04_ Bathroom (R)Evolution
Sicherheit, Komfort und Individualisierung – das Bad der Zukunft wird hier keine Kompromisse mehr machen. Bei Bathroom (R)Evolution steht der Mensch im Mittelpunkt. Er ist es, der seine Umwelt ganz nach seinen Bedürfnissen formt.
Bathroom (R)Evolution – auf dem Weg zur intelligenten Wohlfühlmaschine
Sicherheit, Komfort und Individualisierung – das Bad der Zukunft wird hier keine Kompromisse mehr machen. Bei Bathroom (R)Evolution steht der Mensch im Mittelpunkt. Er ist es, der seine Umwelt ganz nach seinen Bedürfnissen formt.
Design hat das Badezimmer verändert, es ästhetischer, genussorientierter, wohnlicher gestaltet. Aber nun steht dem Bad mit der Integration neuer Materialien und moderner Technologien ein grundlegender Wandel bevor. Es wird Zeit, sich Gedanken über die Richtung zu machen. Denn wie in keinem anderen Wohnraum geht es im Bad um die Gestaltung der Schnittstelle Mensch–Technik.
Viele Badnutzer träumen von einem Bad, das sie morgens mit einem angenehm warmen Ambiente empfängt und sanft auf den Tag vorbereitet: in der dunklen Jahreszeit etwa mit nicht zu greller Beleuchtung, vorgeheizt, mit der Lieblingsmusik oder den Nachrichten auf Radio oder Bildschirm. Die Armatur erkennt den Nutzerwink und lässt berührungslos Wasser in vorprogrammierter Temperatur ins Becken sprudeln. Am Abend wartet das Bad mit stimmungsvollem Licht und programmierter Duschsequenz auf den nachhause Kommenden, oder mit einer auf Knopfdruck sich automatisch bis zum gewünschten Stand füllenden Badewanne. Angewärmte Handtücher und Klo-Brillen, Dusch-WCs und Farbprogramme in der Dusche oder in der vorgeheizten Dampfsauna sind weitere Komfort-Pakete, die das Bad der Zukunft (fast) standardmäßig für uns bereithält.
Und wenn schon das Auto seinen Fahrer erkennt und den Sitz entsprechend einrasten lässt, warum dann nicht auch das Bad? Es wird zu einer Einheit verschaltet, die auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers programmiert ist. Dabei helfen sowohl digitale Technologien wie auch intelligentes Produktdesign, das sich dank minimalisierter Bauteile auch mal extrem schlank machen kann. Ob nun besonders unauffällig oder besonders auffällig – Designlösungen der Zukunft bieten Halt nicht nur für das Auge, sondern auch für tastende Hände und unsichere Beine. Pflegeleichte Oberflächen sind nur der Auftakt für eine Runderneuerung von Oberflächen, Materialien und Ausstattungen, die dem Menschen einen sorgenfreien Badaufenthalt ermöglichen, ohne Angst, auszurutschen, sich zu verbrühen oder unter der Dusche den falschen Hebel zu bedienen. Denn Sicherheit und Sorgenfreiheit sind nach der Hygiene die zwei wichtigsten Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Danach folgen Komfort, Intimität und Erlebnischarakter – sei er durch Badespaß, Entertainment, Gemeinschaftserlebnis oder Meditation geprägt.
Kontrolle über Wasser, Energie und ein selbstbestimmtest Leben
Das Badezimmer ist ein neuralgischer Punkt, wenn es um Sicherheit und Komfort geht. Barrierefreiheit ist nicht umsonst ein Schlagwort in der modernen Badplanung, denn es betrifft nicht nur die Sicherheit aller Badnutzer – gehandicapt oder nicht, klein oder groß –, sondern ist für eine immer größer werdende Gruppe älterer Menschen auch eine Grundvoraussetzung eines selbstständigen Lebens. Bathroom (R)Evolution stellt diese Bedürfnisse an die erste Stelle der Hierarchie, indem es Ergonomie nicht nur auf das einzelne Sanitärprodukt, sondern auf das Bad als Ganzes bezieht. Das Badezimmer als Pamper-Maschine, als ein Raum, der sich unserer annimmt und uns verwöhnt. Und wenn der älter werdende Mensch schon nicht die vollständige Kontrolle über seinen Körper behalten kann, dann doch wenigstens über den Raum, in dem er ihn hegt und pflegt.
Im Design steht Ergonomie für eine humane, dem menschlichen Körper und den menschlichen Bedürfnissen angepasste Form der ihn umgebenden Produkte und Werkzeuge. Sie ist sozusagen das Grundgesetz guter Gestaltung. Doch mit der Technisierung des Alltags ist nicht nur ein noch nie da gewesenes Maß an Komfort in unsere vier Wände eingezogen, sondern auch ein neues Problemfeld: die Bedienbarkeit und Individualisierbarkeit von technischen Produkten. Gerade älteren Menschen ist dieses Problem bei der Bedienung von Telefonen und TV-Geräten (meist schmerzlich) bewusst. Interface-Design, die Gestaltung von Benutzeroberflächen, ist damit nicht nur eine Aufgabe zur Gestaltung von Computern und Displays, sondern auch eine Aufgabe in der Badgestaltung. In Zukunft wird sich auch die Sanitärwirtschaft mit diesem Problemfeld befassen müssen.
Bathroom (R)Evolution zielt auf ein sinnliches intuitives Bad
Der Weg, den sie bisher gewählt hat, zielt auf ein sinnliches Bad, das sich intuitiv bedienen lässt. Dabei werden nicht nur berührungslose Techniken involviert wie bei Armaturen, Lichtsteuerung und WC-Spülungen; auch Wasser und glatte Oberflächen kommen als Projektionsflächen für Licht und – in Zukunft – Informationen infrage. Bathroom (R)Evolution ist multimedial. Der Spiegelschrank könnte so zur Info-Theke und zur Datenbank werden, in der auch medizinische oder kosmetische Informationen lagern oder abgerufen werden können. Das Produktdesign wird sich künftig verstärkt damit beschäftigen, Formen zu finden, die mit den Programmierkonsolen und digitalen Bedieneinheiten harmonieren.
Designer werden sich aber nicht nur mit der Umsetzung des technisch Möglichen beschäftigen, sondern auch mit dessen Selektion. Denn nicht jede Spielerei wird auf Dauer sinnvoll erscheinen. Es geht schließlich nicht mehr nur um die Ergonomie der Form, sondern um die Ergonomie der technischen Ausstattung. Die Herausforderung wird nicht darin liegen, Technik entweder zu verstecken oder ästhetisch herauszustellen, um sie dem jeweiligen Geschmack entsprechend zu integrieren, sondern, sie den Bedürfnissen der Menschen anzupassen.
Nichts für eingefleischte Puristen
Bathroom (R)Evolution ist nichts für Menschen, die es ursprünglich mögen. Puristisches Design, ja. Aber davon abgesehen ist dieses Bad alles andere als schlicht und einfach – hier steckt alles voller technischer Raffinesse, um dem Nutzer das Leben zu erleichtern: Die Badewanne füllt sich auf Knopfdruck bis zu einem definierten, maximalen Wasserstand. Ein Nachtlichtprogramm startet mit gedimmter Stärke, sobald das Bad zwischen 0 und 6 Uhr betreten wird. In der Dusche startet ein individuelles Duschprogramm mit in einer speziellen Abfolge von ausgesuchten Strahlarten und Temperatureinstellungen, inklusive Lichtspektakel und Backgroundmusik. Musik, Wetterbericht und Staumeldungen werden durchgegeben. Keine Armatur, keine Spülung muss mehr berührt werden, jede Oberfläche ist antibakteriell ausgerüstet. Und wenn das Hygiene- oder Spaßprogramm absolviert wurde, warten Relax-Sessel, Gymnastikmatte oder die Wii-Konsole auf den technikaffinen Mann, die Yoga-Jüngerin oder den schon etwas betagteren Hobby-Golfer. Und warum sollte man sich nach (oder während) eines entspannenden Bades hier nicht auch den neuen James Bond-Film anschauen wollen?