Landhausstil

[ˈlantˌhaʊ̯sˌʃtiːl]

Natürliche Materialien, rustikale Möbeln und dekorative Elemente zeichnen den Landhausstil aus. Er steht für Gemütlichkeit, Natürlichkeit sowie eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte und will eine entspannende Wohlfühlatmosphäre schaffen. Seinen Ursprung hat der Landhaus-Stil in der Architektur des ländlichen Europas im 18. Jahrhundert und den rustikalen Einrichtungen der dortigen Bauernhäuser. Im 19. Jahrhundert fand er zunehmend Einzug in städtische Wohnungen und Häuser und erlebt seit Beginn des 21. Jahrhunderts eine Renaissance.


Zu den Hauptmerkmalen des Landhausstils zählen natürliche Materialien wie Leinen, Baumwolle, Stein und, vor allem, Holz – Materialien, die der Inneneinrichtung Wärme und Gemütlichkeit verleihen sollen. Das gilt ebenso für die Gestaltung von Decken, Wänden und Böden, wie auch für Möbel, die häufig aus Massivholz gefertigt sind und gerne auch Gebrauchsspuren zeigen dürfen.


Bei den Farben dominieren sanfte Erdtöne sowie Beige und Cremeweiß. Muster wie Karos und Streifen, aber auch Blumenmotive werden häufig verwendet. Dekorative Elemente wie Körbe, alte Fundstücke und Blumenarrangements sind typische für diesen Einrichtungsstil.


Allerdings weist der Landhausstil regionale Unterschiede auf: So dominieren im skandinavischen Landhaus helle Farben und einfache Formen – ein Mix aus Funktionalität und Gemütlichkeit steht im Vordergrund. Das mediterrane Landhaus zeichnet sich dagegen eher durch warme Töne, viel Terrakotta und die Verwendung von Naturstein aus. Der charmant-elegante englische Landhausstil besticht durch antike Möbel, florale Muster und Porzellan auf einem Kaminsims. In Frankreich kennzeichnen geschwungene Möbel mit filigranen Verzierungen und Polstermöbel den Landhausstil. Für das deutsche Landhaus stehen dunkles Holz, gedrechselte Möbel, offene Balken und Karomuster. Der moderne Landhausstil kombiniert diese Elemente mit einer gewissen Leichtigkeit.