Schöner baden: Lebensraum Badezimmer

05/14

    Ausgerechnet der Raum, der jahrzehntelang in der Hierarchie der Wohnräume gleich nach der Abstellkammer kam (und auch ähnlich liebevoll ausgestattet wurde), bietet zurzeit die spannendste Performance: das Bad. Denn was vormals der Inbegriff von 08/15-Gestaltung war, scheint heute in keine Schublade mehr zu passen: Wasserfeste Waschstation oder ästhetisch durchgestylter Meditationsraum? Kuschelzone zum Relaxen, dampf- und lichttherapeutisch bespielter Gesundheitstempel, spritziger Fitnessraum oder kerzenschimmernde Wellness-Oase? Spaßbad mit Smartphone-gesteuertem Sound oder schlicht das Zentrum für die allmorgendliche Familienzusammenführung? Das Bad vereint so viele Funktionen wie sonst kaum ein anderer Teil der Wohnung. Und es führt zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört: Wasser, Holz, Textilien und elektrische Geräte. 

    Auch im Objektbereich wird das Badezimmer zunehmend wohnlicher: Die modulare Konstruktion des Shower Cube von Glaeser Wogg ist flexibel einsetzbar. Nutzungsänderungen sowie Ab- und Wiederaufbau sind jederzeit möglich. 

    Foto: Glaeser Wogg AG; Shower Cube 

    Eine Sauna macht heutzutage auch im Wohnzimmer eine gute Figur. Aktuelle Saunen, wie hier zum Beispiel die Sauna Logica vom italienischen Saunaspezialisten effegibi, sind technisch umfassend ausgestattet und integrieren sich sehr gut in aktuelle Interior Design-Trends. 

    Foto: effegibi; Logica 

    Damit stellt das Bad auch immer höhere Ansprüche an die technische und gestalterische Qualität. Immerhin werden hier die unterschiedlichsten Produktbereiche zu einer neuen Raumkategorie zusammengeführt, in der die kostbar gewordenen Momente der Intimität und Entspannung bewusst gelebt werden können. Wasserfeste Lounge-Möbel, Parkett und Wandputz, Regendusche und Wandkamin müssen unter einen Hut gebracht werden. Die Inszenierung von Wasser durch Designarmaturen und Lichteffekte ist das beste Beispiel für das Entstehen neuer Produktkonzepte durch die Aufwertung des Badezimmers. Vor allem aber repräsentiert das moderne Baddesign die Verschmelzung der Wohnbereiche. Bad und Schlafzimmer, Bad und Wohnraum wachsen ähnlich wie Küche und Wohnzimmer zu einer Einheit zusammen, in der unterschiedliche Funktionen, bauliche Anforderungen und ästhetische Konzepte einander angepasst werden. 

     

    Warum soll im Badezimmer kein Holz verwendet werden, wenn es doch in der übrigen Wohnung tonangebend ist? Wenn Rot die Lieblingsfarbe ist, warum soll man das der Badewanne nicht ansehen? Wenn die Körperpflege zum lieben Ritual wird, warum dann nicht im Schlafzimmer eine Schminkkonsole mit Waschbecken in alter Tradition und modernem Design haben – gleich neben dem Durchgang zu Ankleide und Badewannen-Rondell? Warum alles an der Wand entlang aufreihen, wenn es doch so schöne Badprodukte gibt, die sich in der Mitte des Raums wie kostbare Skulpturen ausnehmen? Das Wohnen hört nicht hinter der Badezimmertür auf – warum dann also nicht auch das Bad so einrichten wie die übrige Wohnung? Mit Sanitärobjekten, die wie Möbel wirken, und mit Möbeln, die zum Entspannen einladen. Mit einer Sauna, die sich nahtlos ins Interieur fügt, mit viel Platz für die Familie, mit einem komfortablen Raum für sinnliche Stunden zu zweit oder mit einem gestylten Plätzchen für ein Treffen mit den Freundinnen.