02_ Bathroom Bubble: Urban

Bathroom Bubble schafft Grenzen in einer zunehmend entgrenzten Umwelt. Wie eine abgeschottete Blase innerhalb eines durchlässigen Wohnkokons wird das Badezimmer zu einer ganz privaten Insel, auf der es sich herrlich entspannen, nachdenken oder kreativ sein lässt. 

Bathroom Bubble – Raum für Rückzug

Das moderne Badezimmer ist der Inbegriff vom Rückzug in eine eigene, dem Alltag entrückte Welt. Als Kernbereich einer Privatwohnung, die immer stärker zum Lebensmittelpunkt wird, gewinnt das Badezimmer in Zukunft noch an Bedeutung – als eine abgeschottete Blase innerhalb eines durchlässigen Wohnkokons. 

Unsere Wohnung ist mehr als eine Behausung. Für uns ist sie fast so etwas wie die Schnittstelle zwischen Mikro- und Makrokosmos, ein Schutz nach außen und eine ganz eigene Welt nach innen – mit eigenen Organisationsformen, eigener Ästhetik, der Ausdruck eines Weltbilds, genauso Bühne wie Nest, eine fein ausbalancierte Mischung aus Selbstdarstellung und privatem Rückzugsgebiet. Architekten und Planer müssen dabei ständig den Faktoren nachspüren, die unsere Wohnkultur und damit die Ansprüche an die Gestaltung der eigenen vier Wände verändern. Eine der – neben der demografischen Entwicklung – künftig wichtiger werdenden Fragen betrifft genau dieses Gleichgewicht, das aufgrund der extremen Individualisierung und einer im Zeitalter von Leistungsgesellschaft und Facebook zugleich knapper werdenden Privatsphäre neue Ankerpunkte sucht. 

 

Welcher Raum aber schafft die größte Distanz zur Außenwelt? Wo sind die Mauern stark genug, das Getöse der Welt auszusperren? Wie muss ein Ort beschaffen sein, in dem wir alleine mit uns selbst sein können, in dem unsere Stimme zu uns zurückschallt – und der uns trotzdem genug Luft zum Atmen lässt, uns nicht ausschließt von der Natur? Oder von der Stadt, die uns umgibt? Schließlich wollen wir uns ja nicht völlig abschotten gegen unsere Umwelt, wenn wir uns in der Wohnung unseren Lebensmittelpunkt einrichten. Vielmehr dient sie uns als Filter, der nur zu uns durchlässt, was (und wen) wir um uns haben wollen. Wir suchen einen Raum, der Geborgenheit vermittelt, ohne zum Gefängnis zu werden. Eine weich ausgepolsterte Klosterzelle mit Ausblick. 

Ausgleich zu einer permanenten Repräsentationskultur

Als quasi zeitloser, intimer Ort schafft das Badezimmer einen wohltuenden Ausgleich zu einer permanenten Repräsentationskultur, in der wir uns fortwährend über unser Aussehen, unsere Arbeit, unseren Stil und unseren Konsum zu profilieren gewohnt sind. Heute gerät auch die Wahl und die Ausgestaltung der Wohnung zunehmend in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Unsere Wohnung prägt das Bild, das unsere Freunde sich von uns machen, aber auch ein weiterer Bekanntenkreis und die Arbeitsumgebung, denen wir zunehmend Zugangsrechte in unsere Privatwelt einräumen. Diese langfristige Entwicklung wird sowohl durch die Verlagerung eines großen Teils des gesellschaftlichen Lebens in unser Heim als auch durch die Entgrenzung von Privat- und Berufsleben und die Verbreitung der Home Offices vorangetrieben. Die Ausstattung des Badezimmers als letzter Rückzugsort und seine Gestaltung zu einem wohnlichen Raum gewinnt damit in Zukunft noch weiter an Bedeutung für unser persönliches Wohlbefinden. 

