Das ist die Härte: Die neue SaphirKeramik von Laufen

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SaphirKeramik nennt der Schweizer Badspezialist Laufen einen neuen Werkstoff. In der Namensgebung bezieht sich das Unternehmen auf die Beimischung des Minerals Korund, das als Bestandteil des Saphirs in der Natur in unterschiedlichen Modifikationen vorkommt. Dieses wird auch in der Uhrenindustrie bei den Saphirgläsern eingesetzt und ist in seiner Härte nur vom Diamanten übertroffen. Die neue Keramik ist somit deutlich härter und hat eine größere Biegefestigkeit, die sich in ganz neuen Waschtisch-Entwürfen zeigt. SaphirKeramik bringt den alten Werkstoff in völlig neue Formen: Eng definierte Radien und Kanten sind möglich, ebenso wie dünne Wandungen, die man so von Sanitär-Keramik bisher noch nicht gesehen hat.  

Wenn es bisher darum ging, einen Designbadentwurf in Keramik zu realisieren, hatten Hersteller mit Produktions-Expertise die Wahl zwischen klassischer Keramik, sogenanntem Vitreous China und dem Feinfeuerton. Vitreous China überzeugt durch Dichtheit der Oberfläche – Wasseraufnahme gegen 0 – und erfüllt damit höchste hygienische Ansprüche bei WCs und Urinalen. Weiche, runde und fliessende Formen können mit diesem Material sehr gut umgesetzt werden. Der Herstellungsprozess lässt sich allerdings angesichts eines willkürlichen Schwindungsprozesses beim Trocknen und Brennen des Scherbens schwer beherrschen. Grenzen tun sich für diesen Werkstoff bei größeren Keramikstücken auf. Hier kommt der Feinfeuerton zum Einsatz: Bei diesem wird die klassische keramische Masse (Schlicker) durch Zusätze bereits gebrannten Tons (Schamotte) stabilisiert, was die Produktion von großen Keramikstücken wie Doppelwaschtischen oder bodenstehenden Waschtischsäulen ermöglicht. Die schwer zu handhabende Schwindung im Produktionsprozess lässt sich durch die Schamotte besser kontrollieren.  

 

Mit der SaphirKeramik von Laufen kommt eine weitere Variante auf dem Markt. Die Härte des Materials erlaubt Formen, die bisher nicht möglich waren. Eine filigranere und in Form und Linie definiertere Formensprache wird möglich; genau passend zu den Vorstellungen zeitgenössischen architektonischen Designs. Entwürfe, bei denen Keramik bisher durch erforderlichen Materialauftrag ausschied, lassen sich jetzt umsetzen – und damit alle Vorzüge ausspielen, die Keramik im Bad hat: absolute Hygiene und die Unempfindlichkeit des Materials gegen scharfe Reiniger und mechanischen Abrieb. Letztlich ist Keramik auch ein umweltfreundliches und nachhaltiges Produkt. Es besteht im Wesentlichen aus den natürlichen und weitverbreiteten Rohstoffen Kaolin, Ton, Feldspat und Quarzsand. Es lässt sich in grossen Stückzahlen wirtschaftlich produzieren, im Bad lange Jahre sicher beim Handling von Trinkwasser nutzen und am Ende eines langen Produktlebens vollständig recyceln.  

 

Dr. Werner Fischer, Forschungsleiter bei Laufen, hat die SaphirKeramik zusammen mit seinem Team und verschiedenen universitären Forschungseinrichtungen entwickelt. Vordergründig sollen mechanischen Eigenschaften des Materials überzeugen. Die Bundesanstalt für Materialforschung und Materialprüfung in Berlin (BAM) hat beispielsweise die Biegefestigkeit des Materials untersucht und einen Mittelwert über 120 kp/mm² gemessen – was vergleichbar ist mit Stahl und damit doppelt so hoch wie bei Vitreous China. Die höhere Härte ermöglicht dünnere Wandungen und einen vereinfachten Aufbau der Keramikstücke, was wiederum zu weniger Materialaufwand, geringerem Gewicht und Vorteilen in Sachen Nachhaltigkeit führt: weniger Rohstoffbedarf, weniger Energieverbrauch beim Brand, in der Produktion und beim Transport. Die hohe Härte des Materials erschließt aber auch neue Möglichkeiten der Gestaltung – besonders was die Radien der Produkte angeht: 1-2 mm-Radien bei Kanten und 2 mm-Radien bei Ecken sind mit der neuen SaphirKeramik technisch möglich. Bei den klassischen Keramiken sind Radien von 7 bis 8 Millimetern State of the Art.  

 

Ihre Härte bekommt die SaphirKeramik durch eine genau bestimmte Beimengung von Korund, das in seiner Reinform farblos ist. Durch eine Vermischung der Tonerde mit silikatkeramischem Rohstoff erhält das Material neben seinem porzellanartigen Weiß auch jene Festigkeit, mit der die elegante und filigrane Formensprache erst möglich wird. Die genaue Rezeptur, so Dr. Werner Fischer, ist in einem halben Jahrzehnt Forschung und Entwicklung entstanden – und das bestgehütete Geheimnis des Schweizer Herstellers. 

 

Weitere Informationen: 

www.laufen.ch