Die Badserie Darling New von Duravit eignet sich besonders für die Gestaltung des Badezimmers zu einem wohnlichen Aufenthaltsraum. 

Foto: Duravit 

Die Badewanne für die Familie: in der neuen Badewanne Largo von Hoesch ist mindestens Platz für zwei Erwachsene. 

Foto: Hoesch 

Familienprogramm: digitale Steuerungen am Duschplatz haben die individuellen Lieblingsprogramme der Familienmitglieder auf dem Schirm. 

Foto: Kohler 

Viel Platz für zwei Personen zur Rush-Hour am frühen Morgen: Raumsystem Asis von Emco Bad. 

Foto: Emco 

Das große Waschtischsortiment Royal Universe von Keuco mit Breiten von 50 cm bis hin zu 130 cm bietet für jedes Bad die passende Lösung - vom kleinen Gäste-Bad bis zum großen Familienbad. 

Foto: Keuco 

Spaß garantiert: Hüppe Duplo pure bietet für die Familie viel Platz zum Duschen. 

Foto: Hüppe 

Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir die Idee der „Guten Stube“ samt Polsterschonern zugunsten eines von Leben erfüllten Wohnzimmers aufgegeben haben, in dem die gesamte Familie alltäglich ihre gemeinsame Zeit genießen kann. Noch näher zurück liegt der Aufbruch der Küchen-Zelle und ihre Öffnung zum Wohn- und Essbereich. In manchen Wohnstudien von Architekten und Designern erscheint dieser Tage nun selbst das Bad als mehr oder weniger offener Bereich – offen zum Schlafzimmer, offen zum Garten oder sogar offen zum Wohnbereich. 

 

Doch so weit muss innovative Badplanung gar nicht gehen. Es reicht, sich dem Gedanken einer Öffnung dieses so intimen Raums für mehrere Nutzer gleichzeitig anzunähern.  

 

Keine Frage: Als Gesellschaft von Individualisten schätzen wir die Intimität des Badezimmers, um Zeit für uns allein zu haben. Dass das nicht immer so war, sondern vielmehr ein kulturell erlerntes Verhalten widerspiegelt, zeigen die Beispiele quirligen Familienlebens, in der Kinder das Bad – oft zum Leidwesen der Eltern – instinktiv und ohne jede Berührungsangst zum Zentrum des sozialen Lebens machen. Doch auch im späteren Leben finden hier mehr soziale Kontakte und intime Begegnungen statt, als wir uns gemeinhin bewusst machen. Ähnlich wie die Küche ist das Bad ein Ort täglicher Routinen, an dem nicht nur existenzielle Bedürfnisse wie Essen (im Fall der Küche) und Hygiene, sondern auch solche nach Kommunikation und Sozialisation befriedigt werden. Denn im Badezimmer kümmern wir uns nicht nur um uns selbst, sondern auch um andere: Wir putzen unseren Kindern die Zähne, schrubben unserem Partner in der Badewanne den Rücken oder reichen ihm ein Handtuch. Wir kämmen unseren Geschwistern die Haare (oder ziehen daran), treffen uns nach dem Sport zum Saunagang oder helfen unseren Eltern beim Aussteigen aus der Badewanne. Hier sind wir uns nahe, beweisen unsere Zuneigung und suchen die Bestätigung durch Familie, Partner und Freunde. 

 

Was die Küche bei jeder Party und der Schminkspiegel in jedem Club, ist das Badezimmer während des Morgenrituals oder beim abendlichen Chillen: der eigentliche Treffpunkt der Gruppe. Mit dem Unterschied, dass hier ein hohes Maß an Vertrautheit oder zumindest Intimität gefordert ist; eine Vertrautheit, die auf langjährigem Zusammenleben gründet – oder auf einem erst im Moment der Begegnung entstandenen, fragilen Empfinden von Nähe. In jedem Fall aber schafft das Badezimmer eine besondere Atmosphäre des Sich-aufeinander-Einlassens. Ob als Ruheinsel im Alltagsstrom oder als geschützter Raum für offene Begegnungen – das Bad kann zu einem magischen Ort werden. Einem Ort, an dem besondere Erlebnisse stattfinden, von der inspirierenden Dusche bis zum Initiationsgespräch zwischen Vater und Sohn, Mutter und Tochter oder zwei Freundinnen. 

 

Der weitaus größere Teil kommunikativer Funktionen, die das Badezimmer erfüllt, sind freilich banaler Natur: Hier wird morgens über den Tagesablauf gesprochen, hier wird Kritik geübt und Motivation ausgesprochen, während ein Doppelwaschtisch den reibungslosen Ablauf gewährleistet. Hier wird unter der Dusche gelacht und die Beziehung durch gemeinsamen Badespaß gefestigt. Hier werden die Kenntnisse vermittelt, wie man sich verhält, pflegt, verarztet, schön macht. 

 

Das von den Verbrauchern immer stärker eingeforderte Raumangebot für das Badezimmer ist nicht nur als Bedürfnis für ein allein genutztes Private Spa zu interpretieren. Denn Großraumduschen, Doppelbadewannen und Doppelwaschtische werden auch deshalb immer stärker nachgefragt, weil das Badezimmer als gemeinschaftlich genutzter Raum hoch im Kurs steht – und das nicht nur bei Familien. Das Bad dient heute nicht mehr nur der Körperpflege, sondern auch der Gesundheits- und der Beziehungspflege. Gekuschelt wird demnach nicht mehr nur auf dem Sofa, sondern auch im Badezimmer. Was liegt da näher, als dem Wunsch nach mehr Wohnlichkeit nachzukommen? Dem Wunsch, Platz für Sitzmöbel, Fitnessgeräte und insgesamt mehr Bewegungsfreiraum zu schaffen? Bewegungsraum für spielende Kinder, Yoga-Übungen, Liegestützen, Bücherwürmer und Entspannungsstunden. Sanitärhersteller, wie zum Beispiel Duravit oder Emco, greifen diesen Trend auf. 

 

Und auch Raum für die Sauna, die in neuer, häufig überraschend transparenter Optik ein Comeback feiert. Allerdings nicht unbedingt im Keller, sondern zunehmend im Badezimmer. Die Sauna selbst steht schließlich nicht nur für Entspannung des Einzelnen nach einem harten Arbeitstag, sondern auch für Geselligkeit unter Freunden. Diese Rolle steht in der skandinavischen Sauna-Kultur sogar häufig im Vordergrund. Überall da, wo die Badekultur einen Ausgleich schafft zu Kälte und Alleinsein, oder wo sie rituelle Formen annimmt wie in vielen asiatischen oder auch arabischen Kulturkreisen, wird Kommunikation im Bad zu einem wichtigen Aspekt des körperlichen wie seelischen Wohlbefindens. 

 

Ein Bereich, der weitgehend von kommunikativen Bedürfnissen ausgeklammert bleiben dürfte, ist die Toilette. Hier geht der Trend schon seit einigen Jahren zu einer Separierung oder gar Ausquartierung: Das Klo wandert aus dem Badezimmer in einen extra WC-Raum innerhalb der Wohnung, der vom Bad oder vom Flur aus zugänglich ist. In diesem Punkt unterscheidet sich unsere Badkultur nachhaltig von der unserer römisch-antiken Vorbilder und vor-neuzeitlicher Praxis.