 

Es geht dabei nicht um einen Gegensatz von Rückzugs- und Präsentationsbereich. Eher um die Idee eines Raumes im Raum, einer Kapsel unter der äußeren Hülle, so gut geschützt wie die kleinste Figur eines Satzes Matruschka-Steckpuppen. Dementsprechend kann die Gestaltung des Badezimmers durchaus den gleichen repräsentativen Anforderungen folgen wie die übrige Wohnung. Nicht nur, dass der Nutzer selbst hier höchste Maßstäbe an Komfort und Ästhetik anlegt, um die hier verbrachte Zeit zu genießen – er will mit einem schönen Badezimmer auch eine hohe Badekultur demonstrieren. Denn auch hier erhält neben der Familie ein innerer Kreis aus Freunden und Bekannten Zutritt; auch sie sollen sich hier wohl fühlen können. Was für unsere Wohnung gilt, gilt genauso für das Bad: Wir wollen darin uns und unser Selbstbild repräsentiert sehen.  

Vielen erscheint das Badezimmer als der letzte Rückzugsort eines von Hektik und ständiger Verfügbarkeit geprägten Alltags, aber auch innerhalb der nach außen immer durch- lässiger werdenden Wohnung. Mit Bathroom Bubble wird das Bad zum Schutzgebiet erklärt. 

Im Bathroom Bubble kann man alleine sein und das Alleine-Sein zelebrieren.

Wie in jeder hochentwickelten Kultur, in der eine zunehmende Individualisierung mit einer Verknappung von Privatsphäre einhergeht, trennen wir zunehmend zwischen der öffentlichen Persönlichkeit und dem privaten Ich. Im Bathroom Bubble kann man alleine sein und das Alleine-Sein zelebrieren. Dabei ist es nicht nur die Abgeschlossenheit des Badezimmers, die das Fallenlassen der Maske möglich macht. Die Berührung durch das Element Wasser hat auch eine rituelle Funktion: Es „wäscht“ Schminke, Hülle, Panzer ab und lässt den Menschen nackt und wie neu geboren aus der Dusche oder der Badewanne steigen. Das Badezimmer wird zum Ort der Begegnung mit dem Ich, zum Anlass der Selbstreflektion und – wenn es der Vorbereitung auf die Außenwelt dient – zum Ort der Selbstdefinition. Denn im Bathroom Bubble streifen wir nicht nur etwas ab, hier ziehen wir uns auch an, streifen eine neue Maske über, stylen unser Äußeres und wappnen unser Inneres. 

 

Die Bedürfnisse, die mit dieser Badezimmer-Funktion befriedigt werden, werden durch den Gegensatz zum Erleben des Alltags bestimmt. Herrschen dort Hektik und der Zwang, auf äußere Einflüsse zu reagieren, Erwartungen zu erfüllen und sich äußeren Rahmenbedingungen anzupassen, herrschen im Inneren des Bathroom Bubble Ruhe und eigene Gesetzmäßigkeiten. Alle Geräusche von außen werden absorbiert oder überlagert durch selbst verursachte Geräusche, eigene Gedanken und – im Gegensatz zur Berieselung etwa durch das Radio – gezielt eingesetzte Musik. Hier ist alles auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt. Wer Ordnung braucht, hält Ordnung, wer im Alltag Ordnung halten muss, obwohl er es nicht mag, schafft hier Unordnung. Hier darf man mal die Zeit vergessen, sich in Büchern oder Träumen verlieren, die Gedanken schweifen lassen. 

Bathroom Bubble ist auch ein Ort der Kreativität. Nicht umsonst geben viele Kreative an, unter der Dusche die besten Ideen zu haben. In der Badewanne lösen sich nicht nur Verspannungen, sondern auch Probleme. Die Dimensionen verschieben sich, Unwichtiges rückt in den Hintergrund, was wichtig ist, wird klarer. 

Ein Badezimmer wird nicht zum Bathroom Bubble, wenn es nicht Geborgenheit vermitteln kann.

