Nachhaltiges Badezimmer der Zukunft: Hansgrohes Green Vision
Wir lieben es, wenn
warmes Wasser unseren Körper umgibt. Denn Wasser gibt uns ein Gefühl von
Geborgenheit, von Rückzug in uns selbst. Wir reinigen nicht nur unseren Körper
damit, sondern sorgen mit einer Dusche oder einem Wannenbad auch für unsere
mentale Regeneration – für Wellness. Doch steht der Wellnessgedanke zunehmend
dem Bedürfnis Wasser und Energie zu sparen gegenüber.
Mit „Green Vision Beyond
Water“ stellt Hansgrohe das Konzept eines Badezimmers vor, in dem kaum noch
Wasser gebraucht wird. Ziel ist eine nachhaltige Bewusstseinsänderung, eine
neue Beziehung zum Wasser, zum Körper und zu unseren täglichen Routinen. Green Vision ist eine Konzeptstudie, die aus zwei
Plattformen besteht: Dabei ist „Base“ die Plattform für Körperhygiene und „Sphere“
die Plattform für den mentalen Rückzug. Die technischen Innovationen der
einzelnen Module fließen bereits heute in die Entwicklung von Axor- und Hansgrohe-Produkten
ein.
Zwei Jahre
lang hat ein interdisziplinäres Team von Hansgrohe und Phoenix and der Vision gearbeitet. Auf der Basis
qualitativer Marktforschung und Methoden des Design Thinking entstand ein
völlig neuartiges Badezimmer, das bestehende Rituale hinterfragt und neu denkt. Das Ziel: 90 %
weniger Wasser, 90 % weniger Energie – und damit 90 % weniger CO2e-Emissionen
im Badezimmer. Und damit das wohl nachhaltigste Badezimmer der Welt – ein Bad,
das nahezu ohne Wasser funktionieren soll. Die Konzeptstudie wollte weit über
den üblichen Nachhaltigkeitsdreiklang aus Reduce – Reuse – Recycle hinausreichen.
Stichwort was das Rethink – um das
Neu-Denken und Infragestellen unserer täglichen Routinen im Badezimmer.
„Gemeinsam mit Phoenix haben wir uns aufgemacht, mit Blick auf das
Badezimmer die Probleme der Zukunft zu lösen: Wassermangel, Klimakrise,
Ressourcenmangel“, erklärt Steffen Erath, Head of Innovation &
Sustainability der Hansgrohe Group, die Idee hinter dem Konzept. „Das Ergebnis
ist ein modulares System, das auf der Idee der Circular Economy basiert:
Kreisläufe klein halten und so schnell wie möglich schließen.“ Und Matthias
Oesterle, Design Director bei Phoenix, ergänzt: „Die Erderwärmung und unser
Umgang mit Ressourcen muss überdacht werden. Die Sanitärindustrie wird neue Lösungen
entwickeln müssen, die nicht nur nachhaltiger produziert sind, sondern vor
allem zu einem effizienteren Umgang mit Ressourcen im Bad befähigen. Mit
unserer Green Vision begleiten wir Hansgrohe dabei die Herausforderungen, die
dieses Umdenken mit sich bringt, greifbar zu machen und gezielt anzugehen.“
Zwei Aspekte – eine Vision
Bei der Konzeption ging es einerseits um ein nachhaltiges Design: Wie
lassen sich Verbräuche reduzieren, um immer knapper werdende Wasser- und
Energieressourcen zu schonen? Wie lässt sich die CO2e-Bilanz eines Badezimmers
über seine im Schnitt 20-jährige Nutzungsdauer möglichst weit gegen Null
bewegen?
Andererseits ging es auch um die Nutzungsperspektive: Individuelle
Wellness-Bedürfnisse stehen in deutlicher Konkurrenz zum wachsenden Bedürfnis,
Wasser zu sparen. Ein innerer Konflikt für jeden Einzelnen. Eine mögliche
Lösung: Hansgrohe’s Vision trennt Hygiene und Wellbeing und ermöglicht damit
unbegrenzte, nahezu wasserlose Regeneration. Deshalb besteht diese Green Vision
aus zwei Bereichen:
Base – der Bereich für körperliche Hygiene
Der Hygienebereich Base ist eine Vision, die alle Module,
die der körperlichen Reinigung dienen, verbindet. Auf wenigen Quadratmetern
finden eine 10-Liter-Dusche, ein Waschtisch und ein Toilettenhocker Platz. Die 10-l-Dusche mit pH-neutralisiertem
Wasser ermöglicht Kopf- und Körperduschen nahezu ohne Shampoo oder Duschgel.
Wie viel Wasser noch zum Duschen zur Verfügung steht, wird den Duschenden angezeigt:
Je dunkler das Licht im Duschkopf, desto weniger Wasser ist noch vorhanden. Das
verbrauchte Duschwasser wird aufgefangen und für die Toilettenspülung
verwendet.
Der Waschtisch verfügt über drei Strahlarten: einen nicht-erwärmten
Nebelstrahl für die Mehrzahl der Vorgänge am Waschplatz (Hände waschen, Gesicht
waschen) und jeweils einen erwärmten und nicht-erwärmten Mono-Strahl für die „kleine
Körperhygiene“. Die gewünschte Strahlart wird sensorisch am Bogen gestartet.
Sie stoppt automatisch, sobald sich die Hand nicht mehr im Strahl befindet.
Die Trenntoilette mit schwenkbarem Deckel trennt Kot und Urin und
reduziert so die Menge an Spülwasser. Gespült wird mit dem aufgefangenen
Duschwasser. Die Toilette kommt aufgrund ihrer Bauweise mit Bidetfunktion ohne
Toilettenpapier aus – was ebenfalls deutlich zur CO2e-Reduktion beiträgt. Auf
einen Vier-Personen-Haushalt hochgerechnet lassen sich so insgesamt pro Jahr rund
55.000 Liter Wasser einsparen, die bei der Toilettenpapierherstellung anfallen
würden.
Sphere – der Bereich für mentale Hygiene
Die konzeptuelle Sphere ist der Wellnessbereich für die mentale Regeneration.
Ein Sessel mit einer flexiblen Kuppel dient der Entspannung. Die Kuppel
ermöglicht durch das Zusammenspiel von Licht, Klängen und mit ätherischen Ölen
versetztem, warmen Wasserdampf ein multisensorisches Erlebnis – bei minimalem
Verbrauch von Wasser und Energie und damit weniger CO2e-Ausstoß. Durch Öffnen
oder Schließen der Kuppel lassen sich verschiedene Zustände schaffen, die die
Intensität des Erlebnisses beeinflussen. So entsteht ein Entspannungseffekt wie
in der Badewanne, ohne dabei großartig Wasser und Energie zu verbrauchen.
Green Vision bedient sich bei der Herstellung des Interieurs an
Materialien der Kreislaufwirtschaft: Aus dem Salzwasser der Meere gewonnenes
Aluminium wird anstelle von verchromtem Messing für alles Metallische wie
Armaturen eingesetzt. Die Badmöbel sind aus Holz und Rezyklaten.