabilität genutzt werden kann, zeigt Viega mit der beispielhaften Gestaltung eines nur knapp acht Quadratmeter großen Badzimmers im typischen Geschosswohnungsbau. In einem Bestandsbad mit 270 cm Breite und 295 cm Länge wurde an der Stirnseite – gegenüberliegend der Eingangstür – eine Badewanne durch eine bodengleiche Dusche ersetzt. Mit einer Länge von 142 cm und einer Breite von 100 cm bietet sie ausreichend Platz, um pflegebedürftigen Personen oder Kindern beim Duschen zu helfen. Zum Raum hin trennt eine Glastür die Dusche ab – einerseits als Spritzschutz, aber auch, um dem Raum mehr Tiefe zu geben.


Die Rückwand und Seiten der Dusche sind raumhoch aus den Montageschienen „Prevista Dry Plus“ gebaut. Dahinter verlaufen die Rohrleitungsinstallation und der Anschluss der Entwässerungsleitung. An geeigneter Stelle sind in der Vorwand Vertiefungen als Ablageflächen eingelassen. Die Vorwandelemente lassen sich mit Holzplatten ausfüllen, um bei Bedarf eine stabile und optisch ansprechende Reling zu befestigen. Sie kann als Haltegriff oder auch als Aufnahme für eine Babybadewanne dienen.


Rechts an die Dusche anschließend, aber optisch etwas zurückliegend, befindet sich ein Einbauschrank mit Platz für Waschmaschine, Trockner und Wäsche. An der einen Längsseite ist der Waschtisch angebracht und das WC gegenüberliegend. Dafür musste jedoch in Änderung der ursprünglichen Anordnung das WC verlegt werden. Die Rohrleitungen zu den neuen Anschlüssen verlaufen hinter einer halbhohen Vorwand. Durch diese neue Gestaltung vergrößert sich die Bewegungsfläche vor der Dusche, dem WC und dem Waschtisch auf rund 180 x 130 cm.


Mit einer vorausschauenden Planung können weitere Bedürfnisse antizipiert werden, die sich bei einer eventuellen Immobilität der Bewohner ergeben. Im Programm der „Prevista Dry“-Vorwandelemente ist beispielsweise ein höhenverstellbares WC verfügbar. Die Anpassung der Sitzhöhe erleichtert die Nutzung durch Kinder und ältere Personen deutlich. Die Niveauregulierung erfolgt dabei über eine Gasdruckfeder. Dieses System kommt ebenfalls bei dem Vorwandelementen für höhenverstellbare Waschtische zum Einsatz. Sollten zusätzlich WC-Stützgriffe erforderlich sein oder werden, lassen sich Befestigungspunkte in den entsprechenden Vorwandelementen vorsehen. Sogar ein Bidet neben dem WC ließe sich bei dieser Raumaufteilung platzieren.

Schnelle und variable Vorwandmontage

Vorwandsystem Prevista Dry Plus von Viega

Die universellen Schienenverbinder von „Prevista Dry Plus“ für die Montageschienen und Vorwandelemente machen eine flexible und schnelle Vorwandkonstruktion möglich.

Auch die Umsetzung der Raumlösungen von Viega bietet einige Vorteile. So lassen sich die Montageschienen von „Prevista Dry Plus“ einfach mit einer Stanze gratfrei ablängen. Ein Trennschleifer oder eine Säge sind nicht erforderlich. Der Zusammenbau der Schienen zu einer Vorwand erfolgt mit einem einzigen Typ Schienenverbinder, der sowohl 45°- als auch 90°-Verbindungen ermöglicht. Zur Fixierung muss lediglich eine Innensechskantschraube angezogen werden. Mit den gleichen Verbindern lassen sich außerdem die Vorwandelemente für WC, Waschtisch, Urinal und Bidet am Schienensystem befestigen.


Zusätzlich können bei „Prevista Dry Plus“ viele Montageschritte werkzeuglos ausgeführt werden. Die Höhe der Vorwandelemente etwa lässt sich über ausziehbare Fußstützen anpassen. Die Füße selbst werden in die Schiene lediglich eingeklickt und verriegelt. Je nach Ausführung ermöglicht das WC-Vorwandelement zudem werksseitig eine stufenlose Einstellung der Befestigungstraverse für die Keramik. Damit sind Sitzhöhen von standardmäßig 40 cm bis 46 cm frei wählbar und lassen sich im Handumdrehen fixieren. Diese und weitere Lösungen erleichtern die Abläufe auf der Baustelle und verkürzen die Umbauzeit für die Badrenovierung im Wohnungsbau.