Kontaktlos elegant: Die neuen Sanitäranlagen im Opernhaus Chemnitz
Der
Theaterplatz in Chemnitz mit dem Opernhaus, dem König-Albert-Museum und der
Petrikirche gehört zu den schönsten baulichen Ensembles der Stadt. Der
Spielplan des Opernhauses bietet ein breit gefächertes Angebot für alle Alters-
und Publikumsschichten: von der klassischen bis zur modernen Oper, von der
Operette bis hin zum Musical. 2025 wird Chemnitz Kulturhauptstadt. Dann
erwarten die Kultureinrichtungen der Stadt Besucher aus ganz Europa.
Das
Opernhaus Chemnitz gilt ohnehin als eines der modernsten in Deutschland. Nach
den Schäden durch den Zweiten Weltkrieg wurde das von Richard Möbius 1909
errichtete Bauwerk 1947 bis 1951 wiederaufgebaut und 1992 aufwändig saniert. Jetzt
hat das traditionsreiche Theater neue, moderne und nahezu kontaktlos bedienbare
Sanitärinstallationen und Keramiken des Herstellers Geberit bekommen. Normalerweise
frequentieren jährlich über 70.000 Theatergäste den beliebten Veranstaltungsort,
in dem bis zu 720 Zuschauer Platz finden. Entsprechend stark besucht sind auch
die insgesamt 15 Sanitärräume des Hauses, verteilt auf fünf Geschosse. Daher zählten
neben einem zeitlosen Design auch Langlebigkeit, Wartungsfreundlichkeit und
eine langfristige Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu den Kriterien bei der Wahl
der Installationssysteme – besonders im laufenden Spielbetrieb.
Spielpause genutzt - Spielfähigkeit sichergestellt
Daher
bot sich auch eine längeren Spielpause an für die Sanierung der Sanitärräume
geradezu an, was immerhin ein knappes halbes Jahr in Anspruch nahm. Raj
Ullrich, technischer Direktor des Opernhauses, ist mit dem Ergebnis rundum
zufrieden und erklärt: „Die Besuchertoiletten waren seit der letzten Sanierung
des Gebäudes vor fast 30 Jahren ohnehin überholungsbedürftig. Durch die längere
Spielunterbrechung war ein Zeitfenster vorhanden, wie wir es normalerweise nur
zur Sommerpause haben. Also
haben wir uns für die komplette Neugestaltung entschieden, um das
Erscheinungsbild der Besuchertoiletten zeitgemäß anzupassen.“ Das erhöhte
Hygienebewusstsein in der Bevölkerung gab dabei einen zusätzlichen Impuls: „Wir
haben auch eine technische Rundum-Erneuerung vorgenommen und die Anlagen zu 100
Prozent kontakt- und berührungslos gestaltet“, erklärt der Technikchef.
Um
die Spielfähigkeit des Opernhauses jederzeit – auch kurzfristig –
sicherzustellen, entschied sich die Theaterleitung für ein schrittweises Vorgehen:
„Wir nahmen uns immer die Toiletten auf nur einem Geschoss vor. Die haben wir dann
erstmal komplett fertig gestellt. Erst danach setzten wir die Arbeiten in einem
anderen Geschoss fort.“ Auch
das denkmalgeschützte Gebäude selbst hielt Überraschungen parat. Matthias
Kavalir, Geschäftsführer des Installationsbetriebs Kavalir & Co. GmbH aus
Chemnitz, berichtet: „In so einem alten Bauwerk sind die Gegebenheiten an jeder
Stelle anders. So sind wir auf die eine oder andere unvorhergesehene
Problematik gestoßen. Wir mussten zum Beispiel die Versorgungsleitungen komplett
erneuern. Das hatten wir in diesem Ausmaß nicht erwartet.“
Klares, zurückhaltendes Design
Im
Inneren des Opernhauses sind die Böden seit der Rekonstruktion 1992 mit weiß-grauem
Carrara-Marmor aus Italien gestaltet. Diese Marmor-Optik sollte sich nach dem
Gestaltungskonzept von Raj Ullrich in den Sanitärräumen fortsetzen: „Für den
nahtlosen Übergang haben wir hochwertiges kalibriertes Fliesenmaterial
verwendet, das vom Original-Marmor praktisch nicht zu unterscheiden ist. Für
die hohe Beanspruchung in den Toiletten weisen die großformatigen Fliesen allerdings
weitaus bessere Eigenschaften auf.“ Das Design der Sanitäranlagen sollte so dezent,
elegant und zurückhaltend wie möglich sein. „Wir wollten kein Sammelsurium. Es
sollte am besten nichts von der Technik zu sehen sein, möglichst auch keine
Sensoren“, so Ullrich weiter.
