Alape EW 3: Evolution eines Klassikers

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Die 1970er Jahre gelten als erstes „richtiges“ Aufbruchsjahrzehnt nach dem Krieg, als die Zeit der verrückten Experimente, der futuristischen Konzepte und kulturellen Wagnisse. In Köln bestaunte die Fachwelt Verner Pantons Visiona II, die hochintegrierte und poppig bunte Wohnwelt im Raumschiff-Look, die letzten Nierentischchen der 1950er wanderten auf den Sperrmüll und die modischen Extravaganzen in allen Bereichen des täglichen Lebens leisteten ihren Beitrag zum Phänomen der „schrillen 70er“.  

In diese spannende und wenig kalkulierbare Zeit platzt eine Idee für ein Produkt, das man eigentlich in der Bauhausepoche erwartet hätte: eine puristische Erscheinung mit exakter Silhouette, geometrisch geformt, sehr funktional und in außergewöhnlicher Materialität – besonders, da Emaille in jenen Jahren im plastikbunten Konsumfeuerwerk eine eher untergeordnete Rolle spielte.  

 

Dennoch traf das EW 3 den Nerv der Zeit, denn es war etwas gänzlich Neues. Allerdings – und damit stand es ziemlich allein – bediente dieses Produkt nicht einen vorübergehenden Hype, zeigte nicht eine der zahlreichen neue Moden, sondern initiierte eine neue Entwicklung für private und halböffentliche Sanitärbereiche. Außen kreisrund mit der typisch nierenförmigen Mulde war es vorgesehen für die Nutzung mit einem Einhandmischer auf dem Beckenrand. Bis in die 90er Jahre entstanden mehr als 25 Modelle, die in unterschiedlichen Formen und Durchmessern im Standardprogramm erhältlich waren. Von zartem Bahamabeige bis zu kräftigem Rot und glänzendem Blau – die Becken standen in einer Vielzahl an Farben zur Verfügung. 

 

Mit dem EW 3 hat diese Erfolgsgeschichte des Einbauwaschbeckens begonnen. Jetzt gibt es eine überarbeitete Version, die den Klassiker jedoch nicht ersetzen, sondern als moderne und technisch weiterentwickelte Variante ergänzen soll. Auffälligste Neuerung ist der Verzicht auf das PVC-Band, das als Dichtung für einen sicheren Abschluss zwischen Becken und Trägerplatte sorgt. Neue Verfahren in der Randbearbeitung machen das Dichtband für die Neuauflage heute überflüssig. Das EW 3.2 wird ganz unkompliziert unsichtbar und absolut wasserdicht mit Silikon abgedichtet. Davon unabhängig verhindern vier Klemmen ein Verrutschen des Beckens auf der Trägerplatte.  

 

Ein weiterer Vorteil des EW 3.2 liegt in der Glasur des Beckens: Die Unterseite ist nun ebenfalls komplett weiß glasiert, so dass es nun auch in offenen Anlagen, etwa im Projektgeschäft, harmonisch integriert werden kann. Mit einer um zwei auf sechs Millimeter reduzierten Randhöhe präsentiert sich das EW 3.2 zudem noch feiner in der Anmutung. Diese insgesamt sehr subtilen Modifikationen heben das Waschbecken auf ein neues Level, ohne die Ursprungsidee zu überholen. 

 

Weitere Informationen: 

www.alape.de