Die 10 Interior Design Trends fürs Badezimmer
Welche Themen beschäftigen Badplaner und Architekten bei
der Gestaltung moderner Bäder? Welche Farben, Materialien, Oberflächen und
Wandverkleidungen liegen im modernen Lifestyle-Badezimmer aktuell im Trend?
Welche Sanitärprodukte besitzen das Potenzial zum Bestseller? Und welche
Einrichtungstrends beeinflussen das Interior Design des Badezimmers?
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich nicht nur alle
Gesellschaftsbereiche, sondern beeinflusst auch die Gestaltung unserer Wohnung
– insbesondere die des Badezimmers. Hier kommen Technik, ergonomische
Raumausstattung und Energieverbraucher zusammen. Von der materiellen Seite sind
viele Sanitärprodukte – wie zum Beispiel die Sanitärkeramik – quasi schon „von
Natur aus“ nachhaltig. Um das Thema erlebbar zu machen und ein gutes Gefühl zu
vermitteln, bedarf es neben der Auswahl technisch und materiell nachhaltiger
Sanitärprodukte aber auch eines gezielten Einsatzes nachhaltiger
Gestaltungselemente – damit das Bad nicht nur lange hält, sondern auch lange
gefällt.
Das Thema Farbe ist im Badbereich inzwischen auf breiter
Ebene angekommen. Zur ISH 2019 promotete Pop up my Bathroom mit „Coloured
Bathroom” den Trend zu mehr Farbigkeit im
Badezimmer. Inzwischen gilt Farbe als eine der wichtigsten
Gestaltungsdisziplinen bei der Badplanung. Glatte, homogene Oberflächen der
Wände unterscheiden sich stark von der klassischen Fliesenoptik – ein bewusst
eingesetztes Gestaltungsmittel in der modernen Badgestaltung. Bei den
Materialien geht es in Richtung Natürlichkeit. Holz ist – genauso wie im
Interior Design der Wohnbereiche – auch im Badezimmer sehr angesagt. Badmöbel
oder Konsolenplatten in Echtholz vermitteln Wohnlichkeit und bringen ein Stück
Natur ins Bad. Das funktioniert, trotz der extremen Temperatur- und
Feuchtigkeitsbedingungen im Badezimmer, überraschend gut. Zudem kann, was gut
für den Garten und bei Wind und Wetter standhaft ist, anscheinend auch im Bad
genutzt werden: Outdoor-Produkte bieten sich für den Einsatz im Badezimmer
förmlich an und weisen heutzutage eine hohe Gestaltungsqualität auf.
Mit Dekorationen im Bad Akzente setzen
Auf der Check-Liste von Badplanerinnen und -planern steht
aktuell auch eine neue Lust aufs Dekorieren. Gerne finalisieren die Badprofis
das neue Badezimmer vor der Übergabe an die Inhaber mit einer stilvollen
Dekoration. Viel wichtiger aber ist, Möglichkeiten zur Dekoration – und
gegebenenfalls auch zur Umdekoration – des neuen Badezimmers auszuzeigen. Das kann
in einem Farbambiente angelegt sein, das dem Farbtyp der Bewohner entspricht
und Anknüpfungspunkte für unterschiedliche Akzentuierungen bietet wie etwa
jahreszeitlichem Schmuck, Wandflächen statt Fliesen zum Umstreichen,
Farbtupfer, die mit unterschiedlichen Textilien aufgegriffen werden können u.v.a.m.
Schon mit dem dezenten Einsatz von neuen Dekorationsgegenständen kann das
Badezimmer nachhaltig umgestaltet oder durch modische Lifestyle-Elemente aufgefrischt
werden. So manches Badmöbel bietet den Dekorationsrahmen gleich mit: durch
Vitrinen-Einsätze, sparsame offene Regalelemente oder als frei platzierbares
Regal- oder Konsolelement. Voraussetzung ist die gezielte Bereitstellung von Freiflächen,
und die finden sich im Badezimmer nur, wenn sie nicht durch zu viele Alltagsgegenstände
zugestellt sind. Mit anderen Worten: Stauraum ist die Voraussetzung für
lustvolles Dekorieren. Freiflächen laden zum Austausch der Deko-Gegenständen
ein, innovativer Stauraum sorgt für ein auch optisch aufgeräumtes Badezimmer.
