Lichtplanung im Badezimmer: 10 Ideen für die Badplanung
Die richtige Beleuchtung ist ein wichtiger Faktor, wenn es
um die heimische Gemütlichkeit geht. Das gilt auch für das
Lifestyle-Badezimmer. Doch gerade hier, wo es sowohl gemütlich als auch
bedarfsweise zielgerichtet hell sein soll, braucht es eine professionellere
Lichtplanung, die unterschiedliche Beleuchtungsfunktionen berücksichtigt.
Spätestens mit der Einführung der LED-Technik ist im
Badezimmer heute fast jede Lichtanwendung und Inszenierung möglich. Beleuchtungszonen
und Beleuchtungsszenarien sind dank moderner Steuerungstechnologien und Smart-Living-Systemen
einfach zu installieren und zu nutzen. Denn für das moderne Wohlfühlbad reicht
eine Deckenlampe und noch eine am Spiegel schon lange nicht mehr.
1. Grundbeleuchtung: weniger ist nicht mehr
Unabhängig von allen Möglichkeiten der Lichtinszenierung braucht
es eine Grundbeleuchtung als Ausgangsbasis einer professionellen Badplanung.
Oft entspricht die Grundbeleuchtung der architektonischen Zonierung des
Badezimmers. Dabei kommt dem Waschtisch, der Duschzone und den Bewegungsflächen
eine wichtige Bedeutung zu. Unabhängig von zusätzlichen Lichtquellen, wie zum
Beispiel eine Nischenbeleuchtung, sollte eine funktionale Grundbeleuchtung
gewährleistet sein. Und hier gilt auch bei der Lichtplanung: Weniger ist nicht
mehr. Die Reduzierung der Lichtstärke kann individuell über Dimmer gesteuert
werden. Spätestens bei der Nutzung des Badezimmers durch ältere Menschen sollte
eine hohe Lichtleistung für Sicherheit sorgen.
2. Lichtquellen in Badmöbeln: leichter und lockerer
Integrierbare Beleuchtungsquellen im Badmöbel übernehmen
gleich mehrere Funktionen: Sie emittieren Funktionslicht wie etwa die an der
Unterseite von Spiegelschränken integrierte Waschtischbeleuchtung, sie schaffen
indirekte Stimmungs- oder Raumbeleuchtung, oder sie illuminieren Stauräume.
Daneben können sie architektonische Qualitäten unterstreichen und das Volumen
von Sanitärobjekten und -möbeln betonen oder überspielen. Versteckte
Lichtleisten etwa lassen das Möbel leichter erscheinen – in Kombination mit
einer wandhängenden Montage scheint der Waschtischunterschrank zu schweben. Die
indirekte Beleuchtung von Regalen und Flächen bringt weitere Gestaltungsebenen in
das Interior Design. Offener Stauraum und Vitrinen lockern die Gestaltung auf.
Da auch die Inszenierung von Dekorativem wichtig für das Interior Design ist,
kommt integrierten Lichtquellen eine zunehmende Bedeutung zu. Badmöbel-Hersteller
haben die Gestaltungsmöglichkeiten durch Lichtinszenierung für sich erschlossen
und bieten immer mehr Badmöbel mit optionalen integrierten Beleuchtungssystemen
an.
3. Nachtlicht: Der Weg ist das Ziel
Ein angepasstes Lichtszenarium in der Nacht ist beim
nächtlichen Gang auf die Toilette besonders angenehm. Doch das indirekte Licht
durch in der Wand eingebaute, in Bodennähe platzierte Leuchten zeigt nicht nur
den Weg zum WC, sondern lässt das Badezimmer auch gleich in einem anderen Licht
erscheinen. Das Dusch-WC leuchtet zudem noch bei Annäherung und öffnet
automatisch den Deckel. Durch die Minimierung von optischen Reizen und Handling
kann der Schlaf anschließend leichter fortgesetzt werden, und auch das
„Runterkommen“ nach einem anstrengenden Tag fällt durch ein solches Szenarium
leichter. Gekoppelt mit einem Bewegungsmelder oder einer Zeitschaltuhr ist das
automatische Nachtlicht eine Routine mit Mehrwert.
4. Licht am Arbeitsplatz: den Waschtisch ins rechte Licht rücken
Was sie Arbeitsplatte für die Küche, ist der Waschtisch für
das Badezimmer. Wird hier anstelle eines Spiegelschranks ein aktuell angesagter
runder Wandspiegel gewählt, so müssen neben der häufig integrierten indirekten
Beleuchtung noch zusätzliche Lichtquellen bereitgestellt werden, um Gesicht und
Waschtisch auszuleuchten. Ein Spiegelschrank übernimmt in der Lichtplanung meist
schon eine wichtige Funktion: Neben der ausreichenden Beleuchtung des Gesichts
kann die Spiegelschrankbeleuchtung auch zusätzliches Umgebungslicht z.B. über
einen Deckenstrahler abgeben. Die Einstellung verschiedener Lichttemperaturen
rundet das Angebotsspektrum eines Spiegelschranks mit Beleuchtung ab. Zusätzliches
Gadget: Eine integrierte Heizung für den Spiegel sorgt bei hoher
Luftfeuchtigkeit für freie Sicht. Ein zusätzlicher, beleuchteter
Kosmetikspiegel ist praktisches Utensil für die tägliche Schönheitspflege.
5. Emotionales Licht
Der Einsatz von verschiedenen Farbtemperaturen ist der
vielleicht einfachste Weg, die emotionale Wirkung eines Badezimmers zu
verändert. Spiegelschränke und Deckenleuchten können per Knopfdruck die
Lichttemperatur der bevorzugten Stimmung anpassen. Auch farbiges Licht
verändert den Raumeindruck und die Atmosphäre eines Badezimmers. Programmierbare
Szenarien vereinfachen die Nutzung durch die Bewohner und Bewohnerinnen. Im
Idealfall ist der Einsatz des emotionalen Lichts in der Planung berücksichtigt
und unterstützt die Idee der Badplanung.
6. Beleuchtete Anzeigen: wichtige Funktionen hervorheben
Viele Bad-Produkte sind immer häufiger elektrifiziert und
bieten eine sinnvolle, beleuchtete Anzeige der Bedienfunktionen an. Das ist zum
Beispiel eine 2-Mengen-Drückerplatte für das WC, eine Tastatur zur Befüllung
der Badewanne oder eine Armatur. Wichtige Funktionen können somit unabhängig
von der Grundbeleuchtung oder der natürlichen Beleuchtung hervorgehoben werden
– dies ist auch in der Nacht für bestimmte Beleuchtungsszenarien von Vorteil.
Für die professionelle Badplanung gut zu wissen: der Bedarf an Stromanschlüssen
wird weiterwachsen, so dass rund um den Waschtisch, am WC, in der Dusche und im
Bereich der Badewanne unbedingt die Stromversorgung eingeplant oder für eine
spätere Umrüstung vorgesehen werden sollte.
7. Die Zukunft des Spiegelschranks ist smart
Bei innovativen LED-Spiegeln und Spiegelschränken lassen
sich je nach Stimmungslage oder Tageszeit unterschiedliche Lichtstimmungen
programmieren und über eine komfortable Sensorfläche anwählen. Das Licht kann
sich somit jederzeit und intuitiv persönlichen Vorlieben oder der Situation
anpassen lassen.
Dabei kombinieren die Spiegel und Spiegelschränke indirektes
Decken-Raumlicht, optionale Waschtischbeleuchtung und seitliche, blendfreie
LED-Flächenbeleuchtung. Dabei sind die Lichtstimmungen in der Regel individuell
anpassbar – bis hin zur circadianen Beleuchtung. Hierbei weisen moderne Spiegel
unterschiedliche Steuerungsvarianten auf: mit einer intuitiven Touch-Steuerung
ausgestattet, die beispielsweise im seitlichen Leuchtfeld integriert ist, lässt
sich das Licht mit einem Fingerstreich regulieren. Mittels Voice Control kann die
Steuerung zudem über eine vorinstallierte Zigbee Bridge in Smart-Home-Systeme
eingebunden werden. Dementsprechend lässt sich die Beleuchtung per Smartphone
bzw. App und Sprachassistenzsystemen wie Siri, Alexa etc. steuern und über
Zigbee-kompatible Schalter steuern und ergänzen.
8. Die Lampe als Objekt: Wohnlichkeit im Badezimmer
Mit der zunehmend anspruchsvollen Gestaltung des Badezimmers
wird die Beleuchtung zu einer wesentlichen Gestaltungskomponente zur
Verstärkung der Wohnlichkeit. Eine Tischleuchte ein Kronleuchter, eine
Stehlampe oder die Leuchte als Installation – das Badezimmer wird mit tradierten
Möbeln und Leuchten aus dem Wohnbereich immer mehr zum individuellen Lieblingsraum
aufgepimpt. Aber auch im Outdoor-Bereich lassen sich Pool & Co. mit Licht
inszenieren.
9. Update: das Licht-Upgrade im Bad durch Akku-Leuchten
Bei einer Neuplanung des Badzimmers gehört eine
professionelle Lichtplanung von Anfang an ins Lastenheft. Bei einer
Teilsanierung hingegen ist das Thema Licht immer noch eine Herausforderung. Als
einfachste Lösung bleibt ein Rückgriff auf Akku-Leuchten, idealerweise mit
energiesparender LED-Technologie. Indirekte Beleuchtungen mit LEDs werden etwa
im Küchenbereich bereits vielfach eingesetzt. Dekorative, durch Akkus auch
nachträglich und unabhängig von der Stromversorgung einsetzbare Designleuchten,
sind sinnvolle Ergänzungen für das Beleuchtungskonzept bestehender Bäder.
10. Visionär: Leuchtrückwände in der Dusche
Die Entwicklung und Anwendung der LED-Technologie schreitet weiterhin
schnell voran. So ist der Einsatz eines LED-Panels als illuminierte Duschrückwand
kein unbezahlbarer Traum mehr, sondern wird bereits heute mit einer
Duschabtrennung angeboten. Das Motiv der Wandgestaltung kann dem Interior
Design angepasst werden, und das erzeugte Licht kann das gewünschte Raum-Ambiente
noch intensivieren. Die ersten LED-Wände mit Video-Funktion sind auch schon
erhältlich und ermöglichen neue Dimensionen in der Lichtplanung im Badezimmer.
Anmerkung:
die Montage von stromführenden Produkten darf nur von einem qualifizierten
Handwerksbetrieb durchgeführt werden. Es gilt gesetzliche Bestimmungen und
Schutzzonen zu beachten.