Bei der Planung neuer Produkte achten Ingenieure vor allem auf die Funktion.

Inside Geberit: Von der Idee zum fertigen Produkt

04/20
Das Design des Pro­dukts wird kei­nes­wegs ver­nach­läs­sigt.

Was wünschen sich Kunden für ihr Bad? Das ist die essenzielle Frage von Herstellern der Sanitärbranche, wenn sie ihre Produkte besser an den Markt anpassen wollen. Antworten liefern Endverbraucherstudien zur Badnutzung von Marktforschungsunternehmen wie GfK oder Forsa. Und diese fördern wichtige Erkenntnis zu Tage: Nicht das Design steht im Fokus der Endkunden, sondern ganz praktische Aspekte wie Reinigungsfreundlichkeit, Pflegeleichtigkeit und Flexibilität.

Geberit will daher Badprodukte entwerfen, die genau in diesen Bereichen Punkten. Doch auch hier gehen Ingenieurskunst und Designkompetenz Hand in Hand, getreu dem Motto: „Design meets Function“. „Viele Badsysteme sind zwar gut genug für den Alltag, entsprechen aber in ihren Eigenschaften nicht optimal den Wünschen der Nutzer“, sagt Jörn Ikels, Head of Products Bathroom Systems der Geberit International AG und Mitglied des Produktentwicklungsteams bei Geberit. „Bei der Entwicklung neuer Badprodukte hinterfragen wir bei Geberit das Bestehende und überlegen, was wir besser machen können, um Kundenbedürfnisse zu erfüllen“, führt er den Gedanken weiter.

Entwicklerteams aus unterschiedlichen Disziplinen

Geberit setzt bei der Entwicklung neuer Badprodukte auf ein Team von Experten aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Auch externe Spezialisten, wie etwa der Industriedesigner Christoph Behling, sind beteiligt, um Input für den kreativen Prozess zu liefern. Im gemeinsamen Austausch entstehen dann die Ideen für Produkte, Materialien, Formen – und natürlich auch für das Design.


Ikels erklärt: „Das Expertenteam betrachtet viele Dinge aus der technischen Sicht, geht also mit dem Blick des Ingenieurs an die Produktentwicklung heran. Spültechniker analysieren zum Beispiel, wie das Innere des WCs geformt sein muss, damit der Wasserstrom die WC-Keramik optimal ausspült und so der Reinigungsaufwand für den Kunden minimiert wird. WCs entstehen dadurch von innen nach außen, die Funktion bedingt die Form des Produkts.“ Dieses analytische Vorgehen wird ergänzt um einen intuitiven Ansatz, mit dem neue Produkte unter ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet werden. So entstand unter anderem die TurboFlush-Technologie, die beim Dusch-WC AquaClean Mera und dem neuen ONE WC von Geberit zum Einsatz kommt. Dieselbe Herangehensweise verfolgt das Unternehmen bei allen Bereichen vor der Wand, also auch bei Badmöbeln, Waschtischen oder der Dusche.

In vielen kleinen Schritten zum Ziel

Dabei müssen die Ingenieure auf viele kleine Details achten, vor allem bei der Funktionalität eines Produkts. „Ein Produkt ist erst dann gut, wenn man nichts Überflüssiges mehr weglassen kann“, fasst Ikels zusammen. Die Badprodukte sollen einfach zu bedienen und leicht zu reinigen sein und sich den Gegebenheiten beim Kunden anpassen.


Das Design des Produkts wird jedoch keineswegs vernachlässigt. Abgestimmt auf die gewünschten Funktionen erhalten Sanitärprodukte, Badmöbel und Duschsysteme ein ästhetisches Erscheinungsbild, das zum Produkt passt. So tasten sich die Produktentwickler bei Geberit nach und nach an die optimale Gestaltung heran, bis alle Eigenschaften erfüllt sind. Bis ein Neuprodukt serienreif ist, vergehen daher mehrere Jahre, in denen es immer wieder optimiert wird. Auch bestehende Produkte, wie etwa die Badserie Smyle oder die Betätigungsplatte Sigma50, kommen von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand und erhalten nicht nur ein neues Design, sondern auch eine verbesserte Funktionalität.