Starck, Philippe
Der Franzose Philippe Starck (*18. Januar
1949 in Paris) zählt zu den bekanntesten Designern weltweit. Seine Arbeiten
umfassen ein weites Feld vom Interior Design über Produkt- und Fooddesign bis
zur Architektur. Starck studierte an der Pariser École Nissim de Camondo,
gründete 1968 eine Firma für aufblasbare Objekte und war 1971–72 als Art
Director für Pierre Cardin tätig. Die von ihm gestalteten Nachtclubs La Main
Bleue (1976) und Les Bain-Douches (1978) begründeten seinen Ruf als
Trendsetter. 1980 gründete er das Produktions- und Marketingstudio Starck
Product. Die Ausstattung des Café Costes (1981) und die von Staatspräsident
François Mitterrand in Auftrag gegebene Inneneinrichtung des Élysée-Palasts
(1983) sind prominente Beispiele für das sich in Frankreich vorzüglich im
Einrichtungsbereich manifestierende Neue Design.
Seine undogmatische Vorstellung von einem
demokratischen, d. h. erschwinglichen und damit massenkulturell wirksamen
Design führte u. a. zu Produktserien für Kaufhausketten. Gleichzeitig entwarf
er das Interior Design für eine Reihe von Luxushotels, die für die Entstehung
eines neuen Hotelimage bestimmend waren. In den 1990er-Jahren überrascht er
durch klassische und ironische Formen in ungewohnten Materialkombinationen,
etwa durch im Spritzgussverfahren gefertigte Kunststoff-Sitzmöbel oder einen
Hocker in Form eines Gartenzwergs. Seine Vision von einem „Salon d’Eau“
verwirklichte Starck zusammen mit den deutschen Unternehmen Duravit, Hoesch und
Hansgrohe (1994). Seine insgesamt vier Badkollektionen dokumentieren mit ihrer
minimalistischen Ästhetik eine zunehmende Reduktion seiner Formensprache.
Starck macht sich selbst zum Objekt, wie
etwa in der von ihm selbst gestalteten Retrospektive im Pariser Centre Georges
Pompidou (2003). Selbstinszenierung und Selbstdemontage erscheinen in den
Arbeiten Philippe Starcks als Einheit, da sie die Widersprüchlichkeit selbst
immer wieder thematisieren. So vereinen sich in seinen für Flos entwickelten
Leuchten „Collection Guns“ und „Collection La Vie“ Konsumkritik und -lust,
Moral und Ironie zum vorgefertigten Kultobjekt.