Foto: Dornbracht

Bäder, die das Leben für Jung und Alt einfacher machen

Das Bedienelement des Geberit Dusch-WCs- Die Komplettanlage reinigt schonend und effektiv mit einem warmen Duschstrahl, den die Beimischung von perlenden Luftbläschen besonders sanft und angenehm macht. 

Foto: Geberit AquaClean Sela 

Mit der Badewanne interagieren: Mit der elektronischen Armatur Comfort Select wird das Badevergnügen komfortabel gestaltet. 

Foto: Kaldewei Comfort Select 

Die Nutzung stellt noch andere Aspekte in den Vordergrund: Menschen, die nach ihrem Wunsch- Bad der Zukunft gefragt werden, äußern häufig, dass sie gerne einen Zugang nach draußen hätten oder zumindest Luft und natürliche Elemente nach innen transportieren möchten. Luft und Licht sind wichtige Themen, die im Green Bathroom als Öffnung des Bades nach außen interpretiert werden. Architektonisch eine ganz spannende Aufgabe, vor allem im Neubau: das Bad als Zugang und als Verbindung zwischen Innen- und Außenwelt. 

 

Ein weiterer zentraler, konsumentengetriebener Aspekt ist die Nutzerfreundlichkeit im Sinne eines generationenübergreifenden bzw. generationengerechten Bades. Heute will niemand mehr ins Seniorenheim. Lieber hätte man so ein schickes neues Badezimmer mit Wellness-Badewanne, Ruhebank und moderner großer „Walkin-Dusche“ (übrigens die genialste Erfindung für jung, alt und Menschen mit einem gehobenen Designanspruch), und manch einer träumt auch von einem Schminktisch mit großem Spiegel. Immer mehr Menschen erkennen, dass im Bad die Weichen für ein lange selbstbestimmtes Leben gestellt werden. Gesucht wird in Zukunft also ein Bad, das den Ansprüchen ganz unterschiedlicher Nutzer gerecht wird – Universal Design ist das Stichwort. Ein der Idee des Generationenbads folgendes „Easy Bathroom“ ist einfach, praktisch und zeitlos schön, ein Zimmer für alle vom Kleinkind bis zum Senior. Handicaps, gleich welcher Art, dürfen bei der Planung eines Bades nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr muss alles das weggelassen werden, was Einzelne diskriminieren würde. Die Kunst liegt in der Reduktion. Ein Zukunftsmarkt. 

Das digitale Badezimmer

Ob Stauinfos, Termine, E-Mails, Wetterbericht bis hin zur Höhe des Blutdrucks – mit der App „b in touch“ hat man das alles im Blick. 

Foto: burgbad b in touch 

Energieeffizientes Beleuchtungskonzept: Bei der neuen LED-Lichtspiegel-Serie kann Lichtstärke stufenlos über einen Touch-Sensor gedimmt werden. 

Foto: Emco LED-Lichtspiegel 

Die Dusche als Lichtgestalt: LED-Leuchten bestrahlen dreidimensionale Strukturen, die per Laserstrahl auf die Glasflächen aufgebracht werden. 

Foto: Glamü Laserdesign-Glasdusche (Motiv: Skyline) 

Gestaltungsraster: Das Unterputzsystem Matrix ermöglicht die Realisierung harmonisch wirkender Armaturenbilder in allen Badbereichen. 

Foto: Hansa, Matrix 

Design geht im Bad eine immer stärker werdende Symbiose mit Technik und digitalen Elementen ein. Hauptargument für die Digitalisierung des Bades ist der Komfortgewinn. Dabei hat uns schon die Verwendung von LED gezeigt, wie sehr moderne technische Ausstattung auch die ästhetische Qualität des Badezimmers beeinflussen kann. Hinzu kommen sensorische Qualitäten und Sicherheitsaspekte. Aber auch die multimediale Unterhaltung zieht in die ehemalige Nasszelle ein, die gar nicht mehr so nass ist.  

 

Doch wenn Wasser und Strom im Badezimmer miteinander vereint werden sollen, haben oft DINNormen etwas dagegen. Zu gefährlich sind offen zugängliche Stromanschlüsse in der Schutzzone I, also in unmittelbarer Nähe zu offenen Wasserquellen. So waren in der Decke eingebaute Lautsprecher und die mit einem Unterwasserscheinwerfer ausgestatte Whirlwanne lange Zeit der einzig mögliche Luxus im digitalisierten Badezimmer. Mit der Niederstromtechnik (12V) kam dann aber etwas Bewegung in die unharmonische Beziehung „Wasser und Strom“. Hier stehen wir am Anfang einer dynamischen Entwicklung zur durchgängigen Digitalisierung des Bades. Wassertemperatur per Knopfdruck bei elektronisch gesteuerten Armaturen und speicherbare Wunschprogramme in der Dusche sind keine Zukunftsmusik mehr. Die Technik zieht ins Badezimmer ein, um den Benutzern das Leben zu erleichtern. Die emotionale Inszenierung von Wasser und Licht spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Doch einfach muss es sein – denn das richtige Leben ist schon anstrengend genug.  

