Digitale Lösungen für mehr Hygiene und Sicherheit
Bei Immobilien lassen sich verschiedene Bereiche durch digitale
Lösungen nachhaltiger, hygienischer und sicherer gestalten. Besonders sanitäre
Anlagen in (halb-)öffentlichen Bereichen sind klassische Beispiele, die von einer
durchdachten Planung sowie einer verbesserten Vernetzung profitieren. Dabei
sollte ein umfassender digitaler Service nicht nur der Trinkwasserhygiene,
sondern auch der Nachhaltigkeit dienen.
Die Lösung: Echtzeitinformationen,
die auf direktem Wege von elektronischen wie auch manuellen Entnahmestellen
gesendet werden. Denn häufig werden notwendige Aufgaben wie
Stagnationsspülungen innerhalb eines Gebäudes oder einer Liegenschaft noch manuell
und damit zeitraubend mit hohem Wasserverbrauch erledigt. Auch auftretende Probleme
an den einzelnen Armaturen können meist nur zeitverzögert nach Meldung der
Nutzer behandelt werden.
Ab Mitte des Jahres 2022 bietet Hansa sind
verschiedene Tools, die dazu beitragen sollen, die Trinkwasserhygiene zu
verbessern und Ressourcen zu schonen. Das Service-Angebot soll nach dem Launch
sukzessive erweitert werden.
Wasserqualität – kleine Mikroben, große Auswirkungen
Werden Gebäude nicht oder nur
eingeschränkt genutzt, stellt dies ein hohes Gefährdungspotenzial für die Trinkwasserhygiene
dar, weil das Wasser in der Trinkwasser-Installation stagniert. Dadurch kann
die Anzahl der Bakterien eine kritische Wachstumsgrenze überschreiten. Entstehen
beispielsweise beim Duschen oder Händewaschen Aerosole, besteht die Gefahr einer
Verbreitung von Legionellen, die beim Einatmen schwere Lungenentzündungen
auslösen können. Mithilfe von Stagnationsspülungen kann in den Leitungen
stehendes Wasser spätestens alle 72 Stunden – wie in der VDI/DVGW 6023 gefordert
– schnell und einfach ausgespült werden.
Eine händische Umsetzung von
Stagnationsspülungen ist für Gebäudebetreiber mit hohem Personal- und
Zeitaufwand verbunden: Die Armaturen müssen manuell geöffnet und dann wieder
geschlossen werden. Um die erforderlichen hohen Fließgeschwindigkeiten zu
erhalten, sollte dies im besten Fall bei allen Armaturen gleichzeitig geschehen. Das
ist nicht nur sehr zeit-, sondern auch ressourcenintensiv. Ohne Kenntnis über die
tatsächliche Nutzung der Armaturen werden auch viele unnötige Spülungen vorgenommen.
Hier setzt der Gedanke der neuen digitalen Services von Hansa an.
Echtzeit-Daten und Informationskanal
Deren Kernstück ist eine kleine,
energieautarke Datenbox, die sich ohne elektrische Verkabelung einfach unter
dem Waschtisch installieren lässt. Hier sammelt sie Echtzeit-Daten während des
Betriebs der Armatur und überträgt sämtliche Informationen in eine Service
Cloud, wo sie über eine App abgerufen werden können. Dadurch lassen sich für
das Wartungsteam über mobile Daten entsprechende Details zum Wasserfluss und eventuell
anstehende Stagnationsspülungen ableiten.
Darüber hinaus meldet die
Datenbox Reparaturbedarf mit genauer Lokalisierung der Störung. Nutzer der
Armatur erhalten Echtzeit-Feedback zur angemessenen Dauer und Technik der
korrekten Handreinigung, was einer Ansteckung mit Krankheiten vorbeugen kann.
Ebenso können sich Gebäudebetreiber über den Wasserbrauch jeder einzelnen
verbundenen Entnahmestelle informieren. Ein großer Vorteil dieser Services: Sie
sind sowohl mit elektronischen als auch manuellen Armaturen kompatibel, da die
Datenbox unter dem Waschtisch installiert wird.
Unterstützung für verschiedene Zielgruppen
Laut WHO werden 80 Prozent aller
Infektionskrankheiten über die Hände übertragen – daher steht als erste
Anwendung bereits ab Juni dieses Jahres ein smarter Spiegel zur Verfügung. Der
digitale Spiegel kann über dem Waschbecken platziert werden und sorgt durch
eine Schritt-für-Schritt Anleitung für das korrekte Prozedere beim
Händewaschen. In Kindergärten unterstützt die Visualisierung des Vorgangs zum
Beispiel die Einhaltung des vorgegebenen Zeitfensters und hilft, das richtige
Einseifen und Dauer der Handwäsche spielerisch in Fleisch und Blut übergehen zu
lassen. Auch Pflegeeinrichtungen, insbesondere Demenzstationen, können von
diesem Service profitieren.
Ziel der neuen digitalen Services ist,
die jeweils relevanten Informationen in Echtzeit an die entsprechende
Zielgruppe – Gebäudebetreiber, Wartungs- und Reinigungspersonal sowie
Gebäudenutzer – zu übermitteln. Gut zu wissen für die Planung im Rahmen einer
Sanierung: Die digitalen Services können
mit den bereits vorhandenen Armaturen eingesetzt werden und benötigen weder
einen Stromanschluss noch Batterien, da sich die Messeinheiten selbst mit Strom
über eine wasserbetriebene Turbine versorgen. Das automatische Reporting und
die Alarmfunktion erfolgt dabei für jede einzelne Armatur.