Thema Badplanung: Ein Plan zum Glück

05/12

Für das Badezimmmer-Design ergeben sich mit dem Wegfallen von Raumgrenzen und Mauern, mit der neuen Wohnlichkeit und dem Wunsch nach mehr Natur im Bad ganz neue Möglichkeiten. Wer ein zeitgemäßes und zukunftstaugliches Bad haben will, braucht heute mehr als einen Grundriss – er braucht ein Konzept. Der Badplaner hilft dabei, auf dem Weg zum persönlichen Badezimmer-Glück die richtigen Fragen zu stellen. 

So mancher hat es zum Hobby gemacht: Einrichten macht ja auch Spaß. Da ist Fantasie gefragt, Stilsicherheit und ein bisschen Gefühl für modische Raffinesse. Doch im Bad? Nirgends sonst haben Bauherren und Renovierer mehr Angst, etwas falsch zu machen. Die Unsicherheit ist groß: Was kann man heute alles machen – und was davon will ich eigentlich? Was gibt es an Produkten, wie müssen sie installiert werden, und wie passen sie zusammen? Was landet am Ende auf der Müllhalde? Wie spare ich Wasser und Energie, und auf was muss ich achten, wenn ich Kinder habe oder das Bad im Alter nutzen will? Was fördert die Gesundheit? Vor allem aber: Was kostet das? 

 

Hier reicht es eben nicht, Möbel-Dummies auf skizzierten Grundrissen hin und her zu schieben. Hier muss Fachwissen her. Schließlich kommt der Name Installateur von „installieren“ – sprich: fest machen, für Jahre zementieren, ohne die Möglichkeit, etwas zu korrigieren. So entschließen sich viele am Ende doch (wenn auch zähneknirschend) dazu, eine professionelle Badplanung machen zu lassen. Und sind erstaunt, was sie bekommen – nämlich weit mehr als einen Plan zur Fehlervermeidung: eine kreative Leistung, die ihre erstmals konkretisierten Wünsche in ein Bild überträgt, an dessen Realisierung nun alle beteiligten Fachleute und Handwerksbetriebe gemeinsam mitarbeiten können.  

 

Badplanung ist mehr als das Verteilen von Waschbecken, WC und Wanne an der Wand. Damit der zur Verfügung stehende Raum auch zu einem Zimmer wird, können Planungsprofis die Fantasie des Kunden anregen und individuelle Lösungen entwickeln. Außerdem wird dafür gesorgt, dass alle Gewerke zusammenarbeiten. 

 

Eine Badplanung will gut durchdacht sein und sollte nur durch Fachleute erfolgen: Badplaner, Sanitärprofis wie etwa gute Installateurbetriebe (von denen etliche sogar eine eigene Ausstellung unterhalten) oder auch Architekten und Innenarchitekten, die sich auf das Thema Badplanung spezialisiert haben. Sie hilft nicht nur, planerische und gestalterische Fehlgriffe zu vermeiden, sondern vermittelt auch eine erste Vorstellung vom zukünftigen Bad. Die Basis sind Grundrissplanungen, die durch realistische 3D-Ansichten und Materialcollagen ergänzt werden. Alle diese Planungs-Bausteine müssen in enger Zusammenarbeit mit den Bauherren erstellt werden, um die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse ermitteln und umsetzen zu können. Alles mit dem Ziel, ein Wohlfühlbad zu realisieren, das über viele Jahre Badalltag aushält und dabei auch noch richtig gut aussieht.  

 

Wie gut das funktioniert, zeigt die steigende Zahl der Badplanungen in den letzten Jahren. „Das Bad hat in den letzten Jahren an Stellenwert gewonnen und damit auch die Position der Badplanung gestärkt“, so Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS). „Das liegt u.a. daran, dass der Stellenwert von anspruchsvoller Architektur in der Wahrnehmung immer weiter wächst. Man legt zunehmend Wert auf ein professionell und individuell gestaltetes Ambiente. Ideen von der Stange haben da kaum noch eine Chance.“ 

 

Allerdings müssen die Bauherren ein wenig Vorarbeit leisten. Dabei geht es in erster Linie um die Orientierung in Sachen Stil und einen ersten Produktüberblick. Hier hilft die Recherche in Magazinen, Zeitschriften, Prospekten sowie im Internet. Einen weiteren Eindruck vom reichhaltigen Produktsortiment bieten die insgesamt rund 2.000 ständigen Badausstellungen bzw. Badstudios von Fachgroßhandel und Fachhandwerk. Das verschafft noch mehr Klarheit für die Auswahl, denn „live und in Farbe“ sehen viele Produkte häufig ganz anders aus als auf Papier. Ein weiterer Vorteil: Im Großhandel kann man viele Produkte schon mal auf Probe testen. Wie funktionieren die Armaturen? Hält der Brauseregen, was der Duschkopf verspricht? Unbedingt empfehlenswert ist übrigens das Probeliegen im gewünschten Badewannenmodell.  

 

Zu diesem Zeitpunkt kommen die genannten Badprofis ins Spiel. Auf das Gespräch mit diesen Fachleuten kann sich der Bauherr mit ausführlichen Checklisten (z.B. auf www.gutesbad.de) vorbereiten. Diese fragen den täglichen Bedarf, persönliche Wünsche und Bauvoraussetzungen ab. Die ausgefüllte Checkliste, eine Liste der gewünschten Produkte und – ganz wichtig – ein konkreter finanzieller Rahmen sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Gespräch mit dem Fachmann. 

Nach Klärung der räumlichen und finanziellen Bedingungen erstellt der Planer zunächst ein Kundenprofil. Hier werden nicht nur persönliche Stilvorlieben, sondern vor allem die täglichen Abläufe und die Nutzungsbedingungen im Bad analysiert. So werden die individuellen Bedürfnisse ermittelt, um eine optimale Raumplanung zu gewährleisten. Bei der folgenden Grundrissplanung geht es dann schon um die Aufteilung des Raumes in Funktionszonen, eventuell auch um die Einbeziehung nebenstehender und evtl. brachliegender Räume in die Planung. 

 

Die Gliederung des Bades in Funktionszonen trägt entscheidend zu besseren Abläufen im Bad bei. Berücksichtigt werden dabei die Personenzahl des Haushaltes, die Tagesabläufe, die persönlichen Vorlieben. So kann individuell entschieden werden, wo Waschtisch, Dusche und Wanne oder auch ein Schminkplatz positioniert werden. Vielleicht tut sich bei diesem Planungsschritt auch die Möglichkeit einer Auslagerung des WCs auf.  

 

Um das neue Bad perfekt zu planen, reichen einem engagierten Profi allerdings weder Checklisten noch persönliche Befragungen. Der Badplaner wird sich vor Ort, im Haus der zukünftigen Bauherren, von den baulichen Gegebenheiten überzeugen. Hier kann er nicht nur das zu modernisierende Bad begutachten, sondern einen weiteren Eindruck vom Lebens- und Einrichtungsstil seiner Kunden gewinnen. Auch diese Faktoren werden in die Planung mit einbezogen, denn das neue Bad soll dem individuellen Lebensgefühl seiner Nutzer ja 100%ig entsprechen. 

 

Damit ist die Badplanung schon wieder einen entscheidenden Schritt weiter. Wer Glück hat, kann bei der anschließenden Visualisierung zwischen einer Handzeichnung und einem computergenerierten Bild wählen – beides hat seine Vorteile. Bei der von vielen Badplanungsprofis angebotenen Computer-Badplanung werden die gewünschten Sanitärelemente aus einem virtuellen Katalog in den Entwurf mit den gespeicherten Raummaßen eingebaut. Das Bild bietet einen ersten, recht realistischen dreidimensionalen Raumeindruck und verrät schnell, ob die Planung in die Realität umsetzbar ist. Eine gute Zeichnung hingegen erfasst das Ambiente des geplanten Raumes manchmal fast noch besser als der Computer und verrät dabei auch etwas über die Handschrift des Planers. 

 

Die ergänzenden Materialcollagen dienen als Stimmungsbilder und zeigen eine Auswahl von Materialien, Farben, Bodenbelägen etc., um ein möglichst konkretes optisches Gesamtbild zu vermitteln. Bis die Planung wirklich perfekt ist und dem Kundenwunsch entspricht, können Entwürfe und Materialcollagen immer wieder abgeändert und neu zusammengestellt werden. Ist die Planung zu aller Seiten Zufriedenheit abgeschlossen, macht der Badplaner ein Angebot.  

 

Dabei darf man nicht vergessen, dass ein fachgerecht modernisiertes Bad seinen Preis hat. Wenn der Sanitärprofi von Anfang an die finanziellen Vorstellungen der Bauherren kennt, wird sein Badkonzept am Ende auch mit dem Budget übereinstimmen. „Ein professioneller Badplaner findet für jedes Budget die passende Lösung“, ist sich Jens J. Wischmann sicher, und gibt zu bedenken: „Der Aufwand für eine Badplanung wird häufig falsch eingeschätzt. Schließlich hilft die Planung auch, überflüssige Kosten zu vermeiden.“ Dass immer mehr Betriebe dazu übergehen, diese Leistung gesondert zu berechnen bzw. auszuweisen, ist eine verständliche Reaktion auf Kunden, die mit einer fertigen Planung durch die Baumärkte ziehen. „Die Leistung der Badplaner verdient Anerkennung. Dies ist ein Weg, darauf aufmerksam zu machen und die Transparenz zu erhöhen“, kommentiert Wischmann diese Entwicklung. 

 

Der Badplaner garantiert zudem den reibungslosen Ablauf der Badumbauten, vor allem, wenn man das Bad „aus einer Hand“ realisieren lässt. Je nach Art und Umfang der Umbaumaßnahmen müssen nämlich zahlreiche Gewerke vom Installateur über den Elektriker bis hin zum Fliesenleger mit möglichst wenig Leerlauf koordiniert werden. Der Fachbetrieb übernimmt die Abstimmung mit den anderen Gewerken und häufig auch die Bauleitung. So läuft der Umbau reibungslos, und man behält einen guten Überblick über die Gesamtkosten.  

 

Ob Sanitärprofi, Badplaner oder auf Badplanung spezialisierte Architekten oder Innenarchitekten – es gibt viele Wege ins eigene Traumbad. Welchen dieser Wege man wählt, ist eine Frage des Geschmacks und des Budgets. Alle aber garantieren eines: fachliche und gestalterische Kompetenz. Und zum Glück im Bad braucht es nun mal beides.