 

Die eigentliche Zukunft des Bades aber liegt im Spiel mit dem Raum. Dabei geht es nicht einmal mehr so sehr um stilistische Kategorien wie „Landhausbad“, „Urban Style“ oder „Retro-Chic“, sondern um den Entwurf unterschiedlicher Raumkonzepte. Nicht mehr darum, wie ein Raum bestückt, sondern wie er räumlich aufgefasst und funktional aufgeteilt ist, ist dann die entscheidende Frage, die sich der Hausbauer, Architekt und Badplaner stellen muss. Nicht nur die Inneneinrichter, auch die Industrie wird andere Ansätze verfolgen, denn es werden weniger klassische Badobjekte sein, die entwickelt werden, sondern Räume. Räume, die eine ganz bestimmte Funktion und eine individuell zu gestaltende Nutzungsqualität enthalten. Da werden nicht nur die Dusche, sondern auch das Waschbecken oder die Toilette zu einem Raum im Raum – alleinstehend, in Kombination mehrerer zusammengefasster Ausstattungselemente oder als bewusst hintereinander geschaltete Stationen täglicher Routinen und ritueller Entspannungsstunden. Was früher ein Badezimmer war – nämlich ein übersichtlicher, klar definierter geschlossener Raum, in den eine bestimmte Anzahl funktionaler Ausstattungsobjekte installiert wurden, und zwar nach dem einfachen Schema „einmal rund herum an der Wand entlang“ – wird zu einer gestalteten Raumfolge ineinander übergehender oder stärker voneinander getrennter Raumeinheiten. Denn der Badnutzer will keine Funktionsbox mehr, die auf möglichst kleinstem Raum seine Grundbedürfnisse in ergonomischer Weise erfüllt, sondern einen Raum für vielfältige Aktivitäten in einem intimen Rahmen: ein Zimmer mit unterschiedlichen Zonen – die der Hygiene, der lustvollen Körperpflege, der Fitness, dem Styling oder der geistigen und körperlichen Regeneration dienen können.  

 

Mehr Platz für Möbel und mehr Möbel für den Raum

In die Evolution des Bades zu einem Wohnraum spielt noch ein anderer, grundsätzlicher Einrichtungstrend mit hinein. Möbel übernehmen immer mehr die Aufgabe, Zonen und Funktionen zu differenzieren. Das ist im Bad nicht anders. Daher wird modernes Baddesign Produkte bevorzugen, die diese architektonische Qualität besitzen; mit ihnen lässt sich eine eigene Atmosphäre generieren, Intimbereiche lassen sich abtrennen. Neben umfangreichen und modular aufgebauten Programmen, die alleine schon durch ihre Vielfalt an Schrankelementen, Oberflächen, Maßen und Ausstattungsvarianten von der Stand-, Wand- oder Decken- bis zur Aufsatzarmatur zu raumbildenden Arrangements kombiniert werden können, fallen auch Produktkonzepte auf, die ganz allein den Schritt von der Wand weg wagen und ihren eigenen Raum bilden. 

 

Doch was sind die Grundvoraussetzungen, damit das Bad wirklich zu einem „echten“ Zimmer um gestaltet werden kann? Tatsächlich wird das Badezimmer ja bereits heute immer wohnlicher. Auf einmal finden sich in so manchem Badezimmer ein Teppich oder ein schöner Sessel, in dem abends das eine oder andere Buch gelesen wird. Doch wie so oft stellt sich hier das klassische Problem von der Henne und dem Ei.  

 

Um die modernen Bedürfnisse von Badnutzern umzusetzen, wird nun mal eine größere Fläche benötigt als die durchschnittlichen 7,8 qm. Viele Architekten haben das bereits erkannt und sehen bei Neubauten ein größeres Badezimmer vor. Auch werden die Bereiche Schlafzimmer und Badezimmer immer häufiger zusammengelegt. Doch wird es wohl für die nächsten 10 bis 20 Jahre die Forderung an Wohnungsbaugesellschaften, Bauherren und Architekten bleiben, das Badezimmer großzügiger zu dimensionieren. Schließlich sind es die Nutzer, die ein größeres Badezimmer fordern, einfach, weil sich die Lebensgewohnheiten verändert haben.  

 

Eines ist sicher: Das Badezimmer wird in Zukunft einen noch größeren Stellenwert im Kanon der Wohnung erhalten.