Freibad mit vier Wänden

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Pop up my Bathroom will andere Wege gehen. Die Kommunikationskampagne der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) e.V. entwickelt Bilder, die Lust machen, das Bad als neuen Lebensraum zu entdecken und sich seine Wünsche bewusst zu machen. Sie richtet sich aber nicht nur an Endverbraucher, die durch Magazine und Blogs blättern, sondern auch an Architekten, Kreative, Badplaner und Projektentwickler sowie an den Installateur als den Vermittler zwischen Industrie und Kunden. Die Initiatoren haben erkannt, dass es den Herstellern nicht mehr nur darum gehen kann, Grundbedürfnisse zu befriedigen und darüber hinaus Begehrlichkeiten nach schönen Bädern zu wecken. Vielmehr wollen sie Lösungsangebote für die Fragen von morgen entwickeln. 

Denn die Bedürfnisse der Gesellschaft und damit die Anforderungen an das Badezimmer sind einem nachhaltigen Wandel unterworfen. Die Wohnkultur reagiert auf wachsende Schnelllebigkeit, auf die Entgrenzung von privatem, beruflichem und öffentlichem Leben, auf Globalisierungstendenzen und sich wandelnde familiäre Strukturen. 

 

Pop up my Bathroom ist nicht nur ein Kommunikations-Tool, sondern auch eine experimentelle Plattform. Hier soll untersucht und gezeigt werden, welche Möglichkeiten das Bad als ästhetischer und funktionaler Raum für die Menschen noch bereithält. Zum einen können sich Fachleute hier über neue Entwicklungen informieren, zum anderen sollen die hier entwickelten Entwürfe in Bilder umgewandelt werden, die weltweit verstanden werden. Als Kommunikationsplattform hierzu ist diese Internetsite zu einem stetig aktualisierten Blog ausgebaut worden. Hier können sich Profis und interessierte Endverbraucher bis zur nächsten ISH neben den Pop up my Bathroom-Trends auch über neue Entwicklungen in diversen Sanitärbereichen informieren. 

 

Die zur letzten weltweiten Leitmesse der Sanitärbranche, der ISH 2013 in Frankfurt, vorgestellten Bilder zu den Pop up my Bathroom-Trends „Busy Bathroom“, „Bathroom (R)Evolution“ und „Bathroom Bubble“ (Urban und Nature) haben dieses Ziel erreicht. Die hierzu eigens inszenierten und fotografierten Bilder haben eine enorme Resonanz gefunden und wurden weltweit vielfach abgedruckt. Die Reichweite wurde dabei signifikant ausgedehnt. Damit wurde auch das Image der deutschen Sanitärwirtschaft als innovativer Impulsgeber gestärkt. 

 

Die größte Herausforderung an das Baddesign stellt sicherlich der demografische Wandel dar. Immer mehr Menschen sind auf ein ergonomisches und komfortables Bad angewiesen, um möglichst lange selbstständig bleiben zu können. Pop up my Bathroom 2015 wird sich daher dem Thema barrierefreie Badgestaltung widmen. Dabei wird der bewährte interdisziplinäre Ansatz mit Referenzen aus sämtlichen Produktkategorien fortgeführt. Ausgangspunkt wird wieder das Konzept „My personal Needs“ sein, mit dem schon zur ISH 2013 die Bedürfnisanalyse als wichtigstes Instrument eingeführt wurde. „Bei Pop up werden Badthemen ganz neu angepackt. Und Barrierefreiheit ist nun einmal ein zentrales Thema – sowohl für die Sanitärwirtschaft als auch für die Endverbraucher. Und deshalb müssen wir es nicht nur von der produkttechnischen Seite her angehen, sondern auch von der experimentellen, und es damit von dem Mief der Normen befreien“, findet Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der VDS

 

Als Motto für Pop up my Bathroom 2015 haben die Initiatoren ganz bewusst den deutschsprachigen Titel „Freibad“ gewählt. In dem für den Sprachgebrauch fremden, innenarchitektonischen Kontext wirkt das der Outdoor-Kultur entliehene Motto wie ein Eigenname. „Frei“ steht dabei synonym mit „Freiheit“, Selbstständigkeit und Lebensfreude. „Freibad“ soll dem Konzept des barrierefreien Bades zu größerer Akzeptanz verhelfen. 

 

Die Kölner Content-Agentur FAR_consulting, die das Pop up-Projekt im Auftrag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) e.V. und der Messe Frankfurt Exhibition GmbH seit 2009 eigenständig betreut, wird unter dem Aspekt der Barrierefreiheit drei Bäder aus unterschiedlichen Lebensphasen entwickeln. Der rote Faden ist die Veränderung – Veränderung der Lebensumstände, der Nutzerprofile und der Ausstattung des Bades. Pop up my Bathroom soll zeigen, wie wandelbar das Bad sein kann, wenn es nach Gesichtspunkten des Universal Designs gestaltet wird. Es geht also weniger um behindertengerechte Ausstattung als um ein „Easy Bathroom“, das den Nutzer ein Leben lang begleitet und dabei zeitlos schön ist.