Symmetrie, die
[zʏmeˈtʁiː]
In der griechischen Antike wurde das
ästhetische Prinzip der Symmetrie erstmals beschrieben als die Ausgewogenheit,
die sich im Verhältnis des Ganzen zu seinen Teilen zeigt. Später – insbesondere
im Barock – stand die Spiegelbildlichkeit aller entlang einer Mittellinie angeordneten
Teile eines Ganzen im Vordergrund. In der Gestaltung bedeutet Symmetrie soviel
wie Ebenmaß: zwei oder mehr Elemente sind proportional und formal gleich
angelegt und stehen räumlich in einem eindeutigen Bezug zueinander. Ein symmetrischer
Aufbau arbeitet meistens mit geometrischen Grundformen. Dadurch wird ein
klassischer Eindruck erzielt. Bewegung innerhalb eines symmetrischen Aufbaus
hat immer eine klare Ausrichtung. Spiegelbildliche Anordnung, Axialität und
wiederkehrende Formen ergeben dann einen gerichteten Bild- oder Raumeindruck.
Wahrnehmungspsychologisch kommt die
Symmetrie dem menschlichen Bedürfnis nach Ordnung entgegen. So galt die
symmetrische Gliederung des menschlichen Körpers in der Renaissance als
ultimativer Maßstab für die Kunst. Wo sich in der Natur Symmetrie zeigt, fällt
dem Menschen das Wiedererkennen bzw. die Orientierung leichter, und er
empfindet den Anblick als angenehm. In der Architektur ist die Symmetrie unter
statischen Gesichtspunkten wichtig. Aber auch ästhetisch bewirkt ein symmetrischer
Aufbau einen Spannungsausgleich.

Der Doppelwaschisch der Serie Badu von Burgbad verwandelt eine asymmetrische Gestaltung in eine symmetrische Anordnung.
Foto: burgbad