Um
diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, fiel bei den WC-Keramiken die Wahl auf
das Modell Geberit Acanto. Es verbindet klares Design mit organischen Formen. Die
Keramiken folgen einer klaren Formensprache, die spülrandlos in der
reinigungsfreundlichen Rimfree-Technologie ausgeführt ist. Der Sitz lässt sich
dank des QuickRelease-Scharniers mit einem Handgriff entfernen, was eine
hygienisch anspruchsvolle Reinigung des WCs ermöglicht.
Komplett kontaktlos
Um den gestiegenen Hygieneansprüchen gerecht zu werden war für die Theaterleitung eine berührungslose Bedienung entscheidend. So verfügen die WCs über
eine berührungslose Spülung und eine integrierte Geruchsabsaugung. Als Betätigungsplatte
wurde das Modell Sigma80 eingebaut. Dank der schlichten schwarzen Glaskeramikoberfläche
fügt sich die Platte elegant in das moderne Gestaltungsbild ein. „Bei Geberit
waren für die WCs genau die passenden, zurückhaltend gestalteten kontaktlosen Betätigungsplatten
erhältlich, die mich sowohl technisch als auch optisch überzeugt haben“,
berichtet Ullrich. Zudem kann die Spülung aller WCs und Urinale programmiert und
per Intervallschaltung betrieben werden, was gerade während der Spielpausen
wichtig ist.
In
den Herren-Toiletten finden sich Urinale des Modells Preda von Geberit, mit den
dazu passenden Trennwänden. Wie die Acanto WCs bieten auch die Preda Urinale eine
berührungslose Spülauslösung. Ein stimmiges, dezentes Design und insbesondere
die Wartungsfreundlichkeit gaben den Ausschlag für die Serie. Installateur Kavalir
ist überzeugt: „Im Bedarfsfall kommt man ganz einfach von vorne an die
Elektronik. Das heißt, man muss nicht jedes Mal die ganze Keramik abnehmen und
zum Schluss die Silikonfuge wieder erneuern. Das erleichtert die Arbeit enorm
und zahlt sich langfristig aus.“
Auch
die Armaturen sowie die Seifen- und Handtuchspender funktionieren im Chemnitzer
Opernhaus sensorgesteuert und komplett berührungslos. Das Opernhaus ließ die
berührungslosen Wandarmaturen Brenta und Piave von Geberit installieren. Die
vom Londoner Designstudio Christoph Behling Design gestalteten Armaturen aus
verchromtem Messing zeichnen sich durch ihre sehr schlanke und zeitlos elegante
Formgebung aus. Durch die im Montageelement platzierte Elektronik eignen sie sich
besonders gut für die starke Beanspruchung in hochfrequentierten Räumlichkeiten.
Gerade hier müssen sie ihren Dienst zuverlässig verrichten. Die Besonderheit in
Chemnitz: Die Armaturen wurden dicht unter dem vorgelagerten großformatigen
Spiegel montiert. Für den Benutzer sind sie damit nahezu unsichtbar und lediglich
durch ein entsprechendes Piktogramm gekennzeichnet.
Das
Wasser fließt hinter die Waschtische in die Vorwand, wird unten gesammelt und
fließt ab. Für die raffinierte Sonderkonstruktion wurde die Duschrinne CleanLine20
von Geberit verwendet, die wie die Armaturen für den Nutzer unsichtbar ist. Raj
Ullrich: „Wir wollten keinen erkennbaren Abfluss haben. Durch die schräge Fliesenplatte
des Waschtisches läuft das Wasser einfach in der Vorwandkonstruktion ab.“