Minimalismus, der
[minimaˈlɪsmʊs]
Gestaltungsgrundsatz, der in unterschiedlichen
Stilen Verwendung finden kann. Ästhetisches Ziel im Minimalismus ist es, durch
eine Reduzierung der Mittel auf das Wesentliche, durch Beschränkung auf den
Kern einer Sache ein funktionales und visuelles Ergebnis zu erzielen, das durch
Eleganz, geringen Materialeinsatz und formale Konzentration charakterisiert
ist. Das Motto „Weniger ist mehr“ geht von der auch im asiatischen Kulturkreis
bekannten ästhetischen Regel aus, dass durch Weglassen häufig ein stärkerer
Ausdruck erzielt wird, weil nichts Überflüssiges von der „Idee“ ablenkt. Das
entsprechende Adjektiv „minimalistisch“ wird oft gleichbedeutend mit „klar“,
„einfach“, „reduziert“ verwendet.
Typisch für die minimalistische Gestaltung
in Architektur und Design ist die Vermeidung jeglicher Überfrachtung, der
Einsatz von Primärfarben (Rot, Gelb, Grün, Blau) bzw. geometrischen Primärformen
(z. B. Kreis, Quadrat, Dreieck) und kleinen Dimensionierungen bei großflächiger
Formensprache. Glatte Oberflächen dominieren. Damit ist oft auch eine kühle,
rationale Ausrichtung verbunden, häufig mit funktionalistischer Tendenz. Doch auch
bei organischer oder klassischer Formensprache kann minimalistisch gearbeitet
werden. Im Design verbindet man mit dem Begriff Minimalismus eine elementare,
puristische Tendenz, die sich in den 1980er-Jahren bewusst vom Studio Alchimia
und Memphis absetzte. Das Ideal des Minimalismus ist die Einfachheit.
Einfachheit bedeutet, dass nur wenige Faktoren zum Entstehen einer Form
beitragen. Häufig verbirgt gerade eine minimalistische Produktgestaltung ein
sehr komplexes Innenleben bzw. eine komplexe Materialverarbeitung.