Designer-Porträt Michael Schmidt: Bäder für Alle

05/14

Michael Schmidt lebt und arbeitet in Stuttgart. Sein Büro mit dem Namen code2design arbeitet in den Bereichen Küche, Bad und Office. Im Sanitärbereich hat er sich mit den Kollektionen Silk und Icon für Keramag einen Namen gemacht. Michael Schmidt erkennt Potenziale und Menschen, die zusammen arbeiten sollten. Dafür macht er sich stark, wie auch aktuell für sein interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zum Thema Universal Design im Bad.  

Aktuell beschäftigt sich Michael Schmidt mit neuen Lösungen für das Generationen-Bad. 

Foto: Keramag iCon 

„Durch den demographischen Wandel in unserer Gesellschaft wird das Badezimmer in der Rangliste der Aufenthaltsorte in der Wohnung in seiner Bedeutung und Wichtigkeit an die erste Stelle rücken“, prophezeit Michael Schmidt. „Wollen Mann und Frau möglichst lange Zuhause leben, und das wollen laut vielen Untersuchungen über 90 Prozent, dann muss ein generationengerechtes, barrierefreies oder -armes Bad zum Standard werden. Solch ein Badezimmer ist dann übrigens auch für Kinder super gut geeignet, weil sicher“, berichtet der Designer weiter über das Zukunftsthema Nr. 1 im Badezimmer. 

 

Mit der Kollektion Silk hat er schon aufgezeigt, dass altersgerechte Funktionalität und Wohnlichkeit im Bad kein Wiederspruch sein müssen. Als deutscher Designer arbeitet er regelmäßig für den italienischen Badspezialisten Falper und komponiert virtuos mit Badmöbeln, Armaturen, freistehenden Badewannen und Duschkabinen emotionale Raum- und Wohnwelten, die erst auf den zweiten Blick an ein Badezimmer erinnern. Zudem entwickelte Schmidt eine Serie von Aufsatzwaschbecken für Falper, die wie handgemachte Keramik aussehen und extrem dünnwandig wirken. Die Serie besteht aus drei organisch gerundeten Beckenformen aus einem Solidsurface-Werkstoff, der fast vollständig aus organischem Material besteht und wie Keramik anmutet. 

 

In der Kombination von Architektur und Produktdesign sieht Schmidt eine wichtige Schnittstelle für künftige Entwicklungen: „Wir müssen von der Architektur Dinge einfordern, die den modernen Bedürfnissen und Anforderungen an das Badezimmer gerecht werden. Als Beispiel möchte ich intelligentes Licht in Verbindung mit Tageslicht, Privatsphäre und Akustik anführen. Deshalb ist das Thema Whirlpool auch etwas tot, da die meisten zu laut sind“, erklärt Schmidt lapidar, ein Designer, der immer sagt, was er denkt. 

 

www.code2design.de