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Geräumigkeit

Das Easy Bathroom braucht vor allem eins: Platz. Der Benutzer braucht seine Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit, sich seinem Bedarf entsprechend zu entfalten. Eine enge Nische ist da wenig geeignet, um nach Unfällen oder im Alter mit Hockern, Gehhilfen oder Rollstühlen zu hantieren; breite Glastüren für eine bodengleich eingebaute Dusche sind da passender.

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Komfort

Einfach, aber komfortabel sollte das Leben im Easy Bathroom sein. Der Zugang zur Dusche ist bodengleich, die Armaturen leicht und intuitiv zu bedienen, die Atmosphäre strahlt Wohnlichkeit aus. Alles ist bequem zu erreichen. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt, die Technik im Dienste des Menschen. Sie hilft nur so weit, wie sie gebraucht wird; danach verschwindet sie wieder aus dem Gesichtsfeld.

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Gute Beleuchtung

Zum Komfort- und Sicherheitsdenken in einem Easy Bathroom gehört auch eine ausgewogene Beleuchtung. Arbeitsbereiche und mögliche Stolperstellen sollten gut ausgeleuchtet sein. Seitlich oder oben am Spiegel angebrachtes Licht erhellt den Bereich, an dem man sich wäscht, pflegt und schminkt. Illumination unterhalb der Badewannenverkleidung sorgt sowohl für entspannte Badeatmosphäre als auch für einen sicheren Ein- und Ausstieg.

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Sitzmöglichkeiten

Wenn das Bad als Ort der Entspannung dient, sollte es auch entspannte Sitzmöglichkeiten geben. Gerade dann, wenn das Bad für Generationen gebaut ist. Während im Alter Griffmulden am Waschbecken und andere Griffe das Heranziehen von Hocker oder Rollstuhl erleichtern, genießen es auch jüngere Menschen, entspannt und im Sitzen ausgiebig kosmetische Pflege zelebrieren zu können.

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Ästhetik

Reduktion auf das Wesentliche beginnt mit Weglassen. Produkt und Raum werden auf ihre Basisfunktionen reduziert und qualitativ und ästhetisch bis ins Kleinste perfektioniert. Anschließend werden sparsam Eigenschaften hinzugefügt, die die grundlegenden Ansprüche abdecken. Immer da, wo sich die Ästhetik im Easy Bathroom an dem Ideal der Schlichtheit orientiert, die dem Einfachheitsprinzip entspricht, muss optisch heute nichts mehr an ein Reha-Zentrum erinnern.

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Generationentauglichkeit

Vor dem Hintergrund eines langen, selbstbestimmten Lebens entwickelt die Sanitärindustrie Gestaltungskonzepte für Bäder, die auch jenseits der marktüblichen Baunormen eine uneingeschränkte Nutzung zulassen. Grundidee ist ein Generationenbad, das für jeden und in jedem Alter nutzbar ist: pflegeleicht, komfortabel und vor allem leicht zu bedienen. Ebenso wichtig wie der einfache Zugang zu Waschtisch, Dusche, WC und Badewanne ist dabei die intuitive Nutzungsqualität.

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Universal Design

Das Konzept des Easy Bathroom stellt den Menschen in den Mittelpunkt und will möglichst viele Nutzer ansprechen. Es folgt der Idee des „Universal Design“, einem Konzept, das Produkte, Geräte, Umgebungen und Systeme so gestaltet, dass sie so viele Menschen wie möglich ohne weitere Anpassung oder Spezialisierung nutzen können. Vereinfachung des Alltags und Bewältigung schwieriger Situationen gleichermaßen: Gutes, universelles Design sollte solche Anforderungen voraussehen.

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Selbstbestimmtheit

Ein selbstbestimmtes Leben erscheint uns heute als das höchste Gut. Weder Krankheit noch Alter sollen uns dabei in die Quere kommen. Integration ist die Lösung für eine Gesellschaft, die es sich nicht mehr leisten kann, Ältere und Menschen mit einem Handicap vom sozialen und ökonomischen Leben auszuschließen. Das neue, barrierefreie Bad ist komfortabel, vielseitig und schick.

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Nachrüstbarkeit

Das Badezimmer sollte bei Bedarf möglichst einfach in ein seniorengerechtes oder sogar DIN-konformes, behindertengerechtes Bad verwandelt werden können. Beispielsweise durch ein stabiles Vorwandsystem, das auch den Hebelkräften nachträglich installierter Haltegriffe standhält.

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Barrierefreiheit

Wer sich möglichst lange selbst pflegen möchte, ist auf eine bedarfsgerechte Einrichtung angewiesen. Das bedeutet nicht nur eine bodenebene Dusche oder eine Badewanne mit Einstieghilfe; auch Griffe und Schalter sollten so angebracht sein, dass Oma, Papa und Enkel sie nutzen können. Neutral gestaltete Lösungen für senkrecht und waagerecht angebrachte Haltegriffe bieten einen sicheren Stand. Und wenn der Spiegel tief genug ansetzt, braucht er auch nicht mehr gekippt zu werden, damit sich auch Rollstuhlfahrer und Kinder darin sehen können.

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Sicherheit

Abgerundete Kanten und rutschhemmende Bodenbeläge und Fliesen schützen nicht nur gebrechliche Menschen, sondern auch die Jüngsten vor Verletzungen. Und ein niedriger Waschtisch mit breiten Ablageflächen, die zum bequemen Schminken einladen und die tägliche Körperpflege wie auch die kleine Wäsche zappelnder Kleinkinder erleichtern, kommt allen zugute.

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Fitness für alle

Von der Hantel bis zum Luxus-Laufband, vom Work-out mit Pulsmessung bis zur Yoga-Übung: Das Bad wird zum Fitnessraum für Jung und Junggebliebene. Während der Senior auf dem Laufband arbeitet, hält sich der Junior an der Wii-Konsole fit. Und danach starten die beiden frisch geduscht direkt in den Tag.

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Duravit, Sundeck Pool

Der geräumige Whirlpool mit permanent warm gehaltenem Wasser wurde von der Designergruppe EOOS so entworfen, dass er sich durch seine Form und eine wählbare hölzerne Verkleidung wie ein Möbel in ein wohnliches Ambiente fügt. Eine flexibel faltbare, gepolsterte Abdeckung verwandelt den Pool in eine Liegefläche zur Entspannung, bietet eine praktische Sitzfläche und dient dem Badenden als bequeme Kopfstütze.

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Nintendo, Wii Fit Plus

Workout mit Plus für Körper und Geist: Yoga-Übungen, Ausdauer- und Muskeltraining mit individuellem, digitalen Trainingsplan verknüpfen erfolgreich Fitness und Spaß für jede Generation und können mit spielerischen Geschicklichkeits- und Koordinationsübungen auch für Ältere eine interessant sein.

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Keuco, Plan Care

Plan Care ist das barrierefreie Badkonzept von Keuco. In privaten Bädern sind solche Lösungen immer mehr gefragt, die Sicherheit, Komfort mit zeitgemäßer Ästhetik verbinden.

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Technogym, Run Personal

Eine gelungene Mischung aus Fitnessgerät und Designobjekt, entworfen von Antonio Citterio und Toan Nguyen.

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Kermi, Credo Duo

Heizung und Handtuchhalter in einem. Mit seiner klaren Formgebung harmoniert der Sprossenheizkörper mit der Sprache zeitgemäßen Armaturen- und Sanitärkeramikdesigns.

Einfacher geht’s nicht!

Heute will niemand mehr ins Seniorenheim. Lieber hätte man so ein schickes neues Badezimmer mit Wellness-Badewanne, Ruhebank und moderner großer „Walk-in-Dusche“, und manch einer träumt auch von einem Schminktisch mit großem Spiegel. Alles natürlich in Holz, Steinoptik oder Terracotta. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Viel – für viele sogar alles. Dabei geht es nicht um Geschmacksfragen, sondern um ein entscheidendes Stück Lebensqualität. 

Immer mehr Menschen erkennen, dass im Bad die Weichen für ein langes selbstbestimmtes Leben gestellt werden. Damit kann man nicht früh genug anfangen. Eigentlich beginnt es schon im Kindesalter, denn auch die Kleinsten sollen sich im Bad selbstständig bewegen können, ohne dass eine alarmierte Mama ihnen auf Schritt und Tritt folgen muss. Und wenn Papa vor dem Start ins Büro noch schnell seine Power-Dusche genießen will, sollte er nicht an den vom Sohnemann manipulierten Armatureinstellungen verzweifeln. 

 

Gesucht wird in Zukunft also ein Bad, das den Ansprüchen ganz unterschiedlicher Nutzer gerecht wird. Ein „Easy Bathroom“, einfach, praktisch und dazu noch schön. Zeitlos schön: Ein Zimmer für junge und für alte Menschen, die sich nicht alt fühlen. Schließlich kennen Wünsche keine Altersbegrenzung. In der Automobilindustrie wundert sich ja auch niemand, wenn ein 58-Jähriger sich einen Porsche zulegt. Handicaps, gleich welcher Art, dürfen bei der Planung eines Bades nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr muss alles das weggelassen werden, was Einzelne diskriminieren würde. Die Kunst liegt in der Reduktion.  

Ein Easy Bathroom vereint nicht nur viele Geschmäcker und Generationen, sondern auch verschiedene Badtypologien.

Früher hießen die Alternativen in der Badplanung Standard, Stilbad, Designerbad oder behindertengerechtes Badezimmer. Doch diese Kategorien verlieren zunehmend an Bedeutung, denn zum einen ist der Designanspruch selbst für Standardlösungen enorm gestiegen, und zum anderen regt sich in den so genannten Wohlstandsgesellschaften ein wachsender Bedarf an Bädern „dazwischen“ – zwischen originellem Designerbad und neutraler Standardlösung, zwischen „barrierefrei“ und Komfortbad. Ein unkompliziertes, elegant-schlichtes Bad ohne viel Firlefanz, in dem man sich „easy“, also auf ganz entspannte Art und Weise wohl fühlen kann. Aber eben auch ein Bad für die Jahre „dazwischen“, in dem die Nutzer den Luxus genießen wollen, den sie sich inzwischen leisten können, mit einer Ausstattung, die ein selbständiges Leben im höheren Alter ermöglicht, ohne dabei an das Älterwerden zu erinnern. 

 

Vor diesem Hintergrund entwickelt die Sanitärbranche Produktprogramme und attraktive Gestaltungskonzepte für Bäder, die auch jenseits der marktüblichen Baunormen eine „unbeschränkte“ Nutzung zulassen – bei höchstem ästhetischem Anspruch. Die Grundidee dabei ist ein Generationenbad, das für jeden und in jedem Alter nutzbar sein soll: pflegeleicht, komfortabel und vor allem leicht zu bedienen. Ebenso wichtig wie die einfache Zugänglichkeit von Waschtisch, Dusche, WC und Badewanne ist dabei die intuitive Nutzungsqualität. In Umkehrung zu dem Technisierungsprozess, der Küche, Wohnzimmer und auch das Bad zu medial vernetzten und funktional aufgerüsteten Schaltzentralen macht, besinnen sich immer mehr Menschen auf die Vorteile eines einfachen Lebens, das nicht unnötig durch Geräte und multifunktionale Ausstattungen kompliziert wird. Sie wollen mit ihrem Mobiltelefon telefonieren und nicht Kochrezepte im Internet googeln. Schließlich ist unser Leben schon kompliziert genug. Sie erwarten vom Baddesign eine Vereinfachung ihres Alltags, gleichzeitig aber auch die Bewältigung schwieriger Situationen, die das Leben mit sich bringen kann. Gutes, universelles Design sollte solche Anforderungen voraussehen.  

Das Easy Bathroom muss sich dem künftigen Bedarf anpassen können

Neben rutschhemmenden Oberflächen, bodengleichen Duschwannen und ausreichend Bewegungsspielraum brauchen Planer und Einrichter nur ein paar einfache Regeln zu berücksichtigen, um ein Bad zu gestalten, das möglichst vielen gerecht wird und bei Bedarf in ein seniorengerechtes oder sogar DIN-konformes, behindertengerechtes Bad verwandelt werden kann. Wenn ein stabiles Vorwandsystem gewählt wird, das auch den Hebelkräften nachträglich installierter Haltegriffe standhält, ist eine Nachrüstung problemlos. 

 

Auch optisch muss heute nichts mehr an ein Reha-Zentrum erinnern. Der immer noch dominante Trend zur minimalistischen Einrichtung und zum XXL-Duschen, aber auch der zunehmende Wunsch nach Integration des Bades in den Wohnraum kommt einer altersgerechten Badeinrichtung prinzipiell entgegen. Eine enge Nische ist natürlich wenig geeignet, um nach Unfällen oder im Alter mit Hockern, Gehhilfen oder Rollstühlen zu hantieren; da sind breite Glastüren für eine bodengleich eingebaute Dusche passender. Modelle, die zum Teil ganz an die Wand geklappt werden können oder, wie die Duschabtrennungsserie S500 von Koralle, förmlich über dem Boden zu schweben scheinen, sind da genau das Richtige für ein modernes, Loft-ähnliches Bad, das für jede Penthouse-Wohnung ein Highlight ist. Auch neutral gestaltete Lösungen für senkrecht und waagerecht angebrachte Haltegriffe für einen sicheren Stand werden heute angeboten. Das in verschiedenen Armaturenoberflächen erhältliche Griffsystem Plan Care von Keuco etwa, das sich durch seine schlichte, geometrische Formensprache überall anpassen kann, „tarnt“ den senkrechten Griff als Brausestange, und der waagerechte Griff kann als Halteelement für einen Einhängesitz dienen. 

 

Abgerundete Kanten und rutschhemmende Bodenbeläge und Fliesen schützen dabei nicht nur gebrechliche Menschen, sondern auch die Jüngsten vor Verletzungen. Und ein niedriger Waschtisch mit breiten Ablageflächen, die zum bequemen Schminken einladen und die tägliche Körperpflege wie auch die kleine Wäsche zappelnder Kleinkinder erleichtern, kommt allen zugute. Beispiele für die Variantenbreite, die ein Generationenbad erschließt, bieten etwa die Kollektionen Lifetime (Villeroy & Boch) oder Dejuna (Keramag). Sie demonstrieren eindrucksvoll die Gestaltungsfreiheit moderner Sanitärkollektionen für die universelle Nutzung. Wenn das Platzangebot stimmt, können solche „Universal Design“-Bäder auch im Nachhinein mit wenig Aufwand noch barrierefrei ausgebaut werden.  

 

Wer an später denkt, sollte beim Einbau von Unterschränken dennoch einen Raumspar- oder Unterputz-Siphon wählen, um den Schrank bei Bedarf abnehmen oder seitlich verschieben zu können, damit Platz für genügend Beinfreiheit und Sitzgelegenheiten geschaffen wird. Hinzu kommen Details, die von der Industrie bei den entsprechenden Produkten schon vorgesehen sind: So erleichtern Griffmulden oder Griffe das Heranziehen, wenn ein Hocker oder ein Rollstuhl benutzt wird. Und wenn der Spiegel tief genug ansetzt, braucht er auch nicht mehr gekippt zu werden, damit sich auch Rollstuhlfahrer und Kinder darin sehen können. Der zum Teil ausgeprägten Sicherheits- und Komfortsensibilität älterer Konsumenten trägt die Industrie mit hygienischen Oberflächen und Produktfeatures wie WC-Duschen, beheizbaren oder mit Sicherheitsleuchten ausgestatteten Sanitärobjekten Rechnung. 

Vor allem aber ist ein „einfaches“ Badezimmer menschlich. Es ist darauf ausgelegt, Fehler zu tolerieren, mitzudenken, Normalität zu vermitteln. Deshalb steht auch die Technik im Dienste des Menschen. Sie hilft nur so weit, wie sie gebraucht wird; danach verschwindet sie wieder aus dem Gesichtsfeld. Einmal eingestellt, reicht ein Knopfdruck, um individuelle Programme mit komplexen Abläufen abzurufen. Nur groß genug sollten die Tasten sein, und niedrig installiert. Damit nicht nur Papa, sondern auch Oma und Enkel in den Genuss eines genau dosierten Wohlfühlprogramms kommen. 

 

Text: Claudia Wanninger