Um eine großzügige und cleane Produktwelt im Badezimmer vor
der Wand zu erzeugen ist oft eine innovative Technik hinter der Wand notwendig.
Installationssysteme sind Montagehilfe und Gestaltungselement zugleich. Im
Badezimmer sind Sanitärprodukte meist gut integrierte Gestaltungselemente, die
sich in die Architektur des Raumes einpassen. Duschwannen werden immer flacher
und nehmen die Gestalt von Fliesen an, Walk-in-Duschabtrennungen sind
transparent und farbig, Betätigungsplatten für WCs werden so integrativ wie
Türklinken, und Dusch-WCs sind das neue Lifestyle-Highlight im nordeuropäischen
Badezimmer.
Folgende
zehn Interior Design-Trends können bei einer modernen Badgestaltung zur
Anregung dienen:
01 In Farbe duschen – mit getönten Duschabtrennungen
Großformatige Walk in-Duschen in Verbindung mit bodenebenen
Duschflächen sind in allen Altersklassen beliebt – auch, weil sie den Raum
optisch öffnen und den Eindruck von Großzügigkeit vermitteln. Die transparenten
Glasflächen können aber auch als im Raum stehende Gestaltungsflächen genutzt
werden. Neben der Milchglasvariante und dem Sandstrahlen (etwa mit Mustern) ist
die Durchfärbung des Glases in einer Trendfarbe eine attraktive
Gestaltungsoption. Das durchgefärbte Glas geht mit dem Raum eine Verbindung ein,
und je nach Lichtsituation und Farbtemperatur ergeben sich dadurch ganz
unterschiedliche Lichteinfälle. Das Spiel mit dem Licht und der transparenten
Glasscheibe ist ein dominierendes Gestaltungselement und muss auf die
Farbgebung der Badplanung abgestimmt werden. Eingefärbten Glasflächen gibt es
zum Beispiel von Kermi oder Duscholux.
02 Bi-Color im Badezimmer: Vorbild aus dem Automobilbereich
Freistehende Badewannen sind ein angesagter Blickfang in der
professionellen Badgestaltung. In der Regel gibt es Badewannen einfarbig – in
vielen Farbvarianten. Sie können ein Bad effektiv zum Lifestyle-Badezimmer aufwerten.
Das Gestaltungsprinzip Bi-Color gab es im Badezimmer schon mal in den 80er-Jahren
– vor allem in Frankreich waren Farbverläufe in keramischen Produkten und in
Kunststoffbadewannen beliebt. An den Farbtrends wird am offensichtlichsten
nachvollziehbar, dass sich Trends in Wellen bewegen – und so ist es auch mit Bi-Color,
das wieder im Trend liegt. Allerdings nicht, wie in den 80er, mit einem weichen
Verlauf; diesmal werden zwei Farben im Colour Blocking hart aneinandergesetzt –
zu sehen etwa beim aktuellen VW Bulli. Im Badezimmer zeigt sich der Trend bei
freistehenden Badewannen von Kaldewei, wo die Innenform und die umlaufende
Schürze in zwei unterschiedlichen Farben zu kombinieren sind. Der Trend ist auf
andere Sanitärprodukte leicht übertragbar, da viele Produkte (wie z.B. Badezimmer-Möbel)
heute individuell konfigurierbar sind.
03 Schwarz im Badezimmer: Urban, leuchtend und kontrastreich
Wer hätte das gedacht, dass Schwarz als Farbe bzw.
Oberfläche im Badezimmer so beliebt ist und so nachhaltig eingesetzt wird.
Schwarze Oberflächen bei Armaturen geben dem Interior Design eine ganz
besondere, Loft-artige Note, harmonisieren aber nicht nur im urbanen Umfeld.
Wer ganz mutig ist, setzt mit einem Badezimmer-Möbel in einer edlen, matt
schwarzen Lackierung ein Statement bei der Badplanung. Das Spiel mit dunklen Tönen
verschafft anderen Farben einen leuchtenden Auftritt und sorgt zusätzlich für
hohe Kontraste. Auch der akzentvollen Beleuchtung kommt bei der Auswahl von intensiv
schwarzen oder dunkelgrauen Gestaltungselementen eine ganz besondere Bedeutung
zu. Mittlerweile ist das ursprünglich so elitäre Trendthema Schwarz auch in der
breiten Masse angekommen und wird Badplanerinnen und Badplanern dank
innovativer Oberflächenqualitäten bei Armaturen und Accessoires in den nächsten
Jahren beschäftigen.
04 Echtholz im Badezimmer: die Natur ins Private Spa holen
Das Megatrend-Thema Nachhaltigkeit und eine entsprechende
Visualisierung von naturorientierten Gestaltungsideen im Badezimmer wird die
Badplanung in den nächsten 10 Jahren bestimmen. Der Einsatz von Holz macht die
Gestaltung authentisch. Badmöbelhersteller wie zum Beispiel burgbad oder Keuco
in Kooperation mit Team 7 haben Badmöbelprogramme entwickelt, die auch den
Einsatz von Echtholz im Badezimmer erlauben sollen. So kommt ein Stück echte Natur
ins Badezimmer.
05 Mehr (als) Grün im Bad: nachhaltige Gestaltungselemente
Das Thema Nachhaltigkeit nimmt nicht nur bei Materialauswahl
und technischer Ausstattung, sondern auch auf Gestaltungsebene Einfluss auf das
Interior Design des Badezimmers. Prinzipiell haben viele Sanitärprodukte, wie
zum Beispiel Sanitärkeramik oder wasser- und energiesparende Armaturen, den
Nachhaltigkeitsfaktor schon inkludiert. Um das Thema aber erlebbar zu machen
und dem Nutzer ein gutes Gefühl zu vermitteln, bedarf es neben der Auswahl
nachhaltiger und qualitativ hochwertiger Sanitärprodukte aber auch eines
gezielten Einsatzes nachhaltiger Gestaltungselemente. Entscheidend ist dabei
ein nachhaltiges, weil hochwertiges und langlebiges Design. Aber auch das
Ambiente spielt eine emotional entscheidende Rolle. Die Farbe Grün etwa transportiert
das Thema Nachhaltigkeit besonders gut. Natürliche Töne schaffen einen
perfekten Rahmen für ein „grünes“ Interior Design, selbst wenn es keine
Grüntöne enthält. In Verbindung mit Pflanzen für das Badezimmer und dem Einsatz
von floralen Motiven bei Deko und/oder Wandgestaltung entsteht schnell eine
grüne Wellnessoase. Der Einsatz von natürlichen Materialien, wie zum Beispiel von
Öko-Putzen, Naturstein oder Holz, unterstützt eine nachhaltige Badgestaltung.
06 Glatte Oberflächen für die Wand: Marmor, Tapete oder Spachtel
Große und homogene Wand- und Bodenflächen sind im Interior
Design von Badezimmern im mittleren- und oberen Preissegment sehr gefragt. Für
die Wand reichen die Möglichkeiten von der hochwertigen Tapete bis zur
großflächigen Marmorverkleidung. Eine gespachtelte Wand, insbesondere über dem
Waschtisch, ist aktuell die erste Wahl vieler Badplaner, wenn es etwas
kostspieliger sein darf. Je nach Schichtanzahl und Oberflächenbeschaffenheit
ist die Spachteltechnik ein nicht unerheblicher Kostenfaktor im Budget der
neuen Badplanung – insbesondere, wenn opulente Farbmuster gestaltet werden. Fliesen
zeigen sich oft extra großformatig, in Naturstein-Optik und homogen mit
minimaler Fuge gesetzt – oder umgekehrt: im kleinteiligen Metro-Fliesen-Look. Als
weitere Gestaltungsalternative ist nach wie vor der Beton-Look angesagt. Die
resistenten, glatten Oberflächen verzichten auf die bekannte Fugenoptik und
bringen Wohnlichkeit und Wertigkeit ins Badezimmer.
07 Das Interior Design aufwerten: wechselndes Styling für ein professionelles Update
Der Trend zum Dekorieren ist im Interior Design nicht mehr
aufzuhalten. Ob der Trend zur neuen Lust am saisonalen Dekorieren bis ins
Badezimmer schwappt, muss jeder selbst entscheiden; doch der professionelle
Badplaner hält möglichst viele Optionen zur Aufwertung des Interior Design
durch Dekoration bereit. Die Grundlagen hierzu sind einfach: möglichst viel
Stauraum schaffen, um die alltäglichen Gebrauchsgegenstände zu verstecken.
Freie Flächen sorgen optisch für Ruhe und lenken den Fokus auf wenige, aber
prägnante Deko-Objekte. „Weniger ist definitiv mehr“ lautet hier das Credo. Durch
einen Wechsel dieser ausgewählten Dekoration kann das Erscheinungsbild des
Bades komplett geändert werden. Mit einer neuen Farbe bei Handtüchern und
Fußmatten sowie farblich passenden Accessoires wird aus der „blauen Lagune“ schnell
ein „grüner Wald“. Neutrale Grundfarben bei Fliesen, Wänden und Fußböden, wie
zum Beispiel mit den angesagten Farben Grau und Greige, sind die
Gestaltungsplattformen für optische Akzente beim Styling eines Badezimmers.
08 Outdoor-Produkte für das Badezimmer: der Trick zu mehr Wohnlichkeit im Badezimmer
Die Outdoor-Branche boomt: Terrasse oder Garten werden zum
zweiten Wohnzimmer, und die wasserresistenten Produkte befinden sich schon
lange nicht mehr auf Discounter-Niveau. Im Gegenteil: Namhafte Marken bieten
qualitativ hochwertige Produkte für den Outdoor-Bereich mit einer
hervorragenden Designqualität an. Badplanerinnen und Badplaner können aus
einem reichen Fundus neuer Produktkategorien wählen: wasserfeste Teppiche, Textilien
und Polster, Sitzmöbel und Beistelltische, Lampen, Holzelemente und diverse
Accessoires. Mit der neuen Generation von Outdoor-Möbeln kommt noch mehr
Wohnlichkeit ins Badezimmer.
09 Lifestyle-Highlight im Badezimmer: Dusch-WC für den neuen Hygiene-Komfort
Keine Frage der Optik, sondern des Komforts: Das
Lifestyle-Produkt Nr.1 im Badezimmer ist das Dusch-WC. Auf den Hygiene-Boost beim
Toilettengang möchten immer weniger Menschen verzichten. Ein smartes WC, das sich
auf Wunsch per Fernbedienung, Wand-Panel oder sogar Smartphone bedienen lässt,
kann neben der Intimhygiene mit Wasser heute optional mit Sitzheizung, Fön,
Begrüßungslicht, automatischer Deckel-Hebung und -Absenkung, individuellen Nutzerprogrammen
und Desinfektionsfunktionen ausgestattet werden. Während die meisten technischen
Features im Bad meist unsichtbar hinter der Wand verschwinden, bleibt das
Dusch-WC mit all seinen Features und Schnittstellen sichtbar und vermittelt dem
Nutzer im tagtäglichen Gebrauch einen erlebbaren Mehrwert. Wenn die Badplanung
einer Storyline folgt, stellt das Dusch-WC zweifelsohne das grandiose Finale
einer professionellen Badplanung dar.
10 Kreatives Finale: Architektonische Details prägen das Interior Design von Bädern
Was für Architekten die Türklinke im Haus ist, ist die prägnante
Armaturen-Linie für Badplaner: In der Planungsphase für die Bauherrin und den
Bauherren kaum erkennbar (weil der Strich in der Zeichnung nicht aussagekräftig
ist), aber von tragender Bedeutung für das Interior Design eines Badezimmers. Neben
Armaturen und Accessoires ist auf weitere Sanitärprodukte zu achten, die
ungeachtet ihrer geringen Größe raumbildend und -prägend sind – etwa auf die
Ablaufrinne in der bodenebenen Dusche, die Scharniere der Duschabtrennung oder
die WC-Drückerplatte. Nicht umsonst werden diese stilprägenden Produkte so
häufig von namhaften Designerinnen und Designer entworfen, wie zum Beispiel die
von Design-Superstar Konstantin Grcic gestaltete WC-Betätigungsplatte Velvet
für Tece. Schließlich vermitteln sie eine konsistente Designqualität eines
professionellen Interior Designs im Badezimmer.