Pop up my Bathroom Magazin zum Thema Green Bathroom

Green Bathroom: Wie geht grün waschen wirklich?

04/21
Pop up my Bathroom Magazin zum Thema Green Bathroom

Das Thema „Grünes Badezimmer“ gab den Auftakt zum Pop up my Bathroom Magazin auf der ISH digital 2021. Gastgeber Jens J. Wischmann (VDS) diskutierte mit Yvonne Piu (Kaldewei), Dr. Susanne Sollner (burgbad) und Wolfgang Burchard (VDMA).

Das Thema „Grünes Badezimmer“ gab den Auftakt zum Pop up my Bathroom Magazin auf der ISH digital 2021. Und das Thema hat es in sich, „gerade im Hinblick auf das Thema Klimaziele, das uns hier auf der ISH digital 2021 bewegt“, wie ISH-Moderatorin Carina Bastuck in ihrer Anmoderation betonte. Aber was macht das Badezimmer wirklich nachhaltig und wie setzen die Unternehmen es um? Diesen und weiteren Fragen ging VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann, Moderator des Pop up my Bathroom Magazins, mit vier ins Studio geladenen Experten nach.

Yvonne Piu, Bereichsleiterin Marketing bei Kaldewei, erklärte dazu: „Das eine ist natürlich die Haltbarkeit bzw. die Nutzungsdauer. Und das zweite ist: Was mache ich danach damit? Bei Kaldewei beschäftigen wir uns sehr tief mit der Thematik und überlegen seit Langem, wie man einen zirkulären Rohstoff entwickeln kann.“ Die Stahl-Emaille-Produkte von Kaldewei sollen eine lange Haltbarkeit von 30 bis 40 Jahren haben und können dann wieder zu 100 Prozent in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Aus diesem Material kann dann wieder das gleiche Produkt erzeugt werden.

 

Pop up my Bathroom Magazin | Green Bathroom: Im Pop up my Bathroom Maga­zin spricht Jens J. Wischmann mit seinen Gästen über nach­hal­tige Mate­ria­lien und Pro­dukte, erör­tert die markt­wirt­schaft­li­chen Chan­cen nach­hal­ti­ger Bade­zimmer und schaut, wie Unter­neh­men der Sani­tär­bran­chen das Thema Nach­hal­tig­keit leben.

Für die Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Susanne Sollner, Head of innovation-/sustainability management beim Badmöbelspezialisten Burgbad, spannt sich der Begriff Nachhaltigkeit über drei Bereiche: Wirtschaftlichkeit, Soziales und Ökologie. „Erst, wenn man das als Gesamtpaket strategisch angeht, kann man das Thema entwickeln und sich Handlungsfelder setzen – sei es Klimaschutz, Ressourcenschonung oder die globale Lieferkette. Dann kann man zeigen – natürlich immer mit Zertifikaten belegt –, dass etwas auch nachweislich nachhaltig ist.“ So trägt Burgbads Bestseller-Serie Eqio seit Ende letzten Jahres den Blauen Engel als Siegel. Dadurch wird der Badmöbelkollektion attestiert, dass sie emissionsarm ist, nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet und in der Wohnumwelt gesundheitlich unbedenklich ist. Darüber hinaus wird Burgbad seit 2016 jährlich als klimaneutraler Möbelhersteller ausgezeichnet und führt weitere Siegel, die das nachhaltige und ökologische Handeln des Unternehmens belegen. 


Wolfgang Burchard wiederum, Geschäftsführer der Fachverbände Armaturen sowie Schweiß- und Druckgastechnik VDMA, legte als Vertreter der Armaturenindustrie beim Thema Nachhaltigkeit den Fokus auf die Trinkwasserqualität: „Zum einen soll das, was ins Rohr reinkommt, auch so wieder aus dem Rohr rauskommen. Und das Zweite ist, dass wir Wasser nicht verschwenden wollen – auch wenn wir in Deutschland an sich genug davon haben.“ Der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource sei wichtig, angefangen von nachhaltigem Design – also einem Design, das nicht Modeerscheinungen hinterherlaufe und im nächsten Jahr nicht mehr gefalle – über das Thema Qualität bis hin zum Thema Werkstoff, das vor wie hinter der Wand von Bedeutung sei.

Pop up my Bathroom Magazin zum Thema Green Bathroom

Kurz vor Beginn der ersten Sendung: Moderatorin Carina Bastuck bereit sich auf die Anmoderation vor und die Diskussionsteilnehmer rund um VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann besprechen letzte Details.


„Wir sehen also“, merkt Jens J. Wischmann an, „dass nachhaltiges Denken und Nachhaltigkeit nicht nur eine Aufgabe der Produktentwicklung ist, sondern das ganze Unternehmen davon ergriffen ist.“ Und dies nicht nur auf Herstellerseite, wie ein Beitrag über den Handwerksbetrieb Sebastian Fuchs Bad & Heizung veranschaulichte. Simon Schlese, Kaufmännischer Projektleiter, erklärt darin, wie der Betrieb unter anderem durch Bäume-Pflanzen für einen niedrigen CO2-Fußabdruck sorgt und wie eine Beratung der Kunden zur Nachhaltigkeit funktionieren kann. Schließlich gab Hannes Bäuerle, Geschäftsführer von Raumprobe, einer Online-Materialdatenbank und physischen Materialausstellung in Stuttgart, in einem Videobeitrag Kostproben davon, welchen Beitrag moderne Materialien für ein grünes Bad leisten können. „Gerade im Bad“, betonte Bäuerle dabei, „ist das multisensorische Erlebnis von ganz großer Bedeutung. Wir erleben Materialien von der Haarspitze bis zur Fußsohle. Entsprechen wichtig und relevant ist die Wahl der passenden Materialien.“ Und diese sollten für die Endverbraucher genauso wie für die Umwelt verträglich sein.


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Thema Green Bathroom und Nachhaltigkeit die Sanitärbranche schon seit Längerem begleitet. Dabei wird es allerdings sowohl von Hersteller- als auch Handwerksseite mit unterschiedlichen Schwerpunkten angegangen. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein in den Unternehmen, nachhaltiges Handeln und Denken transparent zu machen und gezielt zu kommunizieren.


Die kompletten Sendungen können Sie sich auf unserem neuen YouTube-Kanal anschauen.


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