Natürlich tut man mit diesem Kategorisieren allen dreien Unrecht, aber genau in dieser Abgrenzung liegt die Stärke des Wiener Trios. Jeder hat seine speziellen Fähigkeiten – und wenn einer der drei Österreicher allzu theoretisch oder poetisch wird, holen ihn die beiden anderen wieder auf den Boden zurück. Und das nun schon seit 20 Jahren.
EOOS arbeitet in den Bereichen Möbel- und Produktdesign sowie im Shopdesign. Für die Wiener ist Design eine poetische Disziplin und eine kulturelle Dienstleistung an der Gesellschaft. Mit ihrer „EOOS basic research“ erforschen sie Rituale, Mythen und intuitive Bilder im Rahmen einer so genannten „poetischen Analyse“. Und auch wenn dieses „poetische Entwerfen“ anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig erschien, so zieht sich diese Haltung dennoch wie ein roter Faden durch alle ihre Entwürfe.
Auf Einladung der Bill & Melinda Gates Foundation präsentierte EOOS gemeinsam mit dem Wasserforschungsinstitut Eawag der ETH Zürich ein revolutionär neues Sanitärkonzept: die „diversion toilet“. Im Wettbewerb mit weltweit acht Teams erhielten EOOS und Eawag einen Anerkennungspreis und wurden mit $ 40.000 für herausragendes Design prämiert. Das Projekt wird aktuell weiterentwickelt. „Wir wollen unser Wissen in diesem Bereich gerne teilen“, erklärt Kommunikator Bergmann und deutet an, dass die Pläne und Technologien im Sinne eines Open Source-Projektes von anderen Designern und Wissenschaftlern aufgegriffen und verändert werden dürfen.
Für den Schwarzwälder Sanitärspezialisten Duravit entwerfen die Drei Möbelprogramme, Pools, Badewannen und Saunen. Dabei erzählen alle ihre Produkte eine Geschichte: ein Kieselstein, der bei der Bedienung einer Sauna eine wichtige Rolle spielt, oder ein besonderes Erlebnis in einer Wanne zum Floaten – also zum Schweben. Darüber hinaus engagiert sich EOOS seit jeher auch für Green Design. „Die Designer allein werden sich wohl sehr schwer tun, das System zu verändern“, erklärt Harald Gründl, der Intellektuelle. „Es braucht im ersten Schritt natürlich auch Sanitärhersteller, die den Ernst der Lage erkennen und gemeinsam mit Design und Technik neue Produkte träumen. Wir müssen alle umdenken. Die Designerinnen und Designer mussten auch schon in der Vergangenheit komplexe Produktionsprozesse moderieren. Das wird in Zukunft noch anspruchsvoller. Einer allein wird kaum alles wissen, was man braucht, um nachhaltigere Sanitärprodukte zu entwerfen.“
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