Entscheidend für diesen positiven Effekt ist nicht ein bestimmtes Styling, sondern die Schaffung einer separierten, künftig vielleicht sogar schallgedämmten Schutzatmosphäre … und von Emotionalität. Ein Badezimmer wird nicht zum Bathroom Bubble, wenn es nicht Geborgenheit vermitteln kann. Doch die Faktoren, die dies bewirken, sind durchaus materieller Natur: die Produktästhetik, die Produktfunktionen und das gestalterische Zusammenspiel von Farbe, Material und Form bestimmen die spezifische Atmosphäre, in der ein Mensch sich wohl fühlen kann. Dabei kommt eine puristische Gestaltung zwar dem Bedürfnis nach Entleerung des Geistes und Abstand von der Welt entgegen – entscheidend ist aber der individuelle Geschmack. Daher ist die Gestaltung eines Bathroom Bubble nicht stilspezifisch. Bathroom Bubble kann mal modern und mal antikisierend-opulent gestaltet sein, mal organisch-natürlich, mal kühl und eckig, mal mit Ornamentik oder floralen Elementen überladen oder puristisch gehalten sein.  

 

Die Möglichkeiten, die Industrie und Designer in den letzten Jahren zur wohnlichen Ausstattung des Badezimmers geschaffen haben, tragen zur Verbreitung des Bathroom Bubble genauso bei wie das Vordringen der Technik in den vormals eher lieblos gekachelten Raum. Schon heute bringen digitale Features wie berührungslose Armaturen, individualisierbare Duschprogramme und die integrierte Beleuchtung von Keramik, Spiegel, Badewanne, Armaturen, Schränken – ja sogar des Wasserstrahls –ein Höchstmaß an Wohnlichkeit und Komfort in das Badezimmer. In nicht allzu ferner Zukunft wird das Bad zudem auch mit Multimedia-Funktionen und den üblichen Kommunikationsmedien ausgestattet sein. Wenn dies auch die Wohnqualität erhöht, so sind diese Ausstattungsfeatures im Sinne eines Bathroom Bubble doch ambivalent – nehmen sie ihm doch etwas von seiner Rückzugsfunktion. Doch was für den einen störend ist, mag dem anderen den Wert des Badezimmers als „Anderswelt“ nur verstärken. Wer es puristisch mag, wird auf die zusätzliche Ausstattung verzichten oder sie abschalten, und wer das Entertainment mag, wird auch seinen Ort der Ruhe gerne mit einem entsprechenden Programm untermalen.  

 

Ebenso individuell unterschiedlich ist es, welchen Träumen wir im Bathroom Bubble nachhängen oder wohin wir uns in Gedanken wünschen. Gemeinsam ist diesen Orten wohl nur der Wunsch nach einer Mischung aus Freiheit (von den Alltagspflichten) und Geborgenheit – mal verkörpert in der Natur, mal in der Anonymität des Großstadtlebens. Das Badezimmer wird kurzum zum geschützten Bereich erklärt. Egal, ob wir unser Zelt nun in einer Naturidylle oder in einer urbanen Umgebung aufschlagen. 

Produkte

Die emailierte Duschfläche Xetis lässt das Wasser in der Wand verschwinden. Digitale Technologie hat ein klares Ziel: das Duschen komfortabler zu machen. 

Supernova ist eine Armatur von skulpturaler Qualität, die mit ihren zahlreichen Facetten und polygonalen Flächen an einen Kristall erinnert. 

Be yourself! Durch die Addition unterschiedlicher Becken- und Möbelmodule erschließt sich eine Vielzahl individueller Gestaltungsmöglichkeiten. 

Das Urinal ist Männersache und ein "must have" im urbanen Badezimmer - gerne auch extra. 

Tiefe, ovale Grundform, innovative Badarmatur, zwei identische Rückenschrägen und Mittelablauf: Hier ist das Baden zu zweit besonders komfortabel. 

Der Wahrheit ins Gesicht sehen: Der Kosmetik- spiegel Bella Vista ist beleuchtet und verfügt über einen dreifachen Vergrößerungsfaktor.