Urban Living: Willkommen in der Badezone

Foto: VDS; Constantin Meyer; FAR_consulting
In der Stadt wohnen, mitten drin. Hier leben unterschiedliche Menschen und Kulturen dicht nebeneinander, mit unterschiedlichen Lebensrhythmen, unterschiedlicher Musik, unterschiedlichen Familienstrukturen. Und auch die Architektur selbst ist heterogen: Enge Fluchten und verbaute Perspektiven wechseln mit offenen Plätzen und weitem Ausblick, Stein mit Grün, Reihenhäuschen mit Hochhaus. Ein Platz für Individualisten.
Gerade Singles zieht es wieder stärker in die dicht besiedelten Innenstädte. Dabei werden konventionelle Grundrisse à la 2- oder 3-Zimmer-KDB mit Schlauchküche und 08/15-Bad, in dem die üblichen Verdächtigen – Waschtisch, Badewanne (mit Duschabtrennung) und WC – rundherum an den gekachelten Wänden aufgereiht sind, grundsätzlich hinterfragt. Unsere Lebensgewohnheiten haben sich verändert: Wir suchen offenere Räume, die auch bei kleinerem Platzangebot großzügig wirken, mit flexibleren Unterteilungen. Zimmer werden umfunktioniert, die Wände zwischen Küche und Wohnzimmer aufgebrochen, und immer mehr Schreibtische ziehen in das entweder verwaiste oder noch nicht benötigte Kinderzimmer. Gerade da, wo der Platz knapp ist, wird er besonders begehrenswert, und wer sich entfalten will, lehnt rein funktionell gestaltete Wohnhülsen ab. Ein Atelier, in dem Wohnen, Leben und Arbeiten verschmelzen, wird zum Inbegriff zeitgemäßer Wohnkultur. Wer das Besondere sucht, findet hier mit etwas Glück einen Loft oder eine ausgediente Gewerbefläche mit Fabrikcharme, mit weiten Räumen und großen Fenstern. Mit mindestens einem Zimmer, das genug Platz bietet, um sich auszutoben. Hier werden Möbel zu Raumelementen, Wänden, Wohninseln. Irgendwo wird sich auch für das Bett noch eine Ecke finden – Hauptsache, es ist genügend Raum zum Kochen, Essen und Feiern. Und natürlich zum Baden und Entspannen, mit einer Leseecke und einem Platz zum Stylen. Hier lässt es sich bequem Sachen anprobieren, vielleicht sogar mit der Freundin, dabei hört man laut Musik und tanzt wie ein Derwisch. Wen stört’s?
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