Trend 3
Die Zukunft gehört dem Handwerk: Das neue Ideal materieller Werte

Foto: Kaldewei
Hintergrundfoto: Axor
Mit dem Gefühl der Entfremdung, das mit der Digitalisierung des Alltags aufkommt, wächst die Faszination an allem, was man anfassen kann und dessen Funktionsweise zu durchschauen ist. Zum wahren Luxus zählen heute nicht mehr nur Hightech, futuristisches Design, goldene Wasserhähne oder elektrisch verstellbare Fernsehsessel. Wer heute repräsentieren oder einfach nur gut leben will, umgibt sich mit einfachen, aber qualitativ hochwertigen Dingen wie Massivholzmöbeln im klassischen Design, handgesäumten Bezügen und handgepolsterten Sofas. Er bettet sich auf Wolle und Leder, sitzt auf echten Originalen und steht auf handgeknüpften, modern gestalteten Teppichen.
Nicht umsonst erleben in einem immer digitaler werdenden Zeitalter mechanische Uhren eine Renaissance. Uhren, die eben nicht mit höchster Effizienz, sondern mit höchster Kunstfertigkeit und viel, viel Zeit hergestellt werden. Bei all den Nullen und Einsen, die unser Leben durchorganisieren und auch noch für unsere Unterhaltung sorgen, sehnen wir uns nach durchschaubaren, nachvollziehbaren Zusammenhängen. So sehr uns die Blackbox der Digitalisierung begeistern mag, so sehr wünschen wir uns den einfachen Schlüssel mit Bart, das selbstgebackene Brot und das selbst zusammengebaute Regal zurück. Der DIY-Trend, die Lust an Naturmaterialien, die wiederaufkeimende Camping-Bewegung und die aktuellen Trends vom Küchen im Landhausstil bis Outdoor Living sind Indizien für die Sehnsucht nach echten sinnlichen Erlebnissen – und zwar nicht so sehr im Abenteuer-Urlaub, sondern zuhause im Garten, in der Küche oder im Badezimmer. Das Materielle wird angesichts der zunehmenden Virtualität im Alltagsleben zum sinnlichen Luxus, und die Wertschätzung des Handwerks steht für die Wiederentdeckung der Welt, die man berühren kann. Ein Produkt, das perfekt zu diesem Trend passt, ist die von Arik Levy entworfene freistehende Badewanne „Meisterstück Emerso“ von Kaldewei. Mit hoher Rückenschräge und langem Bodenbereich bietet sie eine ergonomische, moderne Interpretation historischer Wannenformen. Der in sich gedrehte Wannenrand macht das Modell zu einer sich scheinbar endlos entwickelnden, fließenden Skulptur, die diagonale und horizontale Formen verbindet. Die Wanne ist vollständig mit fugenloser, konischer Verkleidung, bündigem Ablaufdeckel und dezentem Überlauf aus Stahl-Email und in Handarbeit gefertigt. Fast jeder Sanitär-Hersteller hat eine Manufaktur-Abteilung, in der Sonderanfertigungen nicht nur für das Objektgeschäft hergestellt werden können. Das Angebot reicht von der individuellen Duschabtrennung über Bade- und Duschwannen, maßflexible Waschtische aus Keramik bis zur Armatur.