Styling, das, Pl.: Stylings
[ˈstaɪ̯lɪŋ]
Styling bedeutet die formalästhetische
Überarbeitung eines Produkts im Sinne einer Verschönerung der Hülle mit dem
Ziel besserer Verkäuflichkeit. Styling bezeichnet einen meist geringfügigen,
rein äußerlichen Feinschliff. Hiermit soll der Kaufanreiz durch den hohen
optischen Wert beeinflusst werden. Styling wird in ver-schiedensten Bereichen
angewendet, neben Essen oder Blumen auch in der Innenraumausstattung. Dies gilt
auch für Ausstellungen oder Ausstellungsbäder, die mithilfe angemessener
Dekoration (vgl. Accessoires) an Attraktivität gewinnen sollen. Durch die
Auswahl an Styling-Elementen (Formen, Materialien, Farben, Licht) können
verschiedene Zielgruppen angesprochen werden.
Styling am einzelnen funktionalen Produkt
hat sich in den 1930er- bis 1950er-Jahren in den USA zum dominanten Stilprinzip
entwickelt. Eine Form wird nicht aufgrund einer funktionalen Anforderungen
gewählt, sondern weil sie einen hohen optischen Reiz bietet. Als Begründer des
Stylings gilt Raymond Loewy. Seine berühmtesten Produkte neben diversen
Kühlschränken oder dem Greyhound-Bus sind wohl die Lucky-Strike-Zigarettenpackung
und das Shell-Logo. Das Styling entwickelte sich aus der Werbung und wurde als
Ausdruck des Fortschrittglaubens zum Inbegriff des American Way of Life. Hier
galt Design in erster Linie als Marketingfaktor, während die europäische Schule
(William Morris, Werkbund, Bauhaus, HfG Ulm) Design immer mit moralischen, künstlerischen
und gesellschaftlichen Ambitionen verknüpfte. Charakteristisches formales
Merkmal des Stylings ist die Stromlinienform (vgl. Stromlinienform).