Schnelle Badsanierung auf engstem Raum
Viele Geschosswohnungen in Deutschland sind in die Jahre
gekommen. Das hat nicht nur energetische Nachteile. Besonders unzufrieden sind
die meisten Bewohner unsanierten Wohnbestands mit ihren Badezimmern – sowohl optisch
als auch größentechnisch. Auch wenn sich an der Badgröße bei der Renovierung
meist nichts ändern lasst; mit einer kreativen Badgestaltung lässt sich jedoch
sogar auf engstem Raum eine hohe Funktionalität erzielen. Das Vorwandsystem
„Prevista Dry Plus“ von Viega beispielsweise wurde unter anderem für solche
Aufgabenstellungen im Wohnungsbau entwickelt. Dazu gehört auch die einfache
Montage für einen besonders schnellen Badumbau. So wird die Zeit, in der die
Bewohner das Bad nicht nutzen können, auf ein Minimum reduziert.
Die Qualität des Badezimmers wird zunehmend zu einem
K.O.-Kriterium bei der Wohnungssuche – nicht zuletzt mit Blick auf eine
altersgerechte Gestaltung. Denn gerade hier sind ausreichender Bewegungsfreiraum
sowie eine barrierefreie Einrichtung nötig, damit bei der Körperpflege eine
zweite Person unterstützen kann, der Waschtisch mit einem Rollstuhl unterfahrbar
oder die Dusche schwellenfrei erreichbar ist. Doch genauso wünschen sich Familien
mit Kindern mehr Platz im Bad. Die Realität sieht in deutschen Wohnungen jedoch
oft anders aus. Rund neun Millionen Bäder sind kleiner als sechs Quadratmeter,
die Durchschnittsgröße liegt bei etwa neun Quadratmetern, wie eine
forsa-Erhebung im Auftrag der VDS ergab.
Mit dem Vorwandsystem „Prevista“ von Viega lassen sich
jedoch kreative Grundrisse gestalten, um die kleinen Räume optimal zu nutzen.
So ermöglichen etwa Montageschienen die passgenaue Konstruktion halbhoher und
raumhoher Vorwände – vor dem Mauerwerk, als Raumteiler oder freistehend. Vor
der Wand montiert beansprucht „Prevista Dry Plus“ nur minimalen Bauraum. Bei
einer Entwässerungsleitung DN 90 (ohne Dämmung) sind es ca. 14,5 cm. Die
Installation von Ver- und Entsorgungsleitungen in der Vorwand erlaubt die freie
Platzierung der Sanitärelemente im Bad, ohne die Rohrleitungen ins Mauerwerk
einzuschlitzen. Ein klarer Vorteil, da dies aufgrund der Statik in vielen
Fällen nicht zulässig ist.
Barrierearmes Modellbad auf acht Quadratmetern
Wie diese konstruktive Variabilität genutzt werden kann,
zeigt Viega mit der beispielhaften Gestaltung eines nur knapp acht Quadratmeter
großen Badzimmers im typischen Geschosswohnungsbau. In einem Bestandsbad mit 270
cm Breite und 295 cm Länge wurde an der Stirnseite – gegenüberliegend der
Eingangstür – eine Badewanne durch eine bodengleiche Dusche ersetzt. Mit einer Länge
von 142 cm und einer Breite von 100 cm bietet sie ausreichend Platz, um
pflegebedürftigen Personen oder Kindern beim Duschen zu helfen. Zum Raum hin
trennt eine Glastür die Dusche ab – einerseits als Spritzschutz, aber auch, um
dem Raum mehr Tiefe zu geben.
Die Rückwand und Seiten der Dusche sind raumhoch aus den
Montageschienen „Prevista Dry Plus“ gebaut. Dahinter verlaufen die
Rohrleitungsinstallation und der Anschluss der Entwässerungsleitung. An
geeigneter Stelle sind in der Vorwand Vertiefungen als Ablageflächen eingelassen.
Die Vorwandelemente lassen sich mit Holzplatten ausfüllen, um bei Bedarf eine
stabile und optisch ansprechende Reling zu befestigen. Sie kann als Haltegriff
oder auch als Aufnahme für eine Babybadewanne dienen.
Rechts an die Dusche anschließend, aber optisch etwas
zurückliegend, befindet sich ein Einbauschrank mit Platz für Waschmaschine,
Trockner und Wäsche. An der einen Längsseite ist der Waschtisch angebracht und
das WC gegenüberliegend. Dafür musste jedoch in Änderung der ursprünglichen
Anordnung das WC verlegt werden. Die Rohrleitungen zu den neuen Anschlüssen verlaufen
hinter einer halbhohen Vorwand. Durch diese neue Gestaltung vergrößert sich die
Bewegungsfläche vor der Dusche, dem WC und dem Waschtisch auf rund 180 x 130 cm.
Mit einer vorausschauenden Planung können weitere
Bedürfnisse antizipiert werden, die sich bei einer eventuellen Immobilität der
Bewohner ergeben. Im Programm der „Prevista Dry“-Vorwandelemente ist
beispielsweise ein höhenverstellbares WC verfügbar. Die Anpassung der Sitzhöhe
erleichtert die Nutzung durch Kinder und ältere Personen deutlich. Die
Niveauregulierung erfolgt dabei über eine Gasdruckfeder. Dieses System kommt
ebenfalls bei dem Vorwandelementen für höhenverstellbare Waschtische zum
Einsatz. Sollten zusätzlich WC-Stützgriffe erforderlich sein oder werden, lassen
sich Befestigungspunkte in den entsprechenden Vorwandelementen vorsehen. Sogar
ein Bidet neben dem WC ließe sich bei dieser Raumaufteilung platzieren.
Schnelle und variable Vorwandmontage
Auch die Umsetzung der Raumlösungen von Viega bietet einige
Vorteile. So lassen sich die Montageschienen von „Prevista Dry Plus“ einfach
mit einer Stanze gratfrei ablängen. Ein Trennschleifer oder eine Säge sind
nicht erforderlich. Der Zusammenbau der Schienen zu einer Vorwand erfolgt mit
einem einzigen Typ Schienenverbinder, der sowohl 45°- als auch 90°-Verbindungen
ermöglicht. Zur Fixierung muss lediglich eine Innensechskantschraube angezogen
werden. Mit den gleichen Verbindern lassen sich außerdem die Vorwandelemente für
WC, Waschtisch, Urinal und Bidet am Schienensystem befestigen.
Zusätzlich können bei „Prevista Dry Plus“ viele
Montageschritte werkzeuglos ausgeführt werden. Die Höhe der Vorwandelemente
etwa lässt sich über ausziehbare Fußstützen anpassen. Die Füße selbst werden in
die Schiene lediglich eingeklickt und verriegelt. Je nach Ausführung ermöglicht
das WC-Vorwandelement zudem werksseitig eine stufenlose Einstellung der
Befestigungstraverse für die Keramik. Damit sind Sitzhöhen von standardmäßig 40
cm bis 46 cm frei wählbar und lassen sich im Handumdrehen fixieren. Diese und
weitere Lösungen erleichtern die Abläufe auf der Baustelle und verkürzen die
Umbauzeit für die Badrenovierung im Wohnungsbau